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Babenhausen: Er lebte für die Musik: Fritz Fahrenschon ist verstorben

Babenhausen

Er lebte für die Musik: Fritz Fahrenschon ist verstorben

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    Fritz Fahrenschon aus Babenhausen ist verstorben.
    Fritz Fahrenschon aus Babenhausen ist verstorben. Foto: Claudia Bader (Archivbild)

    Wenige Wochen nach seinem 95. Geburtstag ist der beliebte und vielfach geehrte Musiker, Dirigent und Organist Fritz Fahrenschon verstorben. Jahrzehnte lang hat er das Wirken der geschichtsreichen Babenhauser Liedertafel geprägt. Zudem war er Gründer und langjähriger Organisator des Mariensingens in Kirchhaslach, das in diesem Jahr zum 40. Mal in der Wallfahrtskirche Maria Himmelfahrt stattfindet. Der Verstorbene wird am Donnerstag, 27. September, auf dem Babenhauser Friedhof beigesetzt. Die Trauerfeier in der Pfarrkirche St. Andreas beginnt um 14 Uhr.

    Klassische und volkstümliche Melodien haben Fahrenschon sein ganzes Leben lang bewegt und begleitet – und ihn lange Zeit rüstig und vital gehalten. Seine ersten musikalischen Schritte ging er bereits als Kind in der nach dem Muster der Augsburger Singschule in Babenhausen eingerichteten Bildungsstätte. Fahrenschon erhielt Unterricht im Chorgesagt sowie im Klavier- und Viola-Spiel.

    Als er während eines Heimaturlaubs vom Militärdienst den Organisten der Pfarrkirche St. Andreas vertreten musste, entdeckte er das „königliche Instrument“ für sich. Fast sieben Jahrzehnte lang ließ er die Orgel zur Ehre Gottes und zum Wohlgefallen der Kirchenbesucher erklingen.

    Auch die Liedertafel Babenhausen hat dem Verstorbenen viel zu verdanken. 1956 hat er die Leitung der Sängerschar übernommen, die heuer ihr 175-jähriges Bestehen feiert (mehr dazu lesen Sie hier). Fahrenschon war einer der ersten Dirigenten, die sich der schwäbischen und alpenländischen Chormusik annahmen. Er führte damit die Tradition des Komponisten Otto Jochum fort, der im Fuggermarkt geboren wurde und dessen Chorkompositionen auf schwäbischer Volksmusik fußen. Mit seinem Chor und der „Sendener Stubenmusik“ unternahm Fahrenschon Mitte der 1960er-Jahre erste Schritte im Bereich der Volksmusik. Mangels „Singmaterials“ vertonte er selbst schwäbische Texte.

    Fahrenschon erhielt viele Auszeichnungen

    Auf Wunsch seiner beiden Töchter gründete Fahrenschon die „Babenhauser Stubenmusik“. Diese war über Jahre hinweg bei Veranstaltungen und Rundfunksendungen mit bayerisch-schwäbischer Volksmusik zu hören. Für sein Ensemble sowie für die „Holzheimer Saitenmusik“, in der er als Bassist mitwirkte, komponierte der Verstorbene eine Reihe stilechter Stücke und Bearbeitungen. Zum Mariensingen, das jedes Jahr zum Rosenkranzfest Anfang Oktober in Kirchhaslach stattfindet, hat Fritz Fahrenschon 35 Jahre lang unterschiedlichste Musikgruppen ins Greuth eingeladen. Beim herbstlichen Treffen schwäbischer Sänger und Musikanten in der Jugendbildungsstätte Babenhausen engagierte er sich als Betreuer.

    Für seinen Beitrag zum kulturellen Leben wurden dem Verstorbenen einige Auszeichnungen verliehen: etwa der Kulturpreis der Hanns-Seidel-Stiftung München, die Ulrichsmedaille der Diözese Augsburg, die „Schwäbische Nachtigall“ des Bezirks Schwaben und die Bürgermedaille des Marktes.

    Bis zu seinem Tod wohnte er mit seiner Frau im eigenen Haus. Seine beiden Töchter leben mit ihren Familien in Landsberg und Speyer.

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