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Altenstadt-Bergenstetten: Streit zwischen Nachbarn eskaliert: 77-Jähriger schießt 65-Jährigen an

Altenstadt-Bergenstetten

Streit zwischen Nachbarn eskaliert: 77-Jähriger schießt 65-Jährigen an

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    Bei einem Nachbarschaftsstreit in Bergenstetten ist auf einen Mann geschossen worden.
    Bei einem Nachbarschaftsstreit in Bergenstetten ist auf einen Mann geschossen worden. Foto: Wilhelm Schmid

    Es ist eine ganze Flotte von Polizeiautos, die an diesem Montagnachmittag im kleinen Bergenstetten aufgereiht stand: Mehr als zehn Einsatzfahrzeuge der Polizei waren vor Ort, nachdem am Mittag auf einem Hof Schüsse gefallen sind. Die Hintergründe der Tat sind noch unklar. Der mutmaßliche Täter, ein 77 Jahre alter Mann, wurde festgenommen.

    Schüsse auf einem Hof in Bergenstetten: Die Polizei ermittelt

    Was die Polizei bisher über den Tathergang weiß: Auf dem Hof im Altenstadter Ortsteil Bergenstetten ist es zu einer Auseinandersetzung gekommen. Die beiden Nachbarn haben offenbar schon seit längerer Zeit Streitigkeiten, so die Polizei. Gegen 12.30 Uhr standen sich die beiden auf einem Hof eines Wohnanwesens gegenüber. Zunächst hatten sie sich offenbar noch verbal gestritten. Dann aber zog der 77-Jährige eine Faustfeuerwaffe und schoss zweimal auf seinen 65 Jahre alten Kontrahenten.

    Beide Kugeln trafen das Opfer: Der Mann wurde ersten Informationen zufolge ins Bein und in den Oberkörper getroffen. Beide Verletzungen seien jedoch nicht lebensgefährlich gewesen, sagte ein Polizeisprecher später. Der 65-jährige Geschädigte meldete sich selbst über den Notruf bei der Einsatzzentrale der Polizei und gab an, dass sein Nachbar auf ihn geschossen habe und er nun verletzt sei. Ein weiterer Mann sei erst nach den Schüssen zum Tatort gekommen, heißt es seitens der Polizei. Es sei keine weitere Person in Gefahr gewesen.

    Nach Schüssen in Bergenstetten: Täter flüchtet mit dem Auto

    Der Täter flüchtete anschließend mit dem Auto. Weit kam er nicht: Die Besatzung einer der mehr als zehn Polizeistreifen, die innerhalb kürzester Zeit aus allen Richtungen nach Bergenstetten gerufen wurden, entdeckte ein Fahrzeug, auf das die Beschreibung aus dem Notruf passte, etwa zwei Kilometer vom Tatort entfernt. Die Polizeibeamten der Inspektion Illertissen stoppten das Fahrzeug. Im Fahrzeug befanden sich der 77-Jährige sowie die vermeintliche Tatwaffe, ein Revolver. Es habe zu keinem Zeitpunkt eine Gefahr für die Bevölkerung bestanden, heißt es aus dem Polizeipräsidium Kempten. Der mutmaßliche Täter wurde festgenommen. Er soll keinen Widerstand geleistet haben.

    Der Verletzte wurde mit dem Rettungswagen ins Klinikum Memmingen gebracht. Ersten Anschein nach sei er schwer, aber nicht lebensgefährlich verletzt worden, berichtete die Polizei vor Ort. Am Einsatz waren etwa dreißig Beamte der Polizeiinspektion Illertissen, der Operativen Ergänzungsdienste Neu-Ulm, der Kriminalpolizei Neu-Ulm sowie benachbarter Dienststellen beteiligt.

    Kriminalpolizei ermittelt auf dem Hof

    Nach Angaben der Polizei ist derzeit nicht bekannt, ob sich der tatverdächtige 77-Jährige berechtigt im Besitz der Schusswaffe befand. Auch die weiteren Hintergründe der Tat und die Vorbeziehung beider Männer zueinander seien derzeit noch nicht bekannt und Gegenstand der weiteren Ermittlungen.

    Die Beamten der Kriminalpolizei Neu-Ulm nahmen noch am Nachmittag die Ermittlungen auf. Sie gehen nach den ersten Ermittlungen und nach Rücksprache mit der zuständigen Staatsanwaltschaft in Memmingen von einem versuchten Tötungsdelikt aus.

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