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Altenstadt/Filzingen: "Gugg am See": Schräge Faschingstöne kommen auch im Herbst gut an

Altenstadt/Filzingen

"Gugg am See": Schräge Faschingstöne kommen auch im Herbst gut an

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    Einer der Höhepunkte im gut besuchten Festival-Zelt: Bei „Gugg am See“ spielten auch die „Note.Quetscher“ auf – die Gemeinschaftsband aus 120 Musikern aus verschiedenen Orten hat sich vor 16 Jahren gegründet.
    Einer der Höhepunkte im gut besuchten Festival-Zelt: Bei „Gugg am See“ spielten auch die „Note.Quetscher“ auf – die Gemeinschaftsband aus 120 Musikern aus verschiedenen Orten hat sich vor 16 Jahren gegründet. Foto: Florian Holley

    Das Wetter hätte mitgespielt: Wer am Wochenende im Filzinger Badesee schwimmen gehen wollte, bekam eine kostenlose Musikunterhaltung dazu. Direkt am Wasser fand das „Gugg am See“-Festival statt (mehr dazu hier: Es wird wieder „gefätzzt“). Der Andrang war groß, Parkplätze waren deshalb eine Rarität. Neben rund 400 Campern kamen zahlreiche Besucher von nah und fern, um den Guggenmusikern zu lauschen – und ein wenig zu feiern. So wie in der Faschingszeit, in der diese Art der schrägen und auf mitunter selbst gebauten Instrumenten gespielten Musik vordringlich zu hören ist. In Filzingen jetzt eben nur ohne Kälte und Winter. Organisiert wurde die Sause von den Altenstadter „Bläach Gugga Fetzer“ (BGF).

    Die Gruppen, Bands und Kapellen, die bei Gugg am See auftreten, haben sonst vor allem in der fünften Jahreszeit ihre Auftritte. Gespielt wird auf Blechblasinstrumenten und Schlagwerken. In Filzingen gab es viel zu hören: Am Freitagabend spielten drei in der Fanszene bekannte Bands, darunter die Gruppe „Brass Brutal“ aus Memmingen sowie „Fättes Blech“ (die kürzlich in Illertissen beim Bayernsound-Festival dabei waren) und „Die Brasserie“ aus dem Bodenseekreis.

    Am Samstag gab es dann ein noch größeres Konzertprogramm: Zwölf Bands traten auf – ganz zur Freude von Publikum und Veranstaltern. Birgit Kundela, die musikalische Leiterin der BGF und Mitglied bei der Band „Note.Quetscher“, äußerte sich sehr zufrieden mit dem Festival: „Wir haben dieses Jahr einen Besucherrekord“, berichtete sie stolz. Am Freitag seien etwa 1300 bis 1400 Besucher vor Ort gewesen, am Samstag wohl rund 1100 Gäste. Dass sich so viele Menschen für die Guggenmusik begeistern können, habe sie zwar nicht erwartet, sagt Kundela: „Aber insgeheim haben wir es natürlich alle gehofft.“

    Filzingen: Gugg am See steigt zum neunten Mal

    Die BGF richtet das Festival heuer zum neunten Mal aus. Seit 2004 versucht der Verein, die Guggenmusik auch außerhalb der Faschingszeit ins Illertal zu bringen. Dadurch ist eine große Gemeinschaft entstanden: Musiker aus Deutschland, Österreich und der Schweiz treffen sich in Filzingen, um gemeinsam zu feiern und zu musizieren. In der Zeit vor digitalen Kommunikationsplattformen wie Facebook und WhatsApp, formte sich eine Band, die bis heute bei „Gugg am See“ auftritt: Die „Note.Quetscher“ sind eine Gruppe aus über 120 Musikern, die sich vor 16 Jahren in einem Forum kennengelernt haben – und dann eine gemeinsame Band gegründet haben.

    Die Mitglieder stammen aus den verschiedensten Orten und können deshalb nur vier Mal im Jahr zusammen proben. Ihre Zuhörer sind trotzdem begeistert. Jedes Jahr aufs Neue – und auch am vergangenen Wochenende: Das mit vielen Besuchern gut gefüllte Zelt applaudierte begeistert und das Publikum verlangte am Ende der Show nach einer Zugabe.

    Gefeiert wurde, nach Angaben von Sicherheits- und Rettungskräften, friedlich und ohne größere Zwischenfälle. Ein Mitarbeiter des Bereitschaftsdiensts des Roten Kreuzes zog am frühen Abend jedenfalls eine positive Zwischenbilanz: „Es ist recht ruhig.“ Bisher seien nur kleinere Schnittwunden und Prellungen zu verarzten gewesen. Er erwarte zwar noch ein paar Betrunkene in der Nacht, aber nichts größeres, sagte der Mitarbeiter. Ähnlich entspannt äußerte sich auf Nachfrage ein Sicherheitsmann: „Solange man uns weder sieht noch braucht, ist alles gut.“

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