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Babenhausen: Kunst spielt für diese Babenhauserin eine wichtige Rolle

Babenhausen

Kunst spielt für diese Babenhauserin eine wichtige Rolle

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    Im Rückblick auf 30 Jahre künstlerisches Schaffen präsentiert Helga Kaifler derzeit im Erdgeschoss des Kreisseniorenwohnheims St. Andreas rund 40 groß- und kleinformatige Bilder, vorwiegend in Aquarell und Acryl.
    Im Rückblick auf 30 Jahre künstlerisches Schaffen präsentiert Helga Kaifler derzeit im Erdgeschoss des Kreisseniorenwohnheims St. Andreas rund 40 groß- und kleinformatige Bilder, vorwiegend in Aquarell und Acryl. Foto: Claudia Bader

    Auf einer bis zum Horizont reichenden Wasserfläche schwimmen drei einfache Boote mit weißen Dreieckssegeln. Obwohl es nur in den Farben Blau und verschiedenen Grautönen gemalt ist, strahlt das Aquarell eine gewisse Ruhe aus. Für Helga Kaifler hat es außerdem eine besondere Bedeutung. „Dieses Bild war für mich einst der Einstieg in die Malerei“, sagt sie. Nach 30 Jahren kann sie auf eine Vielfalt künstlerischen Schaffens zurückblicken. Rund 40 klein- und großformatige Bilder, vorwiegend in Aquarell und Acryl, sind derzeit im Erdgeschoss des Kreisseniorenwohnheims St. Andreas ausgestellt.

    Seit drei Jahrzehnten spielt Malerei eine wichtige Rolle im Leben von Helga Kaifler. „Beim Malen kann ich mich wunderbar entspannen und die Welt um mich herum vergessen“, sagt die aus Giengen an der Brenz stammende Künstlerin. Nachdem sie als Jugendliche viel herumgereist sei, habe sie in Kempten ihren Mann Max kennengelernt und im Alter von 27 Jahren geheiratet. Als Ehefrau eines Bäckermeisters und Mutter von fünf Kindern war der Alltag von Helga Kaifler von harter Arbeit bestimmt. „Irgendwann war mir alles zu viel“, erinnert sie sich: „Ich musste zur Kur und dort lernen, auch etwas für mich selber zu tun.“ Da sie schon immer gern malte, belegte sie zunächst einen Aquarell-Kurs bei der Babenhauser Künstlerin Luise Salzgeber. Anfangs habe sie sich Blumenmotiven gewidmet. „Beim Malen von Osterglocken, Tulpen, Amaryllis, Seerosen und Dahlien konnte ich abends den Stress des Tages vergessen und wunderbar abschalten“, erinnert sich die Künstlerin.

    Kaifler besuchte einige Kurse und Lehrgänge in München

    Nebenher absolvierte sie beim einst im Fuggermarkt beheimateten Kunstschaffenden Norbert Hertel einige Kurse sowie Lehrgänge in München. Nicht nur das spontane Lob ihres Ehemannes Max („Du kannst ja malen!“) habe sie angespornt, sich ständig weiterzubilden, erinnert sich Kaifler. „Da die Kurse meistens an den Wochenenden stattfanden, konnte ich das gut mit meiner Arbeit und der Familie vereinbaren.“ In Acryltechnik entstanden später Bäume, Landschaften und viele Perspektiven. Aus Rötelkreide hat sie auch einige Portraits gemalt.

    „Ich habe meine Bilder lange im Kopf, aber wenn ich dann zum Pinsel greife, geht es sehr schnell“, sagt die 80-Jährige. Früher sei sie mit ihrem Mann oftmals mit dem Segelboot auf dem Bodensee, aber auch im Mittelmeer unterwegs gewesen und habe viele Eindrücke eingefangen. „Eines Tages gerieten wir wegen eines plötzlich aufziehenden Sturms beinahe in Seenot“, erzählt Kaifler. Eine meterhohe Welle sei ihr so stark im Gedächtnis geblieben, dass sie sie 30 Jahre später noch detailgetreu aufs Papier bringen konnte. Ein Foto, das ihr Schwiegersohn nach einer Reise vom Himalaya mitbrachte, hat Helga Kaifler so fasziniert, dass sie das asiatische Hochgebirgssystem so treffend eingefangen hat, als ob sie selbst dort gewesen wäre.

    Die derzeit im Kreisseniorenwohnheim präsentierte Jubiläumsausstellung gibt einen Einblick in das kreative Schaffen der Künstlerin, die ihre Hände noch lange nicht in den Schoß legen will. Besichtigt werden können die Werke von Helga Kaifler zu den Öffnungszeiten des Kreisseniorenwohnheims St. Andreas in Babenhausen.

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