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Babenhausen: Erweiterung des Gewerbegebiets: Fachstellen setzen den Rotstift an

Babenhausen

Erweiterung des Gewerbegebiets: Fachstellen setzen den Rotstift an

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    Das Gewerbegebiet am Schöneggweg in Babenhausen soll in Richtung Westen wachsen, um neuen und ortsansässigen Unternehmen Möglichkeiten zu eröffnen. Die Planzeichnung macht deutlich: Das anvisierte Gebiet hat eine beachtliche Größe, die Flurstücke jedoch sind kleinteilig.
    Das Gewerbegebiet am Schöneggweg in Babenhausen soll in Richtung Westen wachsen, um neuen und ortsansässigen Unternehmen Möglichkeiten zu eröffnen. Die Planzeichnung macht deutlich: Das anvisierte Gebiet hat eine beachtliche Größe, die Flurstücke jedoch sind kleinteilig. Foto: Sabrina Karrer

    Fünf Jahre ist es nun schon her, dass sich der Babenhauser Marktgemeinderat zum Ziel gesetzt hat, das Gewerbegebiet am Schöneggweg in Richtung Westen zu erweitern. Und noch immer haben die Planer gut damit zu tun, die entsprechende Änderung des Bebauungsplans festzuzurren. Bei der jüngsten Sitzung des Marktrats wurde deutlich: Es gibt eine ganze Reihe an Knackpunkten. Zu einem großen Teil drehen sie sich um das Thema Wasser.

    37 Behörden und Fachstellen waren 2018 angeschrieben und um eine Stellungnahme zu den Plänen gebeten worden – diese „nicht normale“ Anzahl hänge mit dem Bereich zusammen, um welchen das bestehende Gewerbegebiet erweitert werden soll, so Planer Wilhelm Daurer. Es handele sich um „ein großes und kompliziertes Gebiet“. 29 Behörden und sogenannte sonstige Träger öffentlicher Belange kamen der Aufforderung nach und gaben fachliche Einschätzungen ab, darunter beispielsweise das Wasserwirtschaftsamt, mehrere Fachbereiche des Unterallgäuer Landratsamts, die Polizeiinspektion Memmingen und der Bund Naturschutz. Vonseiten der Bürger, Grundstückseigentümer und Anlieger, die 2018 ebenfalls die Gelegenheit hatten, einen Blick in die Unterlagen zu werfen und sich zu äußern, kamen indes keine Rückmeldungen.

    "Wasserproblematik" im Gewerbegebiet am Schöneggweg

    Die eingegangenen Stellungnahmen der Fachstellen hat Daurer am Mittwochabend präsentiert; kritische Punkte näher erläutert. „Wir haben ein dickes Brett zu bohren“, kündigte er gleich zu Beginn seines eineinhalbstündigen Vortrags an. Man habe in Anbetracht der Einwände und Hinweise „einige Hausaufgaben“ zu machen, welche inzwischen aber teilweise schon abgehakt werden könnten. Schlaglichter seiner Ausführungen:

    Daurer sprach von einer „Wasserproblematik“ im künftigen Umgriff des Gewerbegebiets am Schöneggweg. Vor allem in Sachen Entwässerung gab es Gegenwind. Babenhausen muss etwa die Versickerung des Niederschlagswassers gewährleisten. Der Markt sei in der Vergangenheit in diesem Aufgabenfeld „nicht gerade ein Musterknabe“ gewesen: Das Landratsamt habe moniert, so Daurer, dass allein für den Geltungsbereich des aktuellen Bebauungsplans ein ordentliches Konzept fehle. „Sünden im Bestand“ würden also ebenfalls in den Blick genommen.

    Fast sieben Hektar Ausgleichsfläche werden fällig

    Auch dass „relativ viel Bodenaustausch“ erforderlich wird, sei ein kritischer Punk. Wie berichtet, befindet sich in dem für die Erweiterung anvisierten Gebiet teils Torf. Dieser müsste wohl für die Ansiedelung von Gewerbe und für den Straßenbau abgetragen und ersetzt werden – denn auf dem Material lässt sich nicht stabil bauen. Lesen Sie dazu auch: Gewerbegebiet: Wird der Torf noch zum Problem?

    Ein weiterer Punkt, der Planer und Gemeinde lange beschäftigte: Ausgleichsflächen. Beachtliche fast sieben Hektar werden fällig. Mehrere, verteilte Grundstücke sind nun zur Kompensation der Eingriffe in die Natur vorgesehen und werden aufgewertet, etwa am Täuferbach.

    Ist ein Ende des mehrjährigen Verfahrens in Sicht?

    Wie es nun weitergeht: Die Fachstellen bekommen zu ihren jeweiligen Stellungnahmen Rückmeldungen. Mit welchen Maßnahmen wird auf Einwände und Anregungen reagiert? Werden noch einmal Änderungen in den Plänen vorgenommen? Der Marktrat hatte in der Sitzung die Aufgabe, die Anmerkungen per Beschluss abzuwägen. „Wir hoffen, dass wir nicht weitere Hausaufgaben bekommen“, so Daurer. Im besten Fall komme es bis zum Jahresende 2020 zum Abschluss des „langwierigen und komplexen Bauleitplanverfahrens“.

    Ist der geänderte Bebauungsplan dann rechtskräftig, könne man das Umlegungsverfahren – eine Art Tauschverfahren zum Erwerb etwa kleinteiliger Flurstücke – zu Ende bringen. Wie berichtet, wurde es vom Vermessungsamt Memmingen eingeleitet, nachdem sich der Markt Babenhausen, infolge langwieriger Verhandlungen mit Grundstückseigentümern, an die Behörde gewandt hatte. Danach wiederum kann die Auftragsvergabe für den Straßenbau beginnen. Bürgermeister Otto Göppel hofft nun auf baldige Fortschritte: „Wir wollen jetzt auch mal ein Ergebnis sehen.“

    Lesen Sie dazu auch: Gewerbegebiet Babenhausen: Nächste Schritte zur Erweiterung

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