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Wettenhausen: Wenn in der Studierstube in Wettenhausen romantische Abendstimmung herrscht

Wettenhausen

Wenn in der Studierstube in Wettenhausen romantische Abendstimmung herrscht

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    Anne Liebe am Flügel und die Sopranistin Marianne Altstetter bescherten den Zuhörerinnen und Zuhörer in der Wettenhauser Studierstube einen romantischen Liederabend.
    Anne Liebe am Flügel und die Sopranistin Marianne Altstetter bescherten den Zuhörerinnen und Zuhörer in der Wettenhauser Studierstube einen romantischen Liederabend. Foto: Claudia Jahn

    Ein besser gewähltes Ambiente für einen Liederabend unter dem Motto „Abendstimmung“ hätten sich die beiden Künstlerinnen Anne Liebe und Marianne Altstetter nicht wählen können. Nicht nur die frisch renovierte Studierstube, sondern auch das laue Frühlingswetter boten die perfekten Voraussetzungen für einen zauberhaften Abend, der noch lange in den Herzen des Publikums nachklingen wird. 

    Es war eine ganz besondere Atmosphäre, in der die vorgetragenen Lieder ihre Wirkung entfalteten. Während zu Beginn des Konzertes die frühsommerlichen Sonnenstrahlen noch den Raum erhellten, brachte die untergehende Sonne die richtige Abendstimmung zu den Klängen. Es war ein großer musikalischer Bogen, der dem Auditorium im vollbesetzten Saal präsentiert wurde. Der Bogen spannte sich querbeet über die vergangenen Jahrhunderte von Barock über die Klassik bis hin zu Orff – die Vielfältigkeit der ausgewählten Stücke war gut durchdacht und sehr ansprechend. 

    "Abendstimmung" lautet das Motto beim Konzert in Wettenhausen

    Nach der eher melancholisch stimmenden „Sommernacht“ von Gluck folgte die von der Sopranistin Marianne Altstetter einfühlsam vorgetragene „Entrance of Night“ aus „Fairy Queen“ von Purcell bevor die „Abendempfindung“ von Mozart ihr volle romantische Wirkung entfalten konnte. Bei der zu Herzen gehenden Melodie von Schuberts Abendrot kam die Klavierbegleitung von Anne Liebe ganz besonders zur Geltung. Spätestens bei „Der Mond“ von Mendelssohn lehnten sich nicht wenige der Zuhörerinnen und Zuhörer mit einem entspannten Lächeln auf dem Stuhl zurück und ließen sich vom Zauber der Musik mitreißen und begeistern. Dazu passend der Text von Schumanns „Mondnacht: „Es war, als hätt' der Himmel die Erde still geküsst“. 

    Die Woge der angenehmen Gefühle, die diese Liederauswahl auslöste, wurde fortgesetzt mit vier Stücken von Brahms. Den idealen Abschluss des ersten Teils des Konzertes bildete „Rusalkas Lied an den Mond“ von Dvořák. Das so sehnsuchtsvolle Lied einer sich nach Liebe verzehrenden Nixe wurde in Szene gesetzt durch die akzentuierte Begleitung am Flügel von Anne Liebe. Gerade bei diesem Stück zeigte sich die ganze künstlerische Bandbreite der beiden Künstlerinnen in der Interpretation des Werkes. 

    Nach der „Nacht“ von Richard Strauß ging es im zweiten Teil gefühlvoll weiter mit „Der kleine Sandmann bin ich“ von Humperdinck und dem herrlich mitreißenden “Lied der Klugen“ von Orff. Eine Hommage an die französische Heimat der Pianistin bildeten die folgenden vier Stücke: „Après un Reve“ von Gabriel Fauré, „Nocturne“ von Reynaldo Hahn sowie die „Nuit d´étoiles“ und „Beau soir“ von Claude Debussy, deren Texte auf der Programmschrift in Auszügen ins Deutsche übersetzt abgedruckt waren. Die Melodien im französischen Originaltext im Wechselspiel mit der perlenden Klavierbegleitung zu hören, war der perfekte Abschluss des Abends. Mit Brahms „Sandmännchen“ als Zugabe setzten die beiden Künstlerinnen einen weiteren Akzent, der die Zuhörerinnen und Zuhörer beschwingt ins Wochenende entließ. 

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