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Babenhausen: Kita im Schloss: Ein Projekt, von dem jeder profitiert

Babenhausen

Kita im Schloss: Ein Projekt, von dem jeder profitiert

Sabrina Karrer
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    Der Ökonomietrakt, der saniert werden soll, steht unter Denkmalschutz. Nicht nur deshalb lautet das architektonische Motto „Geschichte fortschreiben“.
    Der Ökonomietrakt, der saniert werden soll, steht unter Denkmalschutz. Nicht nur deshalb lautet das architektonische Motto „Geschichte fortschreiben“.

    Die Arbeit begann schon lange vor dem Baustart der Kita im Schloss in dieser Woche – die Überzeugungsarbeit. Es ging um Millionenbeträge, es ging um gegenseitiges Vertrauen. Der Markt Babenhausen und das Haus Fugger mussten den Rahmen stecken für ein Projekt, das in der Region seinesgleichen sucht. Gut, dass das nun gelungen ist.

    Denn die Zeit drängt. Babenhausen stößt bei der Kinderbetreuung – eine kommunale Pflichtaufgabe – längst an Grenzen. Die Sondererlaubnis, Gruppen in provisorisch eingerichteten Räumen zu betreuen, lässt sich gewiss nicht allzu lange ausreizen. Je schneller die neue Kita fertig ist, desto besser.

    Die Zeit drängt nicht nur, sie ist auch reif. Die Kita im Schloss ist eine Chance, um mehrere Fliegen mit einer Klappe zu schlagen. Beide Seiten profitieren von der Zusammenarbeit und nicht, wie Skeptiker befürchten, nur eine. Die Familie Fugger kann durch die Kooperation mit der Gemeinde und damit zusammenhängende Zuschüsse Gebäude sanieren, die sonst wahrscheinlich weiterhin brachlägen. Klar kann man sagen: Ist doch deren Sache, sollen sich selbst um ihre Immobilien kümmern. Aber das Schloss ist nun mal ein deklariertes Denkmal von nationaler Bedeutung, das schützenswert ist. Das bringen auch die Zuschüsse, die üppig fließen, zum Ausdruck. Außerdem ist die Kita nur ein Projekt, das die Familie aktuell zu stemmen hat. Stichwort Langschloss.

    Obendrein ist es zu begrüßen, dass die Babenhauser künftig mehr von ihrem Wahrzeichen haben als dessen Anblick (der ja auch nicht schöner wird, wenn nicht saniert wird). Die Kita ist ein Weg, um das Schloss ein Stück weit für die Allgemeinheit zu öffnen.

    Aber die Kosten! Ja, die werden wehtun. Doch das hätten sie auch bei einem Neubau an anderer Stelle getan. Die Alternativen blieben vage, die Standortfrage ließ sich nicht so einfach lösen. Babenhausen investiert nun in eine Kita mitten im Ort, gut zu erreichen, mit einem großen Außenbereich, geplant zusammen mit deren künftigem Leiter.

    Jetzt liegt es am Bauherrn. Das Haus Fugger muss zeigen, dass sich die Überzeugungsarbeit gelohnt hat.

    Lesen Sie dazu auch: Nach zähen Verhandlungen: Arbeiten für "Kita im Schloss" in Babenhausen starten

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