Illertissen-Au/Altenstadt Mit dem Gumpigen Donnerstag, morgen, 16.Februar, tritt die Fastnacht in die heiße Phase. In der schwäbisch-alemannischen Fasnet heißt er auch „schmutziger Donnerstag“. Das Wort „gumpig“ kommt vom mittelhochdeutschen Wort „gumpeln“ für Possenreißen. Ebenso hat dieser Donnerstag seinen Ruf weg als „Weiberfasching“, an dem die Frauen das Regiment übernehmen. Das Brauchtum soll in der Eifel ihren Ursprung haben, wo die Frauen im 19. Jahrhundert fürs jährliche Brunnenputzen von der Gemeinde entlohnt wurden. Mit dem Geld sollen sie am „Weiberdonnerstag“ vor dem Faschingssonntag ihr eigenes Fest ausgerichtet haben.
Das Ende der Vorherrschaft
Ob nun die Frauen vor Übermut auch die Rathäuser von männlicher Vorherrschaft befreien wollten oder ein Regierungswechsel im Sinne aller Narren und Zuschauer war und ist, wer kann das schon sagen.
Im Illertisser Stadtteil Au jedenfalls wird die Narrenzunft der „Aumer Kröpf“ um 18.30 Uhr die Illertisser Stadträte im ehemaligen Auer Rathaus an die Kandare nehmen und vor das „Hohe Gericht” in der Stadl-Bar führen. Dort wird ihnen für ihre „Streiche” im alten Jahr der Prozess gemacht und hoffentlich auch ein gerechtes Urteil gefunden.
In Altenstadt sorgen die Unteroich’r Keazalälle dafür, dass der Bürgermeister seine Rathausschlüssel den Narren überlässt. Dazu treffen sie sich und ihre Zunftkollegen um 19 Uhr vor dem Altenstadter Rathaus. Bevor die Narrenzünfte das Regiment während der „Fünften Jahreszeit“ übernehmen, rechnen sie mit dem vorherrschenden Amtsschimmel und den Patzern der Verwaltung aus dem Vorjahr ab.