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Babenhausen: St. Andreas in Babenhausen: Stuck fällt von der Kirchendecke

Babenhausen

St. Andreas in Babenhausen: Stuck fällt von der Kirchendecke

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    Ein Gutachter untersuchte die Decke der Pfarrkirche St. Andreas in Babenhausen. Eine Hebebühne beförderte ihn in die Höhe.
    Ein Gutachter untersuchte die Decke der Pfarrkirche St. Andreas in Babenhausen. Eine Hebebühne beförderte ihn in die Höhe. Foto: Claudia Bader

    Plötzlich plumpste etwas von oben herab: In der Babenhauser Pfarrkirche St. Andreas ist vor einigen Tagen Stuck von der Decke gebröckelt. Es handelte sich laut Pfarrer Manfred Sieglar um kein großes Bruchstück, Mesner Erich Huber spricht von der „Größe eines Bierdeckels“. Dennoch stellten sich ihnen die Fragen: Kann das noch einmal passieren? Und kann das Konzert der Babenhauser Liedertafel am Sonntag (14.30 Uhr) stattfinden? Ein Gutachter prüfte die Sicherheit der Decke am Donnerstag und am Freitag.

    In den vergangenen Tagen hing ein Zettel am Gotteshaus, gezeichnet von Pfarrer Sieglar. Die Aufschrift: „Auf Anordnung der Diözese Augsburg bleibt unsere Pfarrkirche derzeit geschlossen! Das Deckengewölbe muss dringend untersucht werden.“ Der Grund: das Stückchen Stuck von der Decke, das am Sonntag während des Gottesdienstes auf dem Boden entdeckt wurde. Ein Fachmann sollte daraufhin etwaige weitere Schäden aufspüren.

    Auch andernorts werden Kirchendecken geprüft

    Der Stuckateur ließ sich dazu von einer Hebebühne zur Decke fahren, die im Kirchenschiff etwa 13 Metern hoch liegt. Mesner Huber baute einzelne Kirchenbänke aus, um das Gerät entsprechend platzieren zu können. Der Experte suchte die komplette Decke nach Material ab, das locker ist. „Wo er etwas findet, macht er eine Schraube rein“, erklärte Huber. Mit einem Metalldetektor lasse sich erkennen, wo sich bereits Schrauben befinden. Außerdem habe sich der Fachmann die Decke nicht nur von unten, sondern auch von oben angeschaut.

    Dieses Schild hing an der Kirche.
    Dieses Schild hing an der Kirche. Foto: Claudia Bader

    Am Freitagnachmittag gab der Mesner Entwarnung: „Die Kirche wird nicht gesperrt. Die Gottesdienste am Wochenende und das Konzert am Sonntag können stattfinden.“ Mit 100-prozentiger Sicherheit könne man nie sagen, dass es nicht noch einmal zu einem Vorfall kommt. Die jüngste Kirchensanierung liegt laut Huber mehr als 30 Jahre zurück. Sieglar sagte: „Ich vermute, dass es nicht weiter dramatisch ist.“

    Von Kirchen, die untersucht werden müssen, war zuletzt auch andernorts zu erfahren. Etwa in Memmingen: Die Decke der Kirche St. Johann Baptist erwies sich bei einer Routineuntersuchung im September als instabil. Die Tore bleiben nach derzeitigem Stand für zwei Jahre geschlossen, wie der katholische Dekan Ludwig Waldmüller kürzlich sagte. Er hoffe aber darauf, dass die Decke notgesichert werden kann, um das Gotteshaus am Marktplatz zumindest teilweise öffnen zu können. Noch sei nicht klar, wann die Fachleute Näheres wissen, so Waldmüller. Bis dahin hängt eine Kette an allen drei Eingängen und die Gläubigen kommen in anderen Kirchen der Stadt unter – in katholischen und evangelischen.

    Oder in Ulm: Teile des Münsters wurden im September gesperrt, weil sich im Chorraum in 26 Metern Höhe ein 20 Zentimeter langes Stück Putz gelöst hatte und am Boden zerbröselte. Teile des Putzes werden demnächst aufwendig erneuert. Mehr dazu lesen Sie hier:
    Im Münster bröckelt es von der Decke
    Steinschlag-Gefahr: Unterm höchsten Kirchturm der Welt wird neu verputzt .

    Das Konzert am Sonntag:

    Die Liedertafel Babenhausen veranstaltet am Sonntag, 16. Dezember, um 14.30 Uhr in der Pfarrkirche St. Andreas ein Adventssingen. Es findet im Zuge des regelmäßigen Gruppensingens der Sängergruppe Jochum statt. Gestaltet wird es mit der Chorgemeinschaft Kettershausen-Bebenhausen, der Chorgemeinschaft St. Martin Winterrieden und dem Gesangverein Harmonie Illereichen.

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