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Altenstadt: Memminger Straße bleibt Altenstadts Problemzone

Altenstadt

Memminger Straße bleibt Altenstadts Problemzone

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    Die Memminger Straße in Altenstadt ist die Hauptverkehrsader durch den Ort. Dort könnten in Zukunft mehr Bäume den Fahrbahnrand säumen.
    Die Memminger Straße in Altenstadt ist die Hauptverkehrsader durch den Ort. Dort könnten in Zukunft mehr Bäume den Fahrbahnrand säumen. Foto: Felicitas Macketanz

    Trist sieht sie aus, die Memminger Straße in Altenstadt: Meist graue Häuser reihen sich eng aneinander, ein paar wenige stehen sogar leer. Bäume gibt es in diesem Bereich nicht viele. Ein trauriges Bild, findet Landschaftsarchitektin Susanne Wamsler, die bereits an der Entwicklung des neuen Marktplatzes beteiligt war. Sie möchte mehr Grün in die Gemeinde bringen – und gleichzeitig das ein oder andere Parkplatzproblem lösen.

    Ihre Ideen stellte sie am Donnerstagabend den Mitgliedern des Marktgemeinderats vor. „Die Straße ist total eng“, sagte Wamsler. Und wenn es denn Bäume gibt, seien diese „geschundene Bäume“, so die Planerin. Häufig würden sie von Lastwagen beschädigt, die sich durch die schmale Fahrbahn schlängeln. Statt des bisherigen Kugelahorns schlug sie deswegen die Stadtbirne für die Memminger Straße vor. „Die ist wahnsinnig robust und schmalkronig“, sagte Wamsler. Als Beispiel nannte die Planerin die Stadt Illertissen, dort sei die Gestaltung mit dieser Baumart sehr gelungen.

    Das neue Grün sollte laut Landschaftsarchitektin vor allem dort eingesetzt werden, wo bisher schon Bäumchen stehen, es sollen jedoch genauso an weiteren Stellen neue gepflanzt werden. Anders als bisher will Wamsler den Bereich um die Bäume offener gestalten, etwa mit Stauden oder anderen Pflanzen.

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    Und noch eine Neuerung regte sie an: „Die Parkplätze, die Sie dort haben, sind gar keine Parkplätze.“ Die Autos würden halb auf der Straße stehen, viel zu eng seien die Stellflächen einst geplant worden. Ihr Vorschlag: Manche Stellflächen am Fahrbahnrand komplett streichen und stattdessen Grünstreifen anlegen, um die Straße bunter zu machen. „Wenn Sie nun sagen, in diese Richtung könnte es gehen, dann konkretisieren wir das“, sagte Wamsler an die Gemeinderäte gewandt.

    Doch die Idee, die Hauptverkehrsader durch den Ort grüner zu machen, stieß nicht bei allen auf Zustimmung. Rat Christian Dossenberger (Freie Wählergemeinschaft) hegte Zweifel und betonte, dass er „klipp und klar gegen die Bäume“ sei. Die Memminger Straße sei zu eng dafür. Fahren nun zwei Lastwagen durch den Bereich, würden die Bäume regelrecht „rasiert“. „Das ist alles gut und recht, aber ich bin dagegen.“ Man solle die Energie nicht in die Planung der Bäume investieren, sondern in die des Verkehrs.

    Nicht ohne Grund: Die Räte waren sich einig, dass die Straße gerade an Samstagen und zu Ferienzeiten immens genutzt werde. Schon einmal war deswegen über eine Tempo-30-Zone in der Ortsmitte nachgedacht worden, hieß es während der Sitzung, doch umgesetzt wurde sie bisher nicht. „Wenn das gehen würde, würde ich das an Ihrer Stelle sofort machen“, wandte sich die Planerin an die Räte. „Das wäre wichtig für Altenstadt.“ Dem schlossen sich die FWG-Mitglieder Harald Stölzle und Jochen Anders an: „Ich würde die Zone 30 auch unterschreiben und die Bäume finde ich ganz schön. Das hätte unser Ortsbild nötig“, so Anders. Viele blieben jedoch skeptisch, gerade wegen der schmalen Fahrbahn – und den bereits angesprochenen Parkplätzen am Wegesrand, die laut Richard Möst (CSU) zwischen den 1980er- und 1990er-Jahren völlig falsch konzipiert worden seien. „Diese Planung ist misslungen“, sagte er. „Diesen Fehler machen wir nicht nochmal.“ Er bat die Landschaftsarchitektin darum, die Stellen einmal nachzumessen, um selbst vor Ort zu sehen, wie eng es dort sei. Ganz andere Bedenken hatte seine

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    Einen Kompromiss brachte FWG-Rat Roman Kolb ins Spiel. Er stehe der Begrünung positiv gegenüber, es sollten allerdings wiedererkennbare Bäume sein. Und diese sollten dann auch nicht direkt am Wegesrand, sondern etwas abseits gepflanzt werden. „Wir brauchen wenige Bäume, aber dafür prägende.“ Ein Beispiel, wie das gelungen sei, sei nach Ansicht von Bürgermeister Wolfgang Höß Grafertshofen bei Weißenhorn. Dort stehe ein wunderschöner Baumhasel.

    Weiter vertieft wurden die Pläne am Donnerstag noch nicht. Demnächst soll direkt an der Memminger Straße die Lage erneut analysiert werden.

    Einen Kommentar dazu lesen Sie hier: Im Städtebau sind Kompromisse gefragt

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