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Babenhausen: Supermarkt in Babenhausen wird abgerissen: Wie es weitergeht

Babenhausen

Supermarkt in Babenhausen wird abgerissen: Wie es weitergeht

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    Jede Menge Bauschutt liegt auf dem Gelände an der Ulmer Straße in Babenhausen – dort, wo Kunden sonst Einkaufswagen schieben.
    Jede Menge Bauschutt liegt auf dem Gelände an der Ulmer Straße in Babenhausen – dort, wo Kunden sonst Einkaufswagen schieben. Foto: Sabrina Schatz

    Wo sich sonst Kiwis, Konserven und Cornflakes-Schachteln gestapelt haben, türmen sich in diesen Tagen Bauschutt und Holzbretter: Ein Bagger reißt den Supermarkt im Nordwesten von Babenhausen ab. Ein Banner weist darauf hin, dass auf dem Gelände bald ein neuer Markt stehen soll. Denn wie berichtet, wird das bisherige Gebäude durch ein größeres ersetzt. Auch der Parkplatz soll in Zukunft mehr Platz für Autos bieten.

    Wie der Netto-Konzern auf Nachfrage mitteilt, habe die alte Filiale nicht mehr seinem Konzept entsprochen, sowohl hinsichtlich der Größe als auch der Gestaltung. Daher schlossen sich die Ladentüren an einem Samstag Ende Februar, nachdem abends der letzte Kunde seinen Einkaufswagen nach draußen geschoben hatte, nicht nur bis zum Beginn der neuen Woche, sondern gleich mehrere Monate lang. Dem Konzern zufolge werden in solchen Fällen die Lebensmittel, die noch verkehrsfähig sind, in der Regel auf nächstliegende Filialen verteilt.

    „Nach Abriss und Umbau wird die neue Netto-Filiale voraussichtlich Anfang Oktober wiedereröffnen“, informiert Stefanie Adler, zuständig für die Unternehmenskommunikation. Die Ladenfläche solle dann rund 1000 Quadratmeter betragen. Auch das lokale Bäckerei-Café solle wieder integriert sein. Bis zur Neueröffnung, so das Unternehmen, werde die Nahversorgung für die Kunden aus der Umgebung durch die zweite Filiale des Discounters an der Memminger Straße „aufrechterhalten“.

    Dieses Wort trifft es wohl nicht ganz: Denn in der rund 5000 Einwohner zählenden Marktgemeinde gibt es mittlerweile fünf größere Lebensmittelmärkte, die unterschiedliche Zielgruppen bedienen. Hinzu kommen Bäcker, Metzger, Bio-Läden sowie weitere, vergleichsweise kleine Geschäfte, die sich auf eine bestimmte Gruppe Lebensmittel spezialisiert haben, etwa auf Obst und Gemüse.

    Mit der Vergrößerung des Discounters an der Ulmer Straße wird das Angebot an Joghurt, Toast, Waschmittel & Co. im Fuggermarkt erneut wachsen. So könnte sich die Frage stellen, ob bald ein Überangebot großer Märkte erreicht ist. Derartige Bedenken sind Bürgermeister Otto Göppel aber nicht bekannt. „Nach meiner Kenntnis laufen die Märkte alle recht gut“, sagt er. Die Lebensmittelhändler und -betriebe in Babenhausen würden nicht nur die Grundversorgung innerhalb der Marktgemeinde sichern, sondern auch die der gesamten Verwaltungsgemeinschaft. Auch Menschen aus dem benachbarten Landkreis Neu-Ulm, etwa aus Ober- und Unterroth, würden teils in den Fuggermarkt fahren, um dort einzukaufen. Das hänge mit der Lage Babenhausens zusammen: Die nächstgelegenen, größeren Zentren sind Memmingen, Krumbach und Illertissen – sie liegen also einige Kilometer entfernt. Wer nicht ohnehin in diese Städte zur Arbeit pendelt, müsste extra dorthin fahren.

    Aus regionalplanerischer Sicht gilt Babenhausen als ein „Unterzentrum“. Darauf wies der Regionalverband Donau-Iller hin, als die Marktgemeinde den Bebauungsplan des Gewerbegebiets westlich der Ulmer Straße ändern und einen Teil in ein „Sondergebiet Einzelhandel“ umwandeln wollte. Der Regionalverband hatte nichts dagegen einzuwenden: Das Vorhaben entspreche dem Versorgungsauftrag der Marktgemeinde. Die Regelung, dass der Lebensmittelmarkt eine maximale Verkaufsfläche von 1200 Quadratmetern nicht überschreiten dürfe, sei eingehalten. Auswirkungen auf benachbarte Zentrale Orte seien nicht erwarten, hieß es in der Stellungnahme. Auch die Regierung von Schwaben stimmte zu.

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