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Babenhausen: Hilfe für Uganda: Bau der Schule stagniert

Babenhausen

Hilfe für Uganda: Bau der Schule stagniert

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    Der Verein "Hilfe für Kinder in Uganda" in Babenhausen unterstützt den Bau eines Bettenhaus an der St.-Kizito-Schule. Doch der übliche Besuch von Pater Lawrence in Babenhausen muss dieses Jahr ausfallen.
    Der Verein "Hilfe für Kinder in Uganda" in Babenhausen unterstützt den Bau eines Bettenhaus an der St.-Kizito-Schule. Doch der übliche Besuch von Pater Lawrence in Babenhausen muss dieses Jahr ausfallen. Foto: Claudia Bader

    Seit er vor mehr als 20 Jahren als Sommervertretung in die Pfarrei St. Michael Kettershausen gekommen ist, fühlt sich Pater Lawrence Ssemusu im Raum Babenhausen wie zu Hause. Im zweijährigen Rhythmus verbringt er den Sommerurlaub im Unterallgäu.

    Denn seit der Gründung des Vereins „Hilfe für Kinder in Uganda“ hat der ugandische Geistliche dort viele Freunde gewonnen, die ihn dabei unterstützen, Kindern in seiner Heimat den Schulbesuch zu ermöglichen. Mit dem Bau der St.-Kizito-Schule samt Lehrerwohnungen, Toiletten, Küche und Brunnen ist für viele ugandische Kinder eine Lebensperspektive geschaffen worden. Aufgrund der aktuellen Corona-Situation können Pater Lawrence und seine Nichte Madrine heuer nicht wie ursprünglich geplant zu ihren Freunden in den Raum Babenhausen reisen.

    Alle Flugverbindungen nach Deutschland wurden gestrichen

    Weil Deutschland aus Sicht Ugandas zum Sperrgebiet zähle, seien alle Flugverbindungen in dieses Land gestrichen, weiß der Vorsitzende des Vereins „Hilfe für Kinder in Uganda“, Reinhold Reinöhl. Leider könne der bereits fortgeschrittene Bau des Bettenhauses bei der St.-Kizito-Schule nicht planmäßig vorangehen. In dem dreistöckigen Gebäude sollen neben Schlafräumen für Mädchen auch Zimmer für Lehrer eingerichtet werden. Einige Arbeiter seien wohl infiziert und andere wollten aus Angst und Verunsicherung nicht mehr zur Baustelle kommen, hat Reinöhl von Bauleiter Augustine erfahren, mit dem er per Mail und WhatsApp in Kontakt ist. Zumindest konnte erreicht werden, dass mit einer reduzierten Mannschaft am Bettenhaus weiter gearbeitet wird. „Wir wollen unbedingt das Dach eindecken, damit das Gebäude nicht der Witterung ausgesetzt ist“, hat der Bauleiter geschrieben.

    Das neue Haus soll den Namen von Hans Reiner tragen

    Die aus Blechplatten bestehende Eindeckung sei bestellt und sollte bald eintreffen. „Wenn sie erst installiert ist, kann wetterunabhängig weitergearbeitet werden“, hofft Reinöhl. Denn die momentane Regenzeit in Uganda erschwere die Arbeiten zusätzlich. Laut Schätzung von Pater Lawrence könnten die Maßnahmen am neuen Gebäude in rund einem Monat ganz regulär weiterlaufen.“ Nachdem ein Haus im Schulkomplex bereits nach dem mittlerweile verstorbenen Sponsor Alois Ehrmann benannt wurde, soll das Bettenhaus den Namen von Hans Reiner tragen. Denn dieser habe mit seiner Zahngold-Aktion sehr viel Geld in das Projekt eingebracht, so der Vereinsvorsitzende.

    Laut aktueller Informationen seien in Uganda derzeit 55 an Corona infizierte Personen gemeldet. Nur gut bemittelte Menschen könnten sich einen Arztbesuch leisten. Aufgrund der Krise hätten viele keine Arbeit und könnten daher auch keine Nahrungsmittel kaufen. Auch in Uganda wurden alle Schulen und Universitäten geschlossen. Und weil kein Schulunterricht stattfinden könne, fehle den Kindern das regelmäßige Essen, das sie dort erhalten, bedauert Reinöhl. Derzeit besuchen 1400 Kinder die St.-Kizito-Schule: 700 in der Primary School und 700 in der Secondary School. Um das Schulprojekt und die Schüler zu unterstützen, sei der Verein „Hilfe für Kinder in Uganda“ weiterhin auf Spenden angewiesen, so der Vorsitzende. Momentan betreue der Verein 242 Patenschaften. 32 Kinder seien Voll- oder Halbwaisen, 56 lebten bei Großeltern oder anderen Verwandten und 74 bei alleinerziehenden Eltern.

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