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Babenhausen: "Das wird immer dreister": Babenhauser Wasserwacht ärgert sich über Einbrüche

Babenhausen

"Das wird immer dreister": Babenhauser Wasserwacht ärgert sich über Einbrüche

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    Der Vorsitzende der Wasserwacht Babenhausen, Lukas Kümmerle (rechts), und sein Vater Markus Kümmerle zeigen die beim letzten Einbruch entstandenen Schäden.
    Der Vorsitzende der Wasserwacht Babenhausen, Lukas Kümmerle (rechts), und sein Vater Markus Kümmerle zeigen die beim letzten Einbruch entstandenen Schäden. Foto: Claudia Bader
    Bereits zum dritten Mal ist die Wasserwachthütte am Badeweiher heuer aufgebrochen worden.
    Bereits zum dritten Mal ist die Wasserwachthütte am Badeweiher heuer aufgebrochen worden. Foto: Claudia Bader

    Lukas Kümmerle, der Vorsitzende der Wasserwacht Babenhausen, ärgert sich: "Das wird ja immer dreister!" Schon zum dritten Mal in diesem Jahr ist die Hütte des Vereins am Ufer des Rothdachweihers aufgebrochen worden. Diesmal ist ein Schaden im mittleren dreistelligen Bereich entstanden. Die Vorfälle treffen den Verein aber nicht nur in finanzieller Hinsicht. Der jüngste Vorfall liegt wenige Tage zurück. Unbekannte sind am vergangenen Wochenende mit brachialer Gewalt gegen die Tür der Hütte vorgegangen, nachdem es ihnen nicht gelungen war, das neu eingebaute, stabile Fenster einzuschlagen. Drinnen bedienten sie sich an den dort gelagerten Getränken und steckten sogar noch die auf dem Schrank angebrachte Überwachungskamera ein. Der Schaden wird auf rund 500 Euro geschätzt. Im gleichen Zeitraum hat jemand die Parkplatzschranke am Badeweiher abgerissen und mitgenommen. Die Polizei geht davon aus, dass es sich um dieselben Täter und/oder Täterinnen gehandelt haben könnte. Sie nimmt Hinweise von Zeugen unter der Rufnummer 08331/100-0 entgegen.

    Von der Plattform vor der Wachhütte am südwestlichen Rand des Badesees aus kann man die Wasserfläche gut überblicken. "Während der Badesaison versuchen unsere Aktiven, so oft wie möglich da zu sein, um im Ernstfall helfen zu können", sagt Lukas Kümmerle. Für solche Einsätze sind in der Hütte ein Boot und Rettungsboards gelagert. Eine Autobatterie liefert den Strom für das Funkgerät. "Glücklicherweise mussten wir während der zurückliegenden Jahre niemanden aus dem Wasser ziehen", berichtet der Vorsitzende. Da sich die Ausbildung von Rettungsschwimmerinnen und Rettungsschwimmern seit Beginn der Pandemie erschwert habe, befänden sich unter den rund 100 Vereinsmitgliedern leider immer weniger Aktive. "Und wenn wir dann immer wieder Opfer von Zerstörungswut werden, fehlt allen irgendwann die Motivation", bedauert er.

    Die Unbekannten haben auch schon Funkgerät in den Babenhauser See geworfen

    Dass die Wasserwachthütte nur über die Liegewiese am westlichen Rand des Rothdachweihers sowie einen schmalen, von Sträuchern gesäumten Zugangsweg erreichbar ist, hat die Unbekannten bisher nicht davon abgehalten, mehrmals in das Häuschen einzudringen und massiven Schaden anzurichten. Den ersten Einbruch haben die Wasserwacht-Mitglieder im Mai 2020 entdeckt. "Damals wurden unsere Ferngläser, das Notstromaggregat und sogar der Erste-Hilfe-Koffer gestohlen. Einige Inventarteile mussten wir aus dem Wasser herausziehen", erinnert sich Kümmerle. Im Frühjahr dieses Jahres sei dann erneut jemand in die Hütte eingestiegen, hätte sie demoliert sowie ein Funkgerät und ein Autoradio in den Badesee geworfen. Ein paar Monate später, Anfang September, erlebten die Wasserwachtler die nächste böse Überraschung: Unbekannte schlugen nachts das Fenster ein und holten Klapp- und Liegestühle für eine Fete auf die Plattform. "Am nächsten Morgen lagen überall Glassplitter herum", berichtet Kümmerle. Dankenswerterweise habe der Markt Babenhausen als Eigentümer der Hütte die Kosten für die Erneuerung der Fensterscheibe mit Verbundglas übernommen.

    Wasserwacht Babenhausen: "Der Schaden ist deprimierend"

    Doch diese stabile Scheibe ist mittlerweile auch wieder kaputt. Denn bereits wenige Tage später - am vergangenen Wochenende - waren erneut nächtliche Einbrecher am Werk. Da sie trotz mehrerer Versuche nicht über das Fenster in die Hütte kamen, traten sie die Holztür ein. Während ihres Aufenthalts haben die Eindringlinge die versteckt drapierte Wildkamera entdeckt und kurzerhand mitgenommen, ärgert sich Kümmerle. Nicht nur der entstandene Schaden sei deprimierend. "Es ist auch die viele Zeit, die wir benötigen, um die Spuren dieser Zerstörungswut zu beseitigen. Dabei ist es doch Zweck unseres Vereins, in Notsituationen Leben zu retten."

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