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Babenhausen: Wie der Markt Babenhausen Gewässer zähmen will

Babenhausen

Wie der Markt Babenhausen Gewässer zähmen will

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    In der Sitzung des Babenhauser Marktrats ging es unter anderem um das Thema Hochwasserschutz und sogenannte Arbeitsdienstgräben. Unser Foto zeigt das Gewässer in Richtung Westen – nördlich des Rothdachweihers.
    In der Sitzung des Babenhauser Marktrats ging es unter anderem um das Thema Hochwasserschutz und sogenannte Arbeitsdienstgräben. Unser Foto zeigt das Gewässer in Richtung Westen – nördlich des Rothdachweihers. Foto: Fritz Settele

    Nicht nur die Günz sorgt in Babenhausen immer wieder für Überschwemmungen, sondern auch sogenannte Gewässer III. Ordnung, wie der Otterbach, der Wiesenbach, der Täuferbach, der Klosterbeurer Bach und der Auerbach. Konzepte, wie man diese zähmen kann, stellten die Fachleute des Fachbüros Kling Consult in der Marktratssitzung vor. Der Haken aller vier Varianten: In erster Linie wäre die Gemeinde für die Finanzierung verantwortlich – auch wenn es derzeit rund 65 Prozent an staatlichen Zuschüsse gibt. Eine Entscheidung wurde im Marktrat noch nicht gefällt – es gab aber einige Fragen.

    Ein Gebiet von rund 50 Quadratkilometern wurde insgesamt überplant, wobei sich die entsprechenden Bäche im Fuggermarkt mehr oder weniger vereinen. Bei der Annahme eines „Hundertjährigen Hochwassers“ (HQ 100) sehen die Planer in Babenhausen 115 Wohngebäude und 130 sonstige Gebäude betroffen. Sie gehen von einer Schadenshöhe von fast 4,9 Millionen Euro aus. In Klosterbeuren würden sich die Schäden bei insgesamt 74 betroffenen Gebäuden immer noch auf 1,3 Millionen Euro summieren. Dabei seien aber weder Fahrzeuge, Nutzungsunterbrechungen oder Ertragsverluste berücksichtigt worden. Die Gesamtschadenssumme innerhalb von 100 Jahren ohne Schutzmaßnahmen vor Überschwemmungen bezifferten die Gutachter auf mehr als 28 Millionen Euro.

    Hochwasserschutz: „Keine kleine Badewanne“

    Um dies zu verhindern, schlugen die Planer vier Varianten vor. Alle beinhalten im Süden Klosterbeurens Becken im Bereich des Wiesenbachs. Diese seien mittels eines Querdamms und eventuellen Ufererhöhungen relativ einfach zu realisieren. Deutlich komplizierter wird es auf der Gemarkung Babenhausen. So sieht die Variante 1 im Osten und Norden des Fuggerweihers eine Dammlänge von 1450 Metern mit einer Höhe von bis zu acht Metern vor. Dies erzeuge ein Rückhaltevolumen von rund 480000 Kubikmetern, also „keine kleine Badewanne“, so die Planer. Kosten: 10,4 Millionen Euro. Auch das war Thema: Eine Hecke für die Babenhauser Baumgräber

    Nach ihren Worten eigne sich die Variante 2 „hervorragend“, stelle aber ein gemeinsames Projekt mit Winterrieden dar. So sei südlich der Nachbargemeinde ein Rückhaltebecken mit einem Volumen von 600000 Kubikmetern vorstellbar. Dies erfordere ein interkommunales Abkommen, was beiden Gemeinden laut Planer Vorteile bringe. Dafür sei ein einfacher Querdamm mit einer Länge von 220 Metern und einer maximalen Höhe von 7,50 Metern notwendig. Kosten: 6,5 Millionen Euro. Deutlich geringere Dammhöhen (maximal 3,50 Meter) beinhalte die Variante 3, auch wenn der Damm eine Länge von 650 Metern aufweisen würde. Allerdings seien hierfür Mauern oder Wälle südlich des Weiherwegs notwendig. Kosten: 5,4 Millionen Euro. Variante 4 sieht ähnliche Baumaßnahmen vor, beinhalte aber eine Aufweitung des sogenannten Arbeitsdienstgrabens auf zwei bis drei Metern. 5,4 Millionen Euro würde diese Version kosten. Wichtig sei ebenfalls, den Abstand zwischen der Unterkante von Brücken und Wasseroberflächen im Normalzustand zu berücksichtigen. Dieser „Freibord“ sollte möglichst groß sein, damit es durch schwimmendes Treibgut nicht zu Verstopfungen an Engstellen kommt. Lesen Sie auch: Babenhauser Räte reagieren auf fehlende Betreuungsplätze

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