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Babenhausen: Liedertafel Babenhausen feiert 175-jähriges Bestehen

Babenhausen

Liedertafel Babenhausen feiert 175-jähriges Bestehen

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    Das Bild zeigt den Gesamtchor der Babenhauser Liedertafel bei einem Auftritt in Augsburg.
    Das Bild zeigt den Gesamtchor der Babenhauser Liedertafel bei einem Auftritt in Augsburg. Foto: Sammlung Liedertafel

    Frage: Herr Böhm, am Sonntag findet ein Festakt zum 175-jährigen Bestehen der Liedertafel Babenhausen statt. Für Sie und Ihren Chor laufen die Vorbereitungen wahrscheinlich bereits auf Hochtouren. Was ist geplant?

    Daniel Böhm: Es soll eine ganz lockere Geburtstagsparty werden, auf die wir uns schon sehr freuen. Im Kreis zahlreicher Ehrengäste – darunter Hubertus Fürst Fugger, Landrat Hans-Joachim Weirather, Bürgermeister Otto Göppel, Bundestagsvizepräsidentin Claudia Roth und der Präsident des Chorverbands Bayerisch Schwaben, Paul Wengert – können sich die Sängerinnen und Sänger zurücklehnen und mit einem abwechslungsreichen Programm beschenken lassen.

    Frage: Verraten Sie schon etwas über das Programm?

    Böhm: Zwischen dem Festvortrag von Heimatchronist Dieter Spindler und Grußworten werden verschiedene Instrumentalsolisten und auch ich selbst klingende Glückwünsche präsentieren. Als weiteren Höhepunkt werden wir bei dieser Matinee den historischen Bechstein-Flügel wieder in Betrieb nehmen. Dank der großzügigen Spenden, die sich Hubertus Fürst Fugger zu seinem 70. Geburtstag für die Restaurierung erbeten hatte, konnte das Instrument im Bechstein-Centrum Augsburg wieder aufwendig instandgesetzt werden. Wir sind schon alle sehr gespannt darauf.

    Frage: Wer wird diesen besonderen Flügel dann zum Klingen bringen?

    Böhm: Da wir den musikalischen Schwerpunkt auf Klavierwerke setzen, wird neben meinem geschätzten Kollegen, Willi Schneider, auch Stephan Kaller, Dozent am Leopold-Mozart-Zentrum in Augsburg, und Barbara Niederhofer, ein 18-jähriges Talent aus der Region, den Flügel in all seinen neuen klanglichen Möglichkeiten präsentieren.

    Frage: In der Geschichte der Liedertafel sind die 14 Jahre, in denen Sie den Chor leiten, eine vergleichsweise kleine Zeitspanne. Wie sehen Sie das?

    Böhm: Neben meiner Tätigkeit als Dirigent der Schwäbischen Chorgemeinschaft und des Mozartchors Augsburg bin ich besonders stolz darauf, auch die Liedertafel Babenhausen zu leiten. Sowohl hinsichtlich der langjährigen Tradition, als auch der regelmäßigen Auftritte im historischen Ahnensaal des Fuggerschlosses spürt man bei diesem Chor einen Hauch der Geschichte. Schließlich war auch die berühmte Dirigentenfamilie Jochum stets eng mit der Liedertafel verbunden. Beachtenswert finde ich auch, dass das fürstliche Haus den Chor immer wieder unterstützt.

    Frage: Wie hat sich die Liedertafel Babenhausen Ihrer Meinung nach entwickelt, seit Sie 2004 den Dirigentenstab übernommen haben?

    Böhm: Von Anfang an habe ich großen Wert auf die Qualität – das A und O jeder Musik – sowie auf ein vielfältiges Repertoire gelegt. Dieses hat sich im Laufe der Jahre natürlich stetig erweitert. Angefangen bei Passionskonzerten über Klassik, Opern- und Operetten- sowie Filmmusik und sogar ein Konzert mit dem Schwerpunkt Zirkus und Revue haben wir eine große Vielfalt an Musikstilen interpretiert und damit sicher den Geschmack eines breiten Publikums getroffen. Außerdem haben wir denkwürdige Konzerte gestaltet, einige davon mit der bekannten Sopranistin Isabell Münsch. Eine Operngala im Kurhaustheater Augsburg-Göggingen, die im Zedernsaal in Kirchheim aufgeführte „Carmina Burana“ und die Aufführung des Totentanz-Oratoriums samt CD-Produktion in der Babenhauser Pfarrkirche St. Andreas bilden weitere Höhepunkte in der Geschichte der Liedertafel.

    Frage: Um den Nachwuchs der Liedertafel zu sichern, haben Sie im Jahr 2005 den Kinder- und Jugendchor gegründet. Sind Sie mit dessen Entwicklung zufrieden?

    Böhm: Ja, sehr sogar. Als Fachmann für Stimmbildung und Kinderchorleitung liegt mir eine fundierte Ausbildung der jungen Stimmen natürlich sehr am Herzen. Diese Arbeit hat dazu geführt, dass viele meiner ehemaligen Schützlinge bei Konzerten oder Musicals in der Region als Solisten gefragt sind. Auch die Schwäbische Chorakademie empfängt unsere Jugendlichen mit offenen Armen. Und was das Wichtigste ist: Die Liedertafel konnte bereits die ersten Nachwuchssänger in den Erwachsenenchor integrieren.

    Frage: Das 175-jährige Jubiläum ist auch ein Anlass, um nach vorne zu schauen...

    Böhm: Ich habe noch viele Ideen im Köcher, die ich gemeinsam mit meinen Sängern nach und nach umsetzen möchte. Und dabei werden übrigens das soziale Miteinander sowie Harmonie und Zusammenhalt großgeschrieben – gerade auch, weil die Liedertafel mit dem großen Chor sowie dem Kinder- und Jugendchor drei Generationen im Gesang vereint. Als weitere Höhepunkte im Jubiläumsjahr gestalten wir am 13. Oktober unter dem Leitgedanken „Von Mozart bis Morricone“ zusammen mit hochkarätigen Gesangssolisten und dem schwäbischen Mozartorchester ein Galakonzert mit den schönsten Melodien aus Oper und Filmmusik. Und zum Abschluss des Jubiläumsjahres bringen wir im Advent das „Augsburger Weihnachtssingen“ von Otto Jochum in der Pfarrkirche St. Andreas zum Klingen.

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