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Ay: Umweltminister Glauber besichtigt Wasserkraftwerk in Ay

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Umweltminister Glauber besichtigt Wasserkraftwerk in Ay

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    Umweltminister Thorsten Glauber, Ex-Fernsehrichter und Freier Wähler Alexander Hold, der Bellenberger Bürgermeisterkandidat Manuel Fink und Bundestagskandidat Daniel Mayer (von links) verfolgen die Ausführungen von Investor Heinrich Winter (rechts).
    Umweltminister Thorsten Glauber, Ex-Fernsehrichter und Freier Wähler Alexander Hold, der Bellenberger Bürgermeisterkandidat Manuel Fink und Bundestagskandidat Daniel Mayer (von links) verfolgen die Ausführungen von Investor Heinrich Winter (rechts). Foto: Franziska Wolfinger

    Ein Augsburger Investor hatte die Anlage bei Ay Ende 2018 gekauft. Jetzt ist sie saniert und liefert Strom für rund 150 Haushalte. Heinrich Winter ging es dabei nicht nur darum, mit dem Strom schnell Geld zu verdienen. Er will auch etwas für die Umwelt tun. Gleich zwei Fischtreppen bereiten den Fischen nun den Weg. Auch der bayerische Umweltminister Thorsten Glauber (Freie Wähler) ist überzeugt von dem Projekt.

    Umweltminister lobt Verbindung von Ökonomie und Ökologie in Ay

    Glauber ist auf seiner Wahlkampftour am Montag auch am Ayer Wehr vorbeigekommen. Dort ließ sich der Minister von Heinrich Winter, der mit seiner Familie in Augsburg bereits sieben Wasserkraftwerke an Lech und Wertach besitzt, über die Anlage führen. Auch der Bundestagskandidat der Freien Wähler, Daniel Mayer, war da und zeigte sich interessiert. Umweltschutz steht auch auf seiner Agenda weit oben. Glauber lobte in Ay die gelungene Verbindung von Ökonomie und Ökologie. "Man muss beide Dinge zu ihrem Recht kommen lassen. Dass das geht, zeigt dieses Projekt."

    Der bayerische Umweltminister Thorsten Glauber informiert sich vor Ort über das neue Kraftwerk in Ay.
    Der bayerische Umweltminister Thorsten Glauber informiert sich vor Ort über das neue Kraftwerk in Ay. Foto: Franziska Wolfinger

    Dass Investor Winter der Umweltschutz am Herzen liegt, wird bei der Begehung schnell deutlich. An vielen Stellen sind die gesetzlichen Vorgaben mehr als erfüllt. Mit viel Liebe zum Detail hat er beispielsweise ein Brücke, deren Boden aus Metallgittern besteht, auch für Eidechsen und Schlangen nutzbar gemacht. Während die Menschen links über das Gitter laufen, können die Tiere durch Sand und auf Holz kriechen.

    Auch an den Fischtreppen hat Winter nicht nur an die Wasserbewohner gedacht. Betonwände sind mit Steinen bedeckt, die wiederum ein Biotop für Eidechsen darstellen. Die Fische können am Ayer Wehr jetzt zwischen zwei Aufstiegshilfen wählen, die sogar wissenschaftlich interessant sein könnten. Auf der Westseite können die Fische das Wehr nämlich über eine so genannte Raue Rampe umgehen, die einen natürlichen Wasserlauf nachahmt. Östlich des Wehrs entstand eine Fischaufstiegshilfe in technischer Bauweise. Betonwände bilden rund zwei Meter tiefe Becken, zwischen denen Stufen von circa zwölf Zentimetern liegen. Die Fische arbeiten sich von Becken zu Becken vor. Besonders ist, das hier beide Bauweisen direkt nebeneinander zu finden sind und es so einen direkten Vergleich gibt, welche davon besser von den Fischen angenommen wird. Die Raue Rampe wurde vom Freistaat finanziert, die technische Fischtreppe von Investor Winter, der dann beide bauen ließ.

    Das Wehr bei Ay: Hier entsteht Strom für rund 150 Haushalte.
    Das Wehr bei Ay: Hier entsteht Strom für rund 150 Haushalte. Foto: Franziska Wolfinger

    Herbert Rupprecht, Mitglied des Fischereivereins Illertal-Senden, erklärt, warum die Fischaufstiegshilfen so bedeutend sind: "Das Wichtigste ist , dass die Durchlässigkeit des Flusses hergestellt wird. Die Fische laichen in einer Region im Allgäu. Wenn sie da nicht hinkommen, dann laichen sie nicht." Und eine gute Nachricht kann der Fischer ebenfalls vermelden: In der Iller tummeln sich wieder viele Huchen, auch Donaulachs genannt. Diese Art war fast ausgestorben. Durch Besatz konnte er wieder angesiedelt werden. Darüberhinaus werde derzeit die Nase viel besetzt, auch Eschen und Barben sind hier in der Region in der Iller anzutreffen.

    Wasserkraft ist wichtiger Bestandteil im Energiemix bei erneuerbaren Energien

    Winter bricht auch eine Lanze für die Wasserkraft als Form der Stromerzeugung. Im Vergleich zu anderen erneuerbaren Energien - namentlich Sonne und Wind - sei die Wasserkraft besser steuerbar und trägt zur Grundlast im Netz bei. Während historische Wasserwerke teils 100 Jahre gehalten haben, wird das bei den neueren wohl nicht mehr möglich sein. Die neuere Technik ist effizienter, aber dafür nicht ganz so simpel aufgebaut. Winter geht bei dem Kraftwerk am Ayer Wehr aber immerhin von einer Laufzeit um die 50 Jahre aus. Pro Jahr spart die Anlage rund 2000 Tonnen Kohle ein, informiert Wolfgang Schrapp von den Freien Wählern. Nur einige 100 Meter weiter arbeitet Winter an einem zweiten Wasserkraftwerk.

    Bei dem Kraftwerk am Ayer Wehr handelt es sich um eine sogenanntes Restwasserkraftwerk. Das bedeutet, dass das Wasser nur kurz ausgeleitet wird und nach dem Kraftwerk direkt in den Fluss zurückfließt.

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