Wer sich im Fuggermarkt Babenhausen anonym bestatten lassen will, hat die Möglichkeit, sich für ein sogenanntes Baumgrab im Norden des neuen Friedhofteils zu entscheiden. Allerdings ist der bisherige Standort nach Ansicht der Friedhofsreferentin Beatrix Käßmeyer zu wenig pietätvoll. Sie schlug deshalb vor, den Bereich mit einer Hecke von der übrigen Wiese abzugrenzen und im Mittelpunkt ein Kreuz oder eine Stele zu errichten.
Bereits mehrmals hatte das Thema „Baumgräber“ für Diskussion im Babenhauser Marktrat gesorgt. So drehte sich im August 2018 die Debatte vor allem um die Frage, ob Namenstafeln auf der Fläche der Baumgräber angebracht werden dürfen. Der Beschluss war damals eindeutig: entsprechende Tafeln seien nicht zulässig. Was mit den drei bereits angebrachten Exemplaren geschehen sollte, blieb offen.
Auf Anregung der Friedhofsreferentin soll nun der Bereich der Baumgräber in Babenhausen eingefasst werden. Denn ohne Namenstafeln oder klare Abgrenzung könne ein fremder Friedhofsbesucher nicht wissen, dass sich auf dieser Fläche Urnen befinden.
Baumgräber in Babenhausen: Kritik für Vorschlag eines Kieswegs
Die Markträte machten sich während eines Ortstermins selbst ein Bild von der Lage. Unterstützung für ihren Heckenvorschlag erhielt die Friedhofsreferentin unter anderem von Marktrat Martin Gleich (CSU), der sich für eine „tischhohe Hecke“ aussprach. Zudem befürwortete er in der Mitte des Baumgräberareals ein Kreuz, schließlich lebe man ja „im christlichen Abendland“. Bürgermeister Otto Göppel ( Kuriose Suche nach neuem Bürgermeister in Babenhausen )hakte nach, ob das nicht zu sehr einenge.
Letztendlich einigten sich die Markträte auf die Aufstellung eines „steinernen, witterungsbeständigen Kreuzes“, wobei über dessen endgültige Ausgestaltung noch gesondert beraten werden muss.
Eine kurze Debatte entfachte der Vorschlag, einen möglicherweise gekiesten Weg zu diesem Kreuz zu verlegen. Dafür plädierte Rat Armin Schröter (Freie Wähler) – und stieß auf Widerstand von Elfriede Rothdach und Martin Gleich (beide CSU). Ein direkter Zugang zu den Baumgräbern sei nicht notwendig, da ja eine anonyme Bestattung vorgesehen sei. Angehörige und Friedhofsbesucher sollen die genaue Lage der jeweiligen Urnenbestattungsflächen also gar nicht erst erfahren, hieß es.
Lediglich die Verwaltung, so die Antwort auf eine Nachfrage von Zweitem Bürgermeister Dieter Miller (Freie Wähler), führe ein entsprechendes Kataster.
Auch die Digitalisierung war Thema im Marktrat: Kein WLAN-Hotspot am Babenhauser Rathaus