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Babenhausen: Die Sanierung des Meisingerhauses in Babenhausen geht weiter

Babenhausen

Die Sanierung des Meisingerhauses in Babenhausen geht weiter

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    Lediglich ein Teil des historischen Meisingerhauses in Babenhausen weist aktuell einen Außenputz auf. Die Arbeiten am künftigen „Haus zur Geschichte“ sollen demnächst weitergehen.
    Lediglich ein Teil des historischen Meisingerhauses in Babenhausen weist aktuell einen Außenputz auf. Die Arbeiten am künftigen „Haus zur Geschichte“ sollen demnächst weitergehen. Foto: Fritz Settele

    „Baustopp am Meisingerhaus“: So lautete vor fast genau einem Jahr eine Schlagzeile in unserer Zeitung. Die aufwendige Sanierung des historischen Gebäudes und künftigen „Hauses zur Geschichte“ in Babenhausen wurde eingestellt, zumindest vorläufig. Jetzt gibt es Neuigkeiten bei dem Projekt.

    Dem Historischen Verein Babenhausen war das Geld ausgegangen

    Grund für den Sanierungsstopp waren nicht etwa Planabweichungen, die die Behörden geahndet hatten. Zunächst war schlichtweg die Baukasse des Historischen Vereins Babenhausen leer. Hier lesen Sie mehr über die Unterbrechung der Baumaßnahmen: Meisingerhaus: Warum die Sanierung derzeit nicht weitergehen kann

    Nun hat dieser eine gute Nachricht zu verkünden: Demnächst kommt wieder Bewegung in das Projekt. Der Verein erhielt eine Nachfinanzierung aus dem Bayerischen Entschädigungsfonds.

    Mit dem Geld sollte es möglich sein, die Hülle des geschichtsträchtigen Hauses fertigzustellen. Bisher ist praktisch nur das Nordost-Eck speziell verputzt. Um die Lehmflächen zu schützen, wurde ein Kalkputz aufgetragen. Die anderen Außenwände befinden sich noch im Rohzustand. Das soll sich aber spätestens im Frühjahr 2021 ändern.

    Das Meisingerhaus - eines der ältesten Handwerkerhäuser Schwabens

    Barbara Kreuzpointner, die Vorsitzende des Historischen Vereins, hatte einen erneuten Antrag bei der Unteren Denkmalschutzbehörde am Unterallgäuer Landratsamt eingereicht. Dieser wurde wohlwollend an das Landesamt für Denkmalpflege weitergeleitet. Im Einvernehmen mit dem Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst wurde ein Bescheid bezüglich einer Nachfinanzierung erlassen.

    Gewiss dürfte ein Grund hierfür gewesen sein, dass ein erstes Statikgutachten vor Beginn der Sanierung zwar bezahlt werden musste, aber praktisch wertlos war und gleichzeitig die Bauarbeiten um ein Jahr verzögerte. Hinzu kommt, dass im Zuge der Sanierung eines über 450 Jahre alten Gebäudes immer wieder „unangenehme Überraschungen“ auftauchen können. Schließlich handelt es sich bei dem sogenannten Meisingerhaus und zukünftigen „Haus zur Geschichte“ um eines der ältesten Handwerkerhäuser Schwabens.

    Der Historische Verein will ein Heimatmuseum im Meisingerhaus schaffen

    Ziel des Historischen Vereins ist es, darin ein Heimatmuseum der anderen Art zu schaffen. Je früher, desto besser. Laut Barbara Kreuzpointner ist derzeit „alles, was dem Historischen Verein gehört, in drei Haushalten gelagert“. Deshalb sei der Verein „extrem daran interessiert, das Haus zur Geschichte baldmöglichst fertigzustellen“.

    Mit dem Zuschuss der Nachfinanzierung hofft Kreuzpointer, die Außenhülle des Gebäudes nun schließen zu können. Auch die Kosten für die Restaurierung der Fensterläden und die Errichtung einer Zugangstreppe auf der Ostseite sind einzuberechnen. Letzteres ist eine Grundvoraussetzung dafür, dass es weiterhin heißen kann: Das Meisingerhaus ist eines der kleinsten Gebäude in Deutschland mit drei Hausnummern. Nämlich Tiroler Straße 3, Tiroler Straße 5 und Am Schlossberg 16 – und das bei einer Grundfläche von lediglich knapp 80 Quadratmetern.

    Die Sanierung am Meisingerhaus in Babenhausen wird frühestens 2021 beendet sein

    Da die Bauherren die Leistungen ausschreiben müssen und die Auftragsbücher der entsprechenden Fachgewerke voll sind, ist davon auszugehen, dass die Arbeiten erst im Frühjahr 2021 beendet sein werden. Im Anschluss soll es im Gebäudeinneren weitergehen: Fußböden, aber auch elektrische Leitungen müssen verlegt werden. Zudem sind ein Sanitärraum und die Heizung zu installieren. Auch Verputz- und Malerarbeiten stehen an.

    Finanziell wird es dann aber sicher wieder eng werden: Laut der Vorsitzenden des Vereins gibt es so gut wie keine öffentlichen Töpfe, die den Innenausbau bezuschussen. Kreuzpointern setzt auf die Mitglieder des Vereins als „Besitzer des Hauses zur Geschichte“. Außerdem hofft sie auf Zuwendungen vonseiten der Bevölkerung. Der Verein kann Spendenbescheinigungen ausstellen; es gibt ein Spendenkonto bei der örtlichen Sparkasse.

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