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Babenhausen: Wie die Babenhauser Realschule klimafreundlicher werden soll

Babenhausen

Wie die Babenhauser Realschule klimafreundlicher werden soll

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    Jugendliche trugen Vorschläge zur Reduzierung des CO2-Fußabdrucks ihrer Schule vor, die Gäste erprobten das neue Outdoor-Klassenzimmer.
    Jugendliche trugen Vorschläge zur Reduzierung des CO2-Fußabdrucks ihrer Schule vor, die Gäste erprobten das neue Outdoor-Klassenzimmer. Foto: Claudia Bader

    Die Liste der Ideen ist lang: Statt für Wandertage Busse zu mieten, gehen die Schüler zu Fuß oder radeln. Die Abschlussfahrten führen zu maximal 100 Kilometer entfernten Zielen. Mindestens an einem Tag pro Woche ist der Speiseplan an der Schule vegetarisch. Gemüse und Salat für die Mensa werden an eigenen Hochbeeten geerntet, das Obst soll von Bäumen kommen, die demnächst gepflanzt werden. Um Plastiktüten zu vermeiden, werden die Mülleimer von Hand gereinigt. Und den Strom für die Laptops erzeugen kleine Windräder auf dem Schulhausdach.

    Mittels solcher und einiger weiterer Vorhaben wollen die Schüler der Anton-Fugger-Realschule in Babenhausen etwas für die Umwelt tun. Statt sich am globalen Klimastreik der Bewegung „Fridays for Future“ zu beteiligen, haben sich die Kinder und Jugendlichen eigene Gedanken gemacht und diese ausgearbeitet. Schon lange bevor die schwedische Aktivistin Greta Thunberg ihre Proteste startete, hatten die Babenhauser Realschüler ihre Lebensweise infrage gestellt und darüber nachgedacht, wie die Gemeinschaft mit den Ressourcen der Erde nachhaltiger umgehen kann.

    Seit dem Schuljahr 2010/11 trägt die Anton-Fugger-Realschule ohne Unterbrechung das Prädikat „Internationale Agenda Schule 21 – Umweltschule mit drei Sternen“. 2017/18 wurde unter Leitung des Studienrats Ludwig Endres das Projekt „Klimaschule“ gestartet, wie Direktor Martin Rister informierte.

    Es gibt's jetzt ein Outdoor-Klassenzimmer

    Nach ausführlichen Datenerhebungen hatten die Neuntklässler im Rahmen der in dieser Jahrgangsstufe geforderten Projektpräsentation konkrete Maßnahmen erarbeitet. Diese veranschaulichen, in welcher Weise die Schule zu einem reduzierten CO2-Ausstoß beitragen kann. Die detaillierten Ideen wurden in dieser Woche bei der Übergabe des neuen Outdoor-Klassenzimmers von den diesjährigen Zehntklässlern in Teams vorgetragen.

    Gesponsert wurde der Freiluft-Unterrichtsraum am kleinen Hang östlich des Schulhauses von den Firmen Baufritz in Erkheim und Schwäbische Formdrehteile (SFB) in Babenhausen. Bei der Errichtung der kleinen Tribüne habe man trotz statischer Probleme großen Wert auf Nachhaltigkeit gelegt, erklärten die beiden Geschäftsführer Dagmar Fritz-Kramer und Thomas Steibli.

    Neben dem Vorsitzenden des Zweckverbands Realschule, Landrat Hans-Joachim Weirather, und den Bürgermeistern Otto Göppel (Babenhausen), Franz Grauer (Kirchhaslach) und Günther Fuchs (Oberschönegg) erprobten zahlreiche Gäste die Metall-Holz-Konstruktion, darunter die Klimaschutzmanagerin des Landkreises, Sandra ten Bulte, sowie Vertreter des Elternbeirats und Fördervereins. Vom stabil und modern gebauten Pult aus stellten die Zehntklässler die Entwürfe vor, die zur Reduzierung des CO2-Fußabdrucks der

    „Wir sind auf einem guten Weg“, betonte Elternbeiratsvorsitzende Sonja Henle bei der Präsentation schuleigener Mountainbikes. Finanziert wurden diese mithilfe eines Sponsorenlaufs, den die Realschüler im Juli trotz Hitze konsequent durchgezogen hatten. Auch ein von einem Schüler spontan geäußerter Vorschlag klang erfolgversprechend: Anhand eines modernen Systems zur Datenübertragung könnten während der unterrichtsfreien Zeiten sämtliche Steckdosen abgeschaltet werden. Die damit erzielte Stromeinsparung amortisiere die Anschaffungskosten innerhalb einiger Jahre wieder.

    Um die Schüler bei der Verwirklichung der CO2-Einsparungen zu unterstützen, ging Kirchhaslachs Bürgermeister Grauer mit gutem Beispiel voran – sicherte eine Spende von zehn Obstbäumen zu.

    In der kommenden Woche findet ein Vortrag zum Thema Klimaschutz in Babenhausen statt. Mehr dazu lesen Sie hier:

    Was kann der Einzelne für den Klimaschutz tun?

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