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Babenhausen: Leiter der künftigen Kita im Schloss: Heute schon an Personal denken

Babenhausen

Leiter der künftigen Kita im Schloss: Heute schon an Personal denken

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    Pädagogische Fachkräfte sind auf dem Arbeitsmarkt rar.
    Pädagogische Fachkräfte sind auf dem Arbeitsmarkt rar. Foto: Monika Skolimowska/dpa-Zentralbild/dpa

    Die Vorbereitungen für die neue Kindertagesstätte in Babenhausen haben begonnen. Bis spätestens 2023 sollen die sanierten Gebäude auf dem Schlossgelände bezugsfertig sein. Doch schon jetzt müsse die Gemeinde an diejenigen denken, die für den Betrieb unerlässlich sein werden, findet der künftige Leiter Reinhold Jungwirth: die Mitarbeiter. Er sagt: „Das Fundament einer Einrichtung – im Besonderen einer solch großen mit bis zu 165 Kindern – ist die Qualität und der Bestand der pädagogischen Mitarbeiter.“ Und genau die sind rar auf dem Arbeitsmarkt.

    Jungwirth leitet die Kindertagesstätte Guter Hirte, die in die größere Einrichtung im Schloss umziehen wird, sobald diese fertig ist. Er rät, sich vorausschauend um zusätzliche „qualifizierte Arbeitskräfte mit Herz“ zu bemühen. Ein Weg sei es, selbst Ausbildungsplätze anzubieten: „Wir haben momentan einen Personalschlüssel, der uns ermöglicht, zukünftige Kollegen und Kolleginnen auszubilden“, sagt Jungwirth und betont den Stellenwert: „Wir werden einen Teil der Kinder acht, neun Jahre begleiten – das sind sehr intensive, prägende Jahre im Leben. Eltern und Mitarbeiter müssen sich hier gleich wohl fühlen und Kindern einen zugewandten, respektvollen Umgang vorleben.“ Von Eltern verlange dies ein großes Vertrauen gegenüber den pädagogischen Kräften. Dieses müsse wachsen und bedürfe Beständigkeit und Berechenbarkeit.

    Zumal der Bedarf an Betreuungsplätzen steige. Das liegt einerseits daran, dass mehr Kinder zu umsorgen sind: „Das wiederum ist abhängig vom Zuzug und ein bisschen von der Wirtschaft in Babenhausen“, sagt er. Andererseits, ergänzt Bürgermeister Otto Göppel, nutzen immer mehr Familien Krippenplätze, nehmen also die kommunale Kinderbetreuung früher und länger in Anspruch. Hinzu komme ein allgemein erhöhter Förderbedarf. Dabei ist Jungwirth der Meinung: „Jedes Kind hat ein Recht auf Förderung.“

    Das Konzept der Kita im Schloss beachte diese Entwicklungen, so Jungwirth. Zum Beispiel mit kleineren Gruppen. Geplant sind sechs Kindergartengruppen für je maximal 21 Kinder, eine Krippe für bis zu 15 Kleinkinder und eine größere Hortgruppe für bis zu 25 Schüler. Für die Aufgaben zur Inklusion, Unterstützung der Kommunikation und Sprache, für Bewegung und Therapie wurden laut Jungwirth vier Räume mit insgesamt knapp 100 Quadratmetern von der Regierung von Schwaben und vom Kreisjugendamt als zusätzlich förderfähig anerkannt. „Statt im Moment auf drei Gebäude aufgeteilt zu sein, gibt die neue Kita ausreichend Raum und kürzere Wege“, sagt er. Wie berichtet, ist der Gute Hirte derzeit auf drei Gebäude verteilt.

    Was mit dem Ausbau der Betreuung einhergeht, sind die Kosten: „Die Defizite im laufenden Betrieb werden mehr“, sagt Göppel. „Wir müssen da auch an die große Politik appellieren. Man sollte die Gemeinden nicht allein lassen.“ (stz)

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