Startseite
Icon Pfeil nach unten
Illertissen
Icon Pfeil nach unten

Babenhausen: Babenhauser Theaterlegende verabschiedet sich

Babenhausen

Babenhauser Theaterlegende verabschiedet sich

    • |
    Gabriele Waltenberger tritt als Vorsitzende des Babenhauser Theatervereins ab.
    Gabriele Waltenberger tritt als Vorsitzende des Babenhauser Theatervereins ab. Foto: Fritz Settele

    Gabriele Waltenberger hinterlässt im Theaterverein Babenhausen eine große Lücke. Nachdem sie sich 2018 nach 50 Jahren als Schauspielerin aus gesundheitlichen Gründen von „ihrer Bühne“ verabschiedet hatte, gab sie nun auch das Amt der Vorsitzenden in jüngere Hände. Mehr als 40 Jahre lang hatte sie sich im Vorstand engagiert, allein 30 Jahre, seit 1989, als Erste Vorsitzende. Für diese Laufbahn wurde sie zur Ehrenvorsitzenden ernannt.

    „Mir hat das Engagement für den Theaterverein Babenhausen immer große Freude gemacht und es war eine tolle Zeit“ – Mit diesen Worten leitete Waltenberger ihre letzte Versammlung als Vorsitzende ein. Der Abschied bedeute für sie „einen bedeutenden Einschnitt“ im Leben.

    Ihr Rückblick auf das Vereinsjahr 2018 reichte von Stammtischen bis hin zu einem Ausflug samt Workshop. Dabei drehten sich die Gespräche vor allem um die Zukunft des Vereins, zumal neben Waltenberger noch weitere wichtige Mitspieler das Ende ihrer aktiven Theaterlaufbahn angekündigt hatten. Hinzu kam, dass aus rein finanziellen Erwägungen eine Fortführung mit dem Erfolgsregisseur nicht mehr in Frage kam. Nach Waltenbergers Worten wäre es für sie das Schlimmste, wenn „mein Kind, meine Liebe, nicht positiv weitergeführt“ würde.

    Zuschauerzahlen sollen konstant bleiben

    In diesem Zusammenhang sicherte sie dem neuen Vorstand. Unterstützung zu, so weit es ihr Gesundheitszustand zulasse. Allerdings scheide sie aus dem operativen Alltagsgeschäft aus. Froh zeigte sie sich darüber, dass viele der erfahrenen Kräfte, nicht zuletzt in den Bereichen Technik und Bühnenbau, weiterhin mit im Boot sind.

    Sie leiten künftig im Vorstand den Theaterverein Babenhausen (von links): Peter März, Claudia Ruhland, Marianne Lutz und Claudia Lutzenberger.
    Sie leiten künftig im Vorstand den Theaterverein Babenhausen (von links): Peter März, Claudia Ruhland, Marianne Lutz und Claudia Lutzenberger. Foto: Fritz Settele

    Zwar sei das nächste Theaterstück noch nicht ausgesucht, jedoch werde der Termin für die Premiere bereits bekannt gegeben: 21. März 2020. Dabei gelte es, die nahezu konstanten Zuschauerzahlen der vergangenen Jahre zu halten. Es spreche für die Babenhauser Gruppe, dass viele umliegenden Bühnen die Stücke in ihr Repertoire aufgenommen haben. In einem Dorf sei es einfacher, die Bevölkerung zum Theaterbesuch zu animieren. So sei der Fuggermarkt einerseits zu groß, andererseits auch zu klein, sagte Waltenberger. Außerdem seien die Freizeitmöglichkeiten heute vielfältiger als früher.

    Schatzmeisterin Marianne Lutz berichtete über einen Kassenstand samt Rücklagen, der nahezu auf demjenigen des Vorjahres liegt. Die Kosten für Aufführungsrechte und den Regisseur schlugen am meisten zu Buche.

    Bürgermeister Otto Göppel dankte dem Verein, vor allem „Cheesy“ Waltenberger, für das Engagement. Ihr zollte er „großen Respekt“, habe sie doch über Jahrzehnte hinweg für diesen Kulturverein gewirkt. Nach seinen Worten hinterlasse sie große Fußspuren.

    Das sah auch Nachfolgerin Claudia Lutzenberger so. Aus Verpflichtung für den Traditionsverein habe sie sich nach längerer Überlegung dazu entschlossen, das Amt anzunehmen. Schließlich stehe sie seit 35 Jahren auf der örtlichen Bühne und betreute in den vergangenen zehn Jahren das Schriftwesen. Sie setzt auf Teamarbeit, um die Herausforderungen meistern zu können.

    Sichtlich gerührt nahm Waltenberger die von ihrem langjährigen Stellvertreter Peter März überreichte Urkunde samt Blumenstrauß entgegen. Zuvor hatte Gerhard Herzer ihre „Theaterstationen“ Revue passieren lassen. Sie spielte in 28 Stücken mit und schlüpfte in sämtliche Rollen, vom biederen Hausmädchen bis zum Männer mordenden Vamp. Daneben war sie für die Chronikerweiterung, Gestaltung der Theaterjubiläen, Stückauswahl und Bindung von Sponsoren zuständig.

    Ein Interview mit Gabriele Waltenberger über ihre Rollen lesen Sie hier: Vom Zimmermädchen zur Theaterchefin

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden