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Altenstadt: Kleine Inseln, Badestelle und neue Wege: Das bringt die Agile Iller

Altenstadt

Kleine Inseln, Badestelle und neue Wege: Das bringt die Agile Iller

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    An der Iller bei Altenstadt soll eine 1,3 Kilometer lange, gerade Flussstrecke zu einem sich dahinschlängelnden Flussverlauf umgebaut werden.
    An der Iller bei Altenstadt soll eine 1,3 Kilometer lange, gerade Flussstrecke zu einem sich dahinschlängelnden Flussverlauf umgebaut werden. Foto: Armin Schmid

    Die Iller soll wieder ein ursprünglicher Fluss werden, zudem sollen mehr Laichplätze für die unterschiedlichen Fischarten geschaffen werden und die Bewohner die Iller als Naherholungsraum erleben können. Im Bereich des Marktes Altenstadt rückt nun eine weitere Maßnahme in den Blickpunkt.

    Peter Faigle vom Regierungspräsidium Tübingen berichtete dem Gemeinderat, dass auf einem relativ langen Teilstück der Iller mehrere ökologische Verbesserungen umgesetzt werden sollen. Es handelt sich dabei um ein 1,3 Kilometer langes Teilstück der Iller von der Illerbrücke/Kreisstraße flussabwärts in Richtung Balzheim. Ziel der Maßnahme ist es, die Iller in dem betreffenden Bereich wieder zu einem sich dahinschlängelnden Fluss umzugestalten.

    Um dies zu erreichen, werden Ausbuchtungen ins Illergries hineingearbeitet und kleine Inseln geschaffen. Auf diese Weise sollen auch Zonen geschaffen werden, in die sich die Iller bei Hochwasser ausdehnen kann. In den Fluss selbst werden Steinaufschüttungen eingebracht. Auf diese Weise soll sich mehr Fließgewässer mit unterschiedlichen Strömungsbereichen entwickeln. Das ganze Gewässer werde leicht seitlich verschoben.

    Naherholungsbereich bei Altenstadt soll zum Baden einladen

    Am Abfahrtsbereich der Kreisstraße an der Brücke wird ein Naherholungsbereich entstehen, der mit flachen Wasserbereichen auch zum Baden einladen soll. Laut Planer Jürgen Rapp vom Planungsbüro Rapp+Schmid fördert diese Neugestaltung der Iller die Artenvielfalt und die Anzahl der Lebewesen. Der neue Lebensraum werde für mehr Fischnährtiere und zu einer höheren Population an Fischen führen.

    Der Kiesweg auf der bayerischen Seite der Iller müsse wegen der Einbuchtungen ins Illergries entfallen. Der neue Weg führt in Richtung Kaula-Kanal und nach dem Ende der Ausbaustrecke wieder zurück zur Iller. Der Iller-Radwanderweg befindet sich auf württembergischer Seite und sei nicht beeinträchtigt.

    Große Teile des benötigten Waldes befinden sich im Besitz des Freistaats, ein Teil gehört dem Markt Altenstadt. Der überschüssige Kies wird nicht abgefahren, sondern dem Fluss überlassen. Die Baustelle wird beidseitig an der Iller eingerichtet. Im Frühjahr 2021 soll die Verbesserungsmaßnahme laut Peter Faigle ins Planfeststellungsverfahren gehen. Die Genehmigung soll dann Ende 2021 vorliegen, sodass man 2022/23 in die Umsetzung gehen könne. Die beiden schon geplanten Fischaufstiege sollen 2021 umgesetzt werden. Die wasserrechtliche Genehmigung hierfür werde demnächst erwartet.

    Die Iller: Von der Wasserautobahn zurück zum ökologisch wertvollen Gewässer

    FWG-Marktrat Robert Heller fand es gut, dass die Iller in diesem Bereich wieder von der Wasserautobahn zum ökologisch wertvollen Gewässer umgebaut wird. Mit der Verlegung des Radwegs in Richtung Kaula-Kanal könne er sich allerdings nicht anfreunden. „Dann fehlt die Durchgängigkeit des Radwegs“. Zudem sei die Iller zwischen den Querbauwerken aufgestaut und könne wenig Fließgeschwindigkeit bekommen. Faigle bejahte dies und meinte, dass es das Ziel ist, kleinräumige Strömungen zu schaffen. Einen Radweg direkt neben die Iller zu setzen mache keinen Sinn, wenn man Ausdehnungszonen für Hochwassersituationen schaffen will, bei denen sich die Iller in den Wald hineinarbeiten kann. Hubert Berger (CSU) sagte, man müsse prüfen, ob es ökologisch sinnvoll sei, dass sehr viel Wald zurückgebaut werden muss. Faigle sagte dazu, dass man, falls erforderlich, einen Ausgleich schaffen müsse. FWG-Rat Albert Merk betonte, dass der Waldankauf durch die Marktgemeinde sehr umstritten gewesen sei und es sich um verwildertes Illergries handelt, das für die Fluss-Renaturierung gut geeignet sei. CSU-Rat Wolfgang Rommel merkte an, dass man nichts mehr aufforsten darf, wenn der Wald in zwei Jahren zurückgebaut wird.

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