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Altenstadt: Wie Altenstadt neue Krippenplätze schaffen will

Altenstadt

Wie Altenstadt neue Krippenplätze schaffen will

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    In Altenstadt werden dringend neue Krippenplätze gebraucht.
    In Altenstadt werden dringend neue Krippenplätze gebraucht. Foto: Alexander Kaya (Saymbolbild)

    Eine Bedarfsermittlung zwingt den Markt Altenstadt zum Handeln. Es fehlen der Gemeinde an der Iller zwölf bis fünfzehn neue Betreuungsplätze für Kinder unter drei Jahren. Die Suche nach neuen Räumen ist dabei schon in vollem Gange: Der Gemeinderat debattierte vergangene Woche über drei mögliche Bauvorhaben. Doch jedes Projekt hat Vor- und Nachteile. Die Gemeinderäte mussten sich für einen Vorschlag entscheiden.

    Grambihlerhaus in Altenstadt könnte zur Kinderkrippe umfunktioniert werden

    "Die Vergangenheit zeigt, dass der Umbau alter Gebäude zu Kindertagesstätten schon oft funktioniert hat", sagt Wolfgang Höß, Bürgermeister von Altenstadt, als es um eine mögliche Verwendung des Grambihlerhauses als neue Kinderkrippe geht. Das historische Gebäude, welches früher unter anderem als Zahnarztpraxis genutzt wurde, dient momentan als Ausweichmöglichkeit für Mitarbeiter des Altenstadter Rathauses.

    Da das Gebäude als bauliches Einzeldenkmal gilt, sei ein Umbau zu einer Kinderkrippe schwierig zu realisieren, sagt Höß. Einfacher sei es, den historischen Bau als Rathauserweiterung zu nutzen, da sich zum Beispiel der Grundriss bereits ideal für Mitarbeiterräume eignen würde. Für einen Umbau zu einer Kinderkrippe spricht, dass das Gebäude in unmittelbarer Nähe zum Kindergarten liegt. Es würde als eigenständiges Haus für die Kinder fungieren und bietet Ausweichmöglichkeiten für Personalbesprechungen, eine ruhige Atmosphäre sowie Räume für individuelle Fördermöglichkeiten. Mit rund 280.000 Euro ist diese Variante am zweitteuersten.

    Problematisch ist, dass ein zweiter Fluchtweg geschaffen und die Holztreppe kindergerecht aufgewertet werden müsste. Wolfgang Höß sieht die größte Schwierigkeit aber in der Trennung der Krippe in zwei Geschosse: „Die Kinder und Utensilien müssen auf- und abgetragen werden, das ist körperlich anstrengend.“

    Wohnung neben Kindergarten ist als Krippe nicht praktikabel

    Dasselbe gilt für das zweite Konzept: Eine Wohnung im direkt an den Kindergarten angrenzenden Haus in eine Krippe umzubauen. Ein Zugang zur neuen Betreuungseinrichtung ist nur über das Treppenhaus möglich, das auch von den anderen Mietern des Mehrparteienhauses genutzt wird.

    Auch, wenn das Haus direkt an den Kindergarten angrenzt, gibt es keinen direkten Zugang zur Kinderkrippe. Zudem sind die Fenster nicht auf Augenhöhe der Kinder und es ist ein weiterer Fluchtweg vonnöten. Der jetzige Mieter müsste darüber hinaus seine Wohnung verlassen. Zwar ist dieses Konzept mit rund 207.000 Euro die billigste aller Varianten, aus Sicht des Gemeinderats aber auch gleichzeitig die unpraktikabelste.

    Gemeinderat favorisiert Aufbau auf bisherigen Kindergarten

    Favorisiert wird ein Aufbau auf einen Teil des bisherigen Kindergartens. In die neuen Räume im Obergeschoss soll dann eine Kindergartengruppe aus dem Erdgeschoss einziehen, während im freigewordenen Raum im Erdgeschoss die Kinderkrippe eingerichtet werden soll. Negativ fällt auf, dass die Baumaßnahme mit knapp 500.000 Euro am teuersten und der Kindergartenbetrieb während der Bauarbeiten teilweise beeinträchtigt wäre.

    Der Aufbau hätte aber die Vorteile, dass er jeder Gruppe einen eigenen Intensivraum bietet, sich in die Gesamtoptik einfügt, auf dem neuesten Stand der Technik ist und keine großen Umbaumaßnahmen im Sanitärbereich erforderlich macht. Der Gemeinderat stimmte dieser Variante mehrheitlich zu. Bürgermeister Wolfgang Höß wies bei der Besprechung dieses Vorschlags aber noch auf ein mögliches Problem in Bezug auf die Förderung des Baus hin.

    Förderung des Bauvorhabens ist noch nicht abschließend gesichert

    Grundsätzlich würden mit dem Aufbau in dieser Form neue Räume für eine Kindergartengruppe gebaut und nicht für Krippenkinder. Die finanzielle Unterstützung verlange aber genau dies. „Das gab es vor zehn Jahren schon einmal. Damals wurde die Förderung bewilligt“, so Höß. Man hoffe, dass verstanden und anerkannt wird, dass es viel sinnvoller ist, die Kinder unter drei Jahren, trotz neuem Aufbau, im Erdgeschoss zu betreuen. „Bereits am Freitag habe ich das Vorhaben der Regierung von Schwaben gemeldet, um abzuklären, ob bei dieser Planung mit einer Förderung zu rechnen ist“, sagt der Bürgermeister. In der kommenden Gemeinderatssitzung wird dann endgültig über das Bauvorhaben abgestimmt.

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