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Altenstadt: Sieht so Altenstadts Zukunft aus?

Altenstadt

Sieht so Altenstadts Zukunft aus?

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    So könnte der Ortskern von Altenstadt vielleicht eines Tages aussehen. Diese Grafik wurde während der Bürgerwerkstatt am Dienstag veröffentlicht.
    So könnte der Ortskern von Altenstadt vielleicht eines Tages aussehen. Diese Grafik wurde während der Bürgerwerkstatt am Dienstag veröffentlicht. Foto: Grafik: Haines-Leger

    Ein neuer Radlertreff im Ort, ein Abenteuerspielplatz an der Kaula oder ein komplett aufgewertetes Bahnhofsviertel – das waren nur drei von etlichen Ideen, die am Dienstag im Rahmen einer Bürgerwerkstatt in Altenstadt gefallen sind. Die Einwohner hatten den ganzen Abend Zeit, ihre Wünsche in die Pläne für die kommenden 15 Jahre einzubringen – sie konnten aber auch Bedenken äußern.

    Sylvia Haines vom Planungsbüro Haines-Leger aus Rimpar bei Würzburg, war extra nach Altenstadt gekommen, um den Teilnehmern zu veranschaulichen, was in der Gemeinde und teilweise auch den Ortsteilen möglich wäre. Wie berichtet, wird für den Markt ein sogenanntes integriertes nachhaltiges städtebauliches Entwicklungskonzept (Insek) ausgearbeitet. In dessen Rahmen stellte Haines die Ideen vor, die langfristig – für etwa 15 Jahre – angelegt sein sollen. Das Konzept kann dann als Grundlage für verschiedene Förderungen dienen. Die einzelnen Projekte werden jeweils vom Marktrat abgesegnet, falls sie umgesetzt werden sollen. Aktuell nimmt die Gemeinde am Förderprogramm „Stadtumbau West“ teil, für das das ein Insek eine Voraussetzung ist.

    Laut Haines’ Analyse, gibt es fünf „Handlungsfelder“, die in und um Altenstadt angegangen werden können: Die Ortsteile, das historische Erbe mit der ehemaligen Judensiedlung, allgemein die innerörtliche Entwicklung, der Freizeitstandort an der Kaula und der Bereich Tourismus, Wirtschaft und Mobilität. Hier ein Überblick über wesentliche Ideen:

    Bahnhof: Wartehalle und Unterführung könnten errichtet werden

    Bahnhof: Ein Aspekt, der viele Bürger interessierte, war der Bahnhof. Der könnte nach Haines Ansicht zu einer Visitenkarte für den Ort werden, in dem man unter anderem das gesamte Gebäude saniert. In ihren Planungen ist die Rede von einem überdachten Fahrradstellplatz, einer E-Bike-Ladestation und einer Wartehalle. Eine Unterführung könnte den Bahnübergang für Fußgänger und Radler sicherer machen, zumal höhengleiche Querungen – wie die in Altenstadt – inzwischen gar nicht mehr zulässig seien, so Haines. Die Idee kam auch bei den gut Bürgern an, die anhand verschiedenfarbiger Kärtchen Stellung zu den Themen beziehen konnten. Ein Teilnehmer schrieb beispielsweise, die Unterführung sei wichtig für die Sicherheit der Menschen. Ein weiterer Einwohner gab wiederum die Kosten zu bedenken.

    Historisches Erbe: Bei der Bürgerwerkstatt wurde deutlich, dass sich einige Altenstadter ganz besonders für die Entwicklung der ehemaligen Judensiedlung interessieren. Die „Alte Bleiche“ könnte beispielsweise in eine Herberge für Fahrradfahrer umgestaltet werden, ein Themenradweg könnte die Touristen quasi an das Lokal führen. Eine andere Möglichkeit wäre ein Museum in dem Gebäude, Räume für Vereine oder eine Notunterkunft. Generell, so die Ideen der Planerin, könnte die Memminger Straße aufgewertet werden. Das Haus Nummer 20, an der Kreuzung schräg gegenüber des Rathauses, könnte in Zukunft etwa als Gebäude für die Volkshochschule oder als Archiv der Gemeinde genutzt werden. „Der Abriss des Hauses wäre schöner“, schrieb hingegen ein Einwohner auf sein Kärtchen. Ein anderer notierte, dass die Planungen vermutlich an den Denkmalschutzauflagen scheitern werden. Auch die jetzigen „Brandhäuser“ auf Höhe des Marktplatzes wurden angesprochen: Dort könnten neue Wohnanlagen entstehen.

    In Illereichen gibt es ebenfalls markante historische Gebäude. Der Großteil des Ortes könnte deshalb nach entsprechender Untersuchungen in ein Sanierungsgebiet festgesetzt und das Areal entlang der Marktstraße erneuert werden. Ein historischer Rundweg mit Hinweistafeln zur jüdischen Geschichte und Vergangenheit der Einzeldenkmäler, würde in einigen Jahren vielleicht sogar mehr Auswärtige nach

    Mehrzweckhalle: Frage des Standorts müsste geklärt werden

    Mehrzweckhalle: In den kommenden 15 Jahren wird vermutlich eine neue

    Windkraft: Das Thema Windkraft beschäftigt die Marktgemeinde schon länger (wir berichteten). Ein interkommunaler Windpark könnte in einigen Jahren zwischen Altenstadt, Kellmünz und Osterberg entstehen. Und auch die Bürger könnten daran beteiligt werden, sagte die Architektin. Viele Einwohner kritisierten jedoch das Projekt: Die Anlage sei ein „Vogelschredder“ und die Windkraft ohnehin nicht nötig, da durch Wasserkraft die Bilanz der erneuerbaren Energiequellen sowieso schon positiv sei.

    Sylvia Haines und ihr Kollege Norbert Mager nahmen die Bedenken der Teilnehmer auf, bekamen an dem Abend aber dennoch auch viele positive Rückmeldungen. Fabian Landthaler regte an, Projekte mit anderen Gemeinden, wie Dettingen, auszuarbeiten und sprach von einer Seebühne oder einem Bürgerpark im Illertal. Welche Ideen umgesetzt werden könnten, wird sich in den nächsten Jahren zeigen.

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