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Babenhausen: Am Sonntag heißt es: „Ärmel hoch“ gegen Blutkrebs

Babenhausen

Am Sonntag heißt es: „Ärmel hoch“ gegen Blutkrebs

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    Die Typisierung dauert nur ein paar Minuten. Es werden wenige Milliliter Blut abgenommen sowie die Adressdaten der Spender erfasst.
    Die Typisierung dauert nur ein paar Minuten. Es werden wenige Milliliter Blut abgenommen sowie die Adressdaten der Spender erfasst. Foto: Oliver Killig, dpa (Symbolbild)

    Sie ist ein Schicksalsschlag für Patienten, für deren Familie, Freunde und Kollegen: die Diagnose Leukämie. Ein Familienvater aus Babenhausen hat diese gestellt bekommen – und es galt, schnell einen passenden Stammzellenspender zu finden. Die Theatergruppe Schmiere, in welcher der Erkrankte spielte und noch immer Mitglied ist, wollte nicht tatenlos bleiben. „Wir haben uns gefragt: Wie können wir helfen?“, sagt der Vorsitzende Martin Mai. Die Gruppe wandte sich an die Stiftung Aktion Knochenmarkspende Bayern (AKB) und organisierte eine Typisierungsaktion. Mittlerweile hat der erkrankte Babenhauser glücklicherweise einen Spender gefunden – doch abgesagt wird die Veranstaltung am Sonntag, 30. Juni, deswegen nicht. Das Ziel lautet: neue potenzielle Lebensretter finden und so anderen Betroffenen helfen. Frauen und Männer können sich von 11 bis 16 Uhr im Schulzentrum an der Pestalozzistraße 7 typisieren lassen.

    Lebensretter werden gesucht

    In einer Pressemitteilung teilt die AKB mit: „Dass heute schnell passende Spender für schwerkranke Menschen gefunden werden und Transplantationen unmittelbar stattfinden können, ist der Solidarität vieler Gesunder zu verdanken, die sich als Stammzellspender registrieren lassen.“ Der Babenhauser Bürgermeister Otto Göppel appelliert deshalb an die Bürger in der Region, sich an der Aktion zu beteiligen: „Ein Mitbürger ist schwer erkrankt, Diagnose Leukämie. Mithilfe einer Stammzellspende kann er diese tückische Krankheit bekämpfen.“ Durch die Typisierungsaktion könnten auch andere Leukämiepatienten eine Chance auf Heilung bekommen. Der Vorsitzende der Theatergruppe, Martin Mai, fügt hinzu: „Wir möchten helfen und unterstützen, wo es nur geht. Wir möchten unserem Mitbürger zeigen, dass wir hinter ihm stehen. Und wir möchten für die vielen Leukämiepatienten kämpfen, damit sie einen geeigneten Spender finden.“ Bereits jetzt habe die Gruppe viele Rückmeldungen erhalten.

    Typisierung dauert nur wenige Minuten

    Ein Team der AKB kommt am Sonntag ins Schulzentrum. In der Aula nimmt es Interessierte, die zwischen 17 und 45 Jahre alt, gesund und in körperlich guter Verfassung sind, in die weltweit vernetzte Stammzellspenderdatei auf. Die Typisierung dauere lediglich ein paar Minuten. Erfahrenes, medizinisches Personal nehme dazu wenige Milliliter Blut ab, heißt es in der Pressemitteilung. Zudem würden die Adressdaten der Spender erfasst und Fragen zu Leukämie und Stammzellspende beantwortet. Bürgermeister Göppel weist darauf hin: „Das City-Fest findet an diesem Sonntag ganz in der Nähe statt, vielleicht geht dann der ein oder andere gleich noch ins Schulzentrum.“

    Wer sich nicht als Stammzellspender registrieren lassen kann oder will, kann trotzdem helfen: durch eine Geldspende, welche die Registrierungen erst ermöglicht. Denn für jede Typisierung fallen laut AKB 35 Euro an Laborkosten an, die komplett über Spenden finanziert werden müssen. Die Theatergruppe unterstützt die Stiftung, indem sie die Erlöse der Pausenverkäufe während der im Herbst beginnenden Theatersaison spendet.

    Die AKB betreut nach eigenen Angaben mehr als 320.000 Spender, vornehmlich aus Bayern. Bislang seien über 4.500 Stammzellspenden vermittelt worden, täglich kämen drei bis vier neue dazu. Die Hauptaufgaben der Stiftung und ihrer hundertprozentigen Tochter, der Bayerischen Stammzellbank, sind der Ausbau und die Verwaltung der Datei, die Vermittlung von Stammzellspendern sowie die Durchführung von Stammzell- und Knochenmarkentnahmen.

    Eine Stammzell- oder Knochenmarkspende hat im Übrigen nichts mit dem Rückenmark zu tun, wie die AKB informiert: Stammzellspenden fänden heute meist ambulant über die Armvene statt. Nur in 20 Prozent der Fälle wählten die Transplanteure eine Knochenmarkentnahme aus dem Beckenkamm. Eine Spende finde mit persönlicher Betreuung und umfassender Aufklärung und Beratung durch die Ärzte und das Ambulanzteam der AKB in Gauting oder München beim Blutspendedienst des Bayerischen Roten Kreuzes statt. (mit az)

    Kontakt: Infos sind unter akb.de und bayern-gegen-leukaemie.de zu erfahren. Die Stiftung hat ein Spendenkonto eingerichtet: Stiftung Aktion Knochenmarkspende Bayern, IBAN: DE67 7025 0150 0022 3946 88, Verwendungszweck: Babenhausen.

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