„Gut aufgehoben“ fühlt sich die Geiger Automotive GmbH bei ihrer japanischen „Mutter“, der Sanoh Industrial Co. Ltd. mit Sitz in Tokio. Gleiches gilt für Werkleiter Thomas Greiner, der dem Autozulieferer mit seinen 160 Mitarbeitern und einem Jahresumsatz von 23 Millionen Euro seit zwei Jahren vorsteht und seine wichtigste Aufgabe darin sieht, „Ruhe“ in das Unternehmen zu bringen und „den kontinuierlichen Wachstumskurs erfolgreich zu begleiten“.
Greiner bezeichnet die jüngere Vergangenheit der Firma als „eine bewegte Zeit“, verbunden mit wechselnden Werkleitern. Hinzu kamen unterschiedliche Produktionsschwerpunkte, Wechsel bei bedeutsamen Kunden und damit notwendige Veränderungen in der technischen Ausstattung mit überdurchschnittlichen innerbetrieblichen Investitionen.
Heute ist das Unternehmen nach Aussage des Werkleiters ein „Premiumlieferant für Luftklappensysteme“, mit BMW und der VW-Gruppe einschließlich Audi, Skoda und Seat als wichtigste Abnehmer. Hinzu kommt als Kunde noch die Firma Borgers Süd mit ihren Werken in Krumbach und Ellzee, welche anspruchsvolle Innenraumteile für Lkw der Marke DAF abnimmt. Greiner: „Im Jahr fertigen wir über 500000 Module für diese Premium-Autohersteller.“ Mit einigem Stolz fügt er hinzu: „In der neuen BMW-Palette X 5, 6 und 7 sind alle Luftklappensysteme von uns.“
Rund 80 Prozent der Produktion, wenngleich in 200 verschiedenen Ausführungen, gehen an diese drei Großkunden. Die restlichen Prozentpunkte entfallen auf andere technische Bauteile, sind aber ebenfalls für die Autobranche bestimmt. Keine Angst hat Greiner vor dem derzeitigen Wandel zum Elektro-Auto, denn „auch künftig braucht jedes Fahrzeug ein Luftklappensystem für Heizung, Kühlung und Luftaustausch“.
Zufrieden ist Greiner ebenso mit dem Standort Ziemetshausen. Für ihn ist der Zusammarkt ein „idealer Platz mit guten Anbindungen zu den Autobahnen und zugleich im Nahbereich der wichtigsten Kunden“. Nicht ganz problemlos ist es für den 55-jährigen Werkleiter, die notwendigen Fachkräfte in den Bereichen Industrie-, Werkzeug- und Verfahrensmechaniker sowie Mechatroniker zu bekommen und setzt auf die eigene Ausbildung.
Das Ziemetshauser Zweigwerk fühle sich durchaus wohl im großen Sanoh-Firmenverband, so Greiner im Gespräch mit unserer Redaktion. Als Premiumlieferant stelle es innerhalb der Geiger-Gruppe einen gewichtigen Partner für den europäischen Markt dar. Zur Konzerntochter Geiger Automotive mit Sitz in Murnau gehören auch die Produktionsstandorte Tambach bei Gotha sowie die Werke Suwanee, (Atlanta, USA), und Shenyang im chinesischen Nordosten. So liefert Murnau für die Fahrzeugmodelle Ausgleichs- und Druckbehälter und Tambach kraftstoffführende Systeme. Den amerikanischen und chinesischen BMW-Markt decken die noch jungen Filialen ab.
Jedes dieser Unternehmen sei spezialisiert auf gewisse Schwerpunkte. Wichtiges Detail für Greiner: „Wir arbeiten in Technologie und Verfahrenstechnik sehr eng zusammen.“ Was den Werkleiter aber besonders freut: „Vor wenigen Wochen besuchte uns Sanoh-Präsident Genya Takeda in Ziemetshausen und zeigte sich stark beeindruckt von der Entwicklung, die dieser Standort hinter sich hat.“