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Johannes Reiber ist neuer Pfarrer in der Pfarrei Kammeltal

Wettenhausen

Der neue Pfarrer Johannes Reiber schenkt gerne "Zeit und ein Lächeln"

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    Johannes Reiber ist der neue Pfarrer in der Pfarreiengemeinschaft Kammeltal.
Schon nach den ersten Wochen fühlt er sich im Schwäbischen Barockwinkel zu Hause.
    Johannes Reiber ist der neue Pfarrer in der Pfarreiengemeinschaft Kammeltal. Schon nach den ersten Wochen fühlt er sich im Schwäbischen Barockwinkel zu Hause. Foto: Sandra Kraus

    Neuer Pfarrer in der Pfarreiengemeinschaft Kammeltal ist Johannes Reiber. Am Sonntag (24. September) wird um 17 Uhr in der Pfarrkirche Wettenhausen die Amtseinführung gefeiert. Seit 1. September ist Pfarrer Reiber im

    Der 35-Jährige wurde in Sonthofen geboren, ist aufgewachsen in Oberreute, das mit dem Slogan „Ganz nah am Paradies“ für sich als Urlaubsort wirbt. Es war aber schon eher der freundliche und immer gut gelaunte Pfarrer und Religionslehrer, der in dem Grundschüler Johannes den Wunsch weckte, einmal Priester zu werden. Dieser Berufswunsch verschwand während der Zeit am Gymnasium in Leutkirch, doch nicht sehr lange. Mit 19 Jahren schloss sich Reiber der Gemeinschaft "Die geistliche Familie – Das Werk" im Kloster Thalbach in Bregenz an. Als Mitglied der geistlichen Familie ging Reiber acht Jahre nach Rom, lernte Italienisch und die alten Sprachen, studierte katholische Theologie an der Lateranuniversität. Im Juni 2017 wurde er von Bischof Konrad Zdarsa im Hohen Dom zu Augsburg zum Priester geweiht. Danach ist der junge Priester Kaplan in der Pfarrei St. Anton Kempten, in der Pfarreiengemeinschaft Vöhringen (Landkreis Neu-Ulm) und zuletzt drei Jahre in der Pfarreiengemeinschaft Memmingen gewesen. 

    Reibers Devise ist, mit offenem Herzen auf die Menschen zuzugehen

    Pfarrer Reiber möchte mit offenem Herzen auf die Menschen in der Pfarreiengemeinschaft zugehen. "Der pfarrliche Dienst bringt Menschen in Kontakt zueinander. Ich schenke gerne Zeit und ein Lächeln." In seinen ersten Wochen hat er vonseiten der Kammeltaler viel Offenheit erlebt. Bei der Segnung des Wettenhauser Kneipp-Kinderhauses zum Beispiel, auf dem Klostermarkt, einem Weinfest und einem Dorffest fühlte er sich gut aufgenommen. 

    In seinem ersten Jahr möchte er an der Gottesdienstordnung, an dem Rhythmus der Orte und Zeiten nicht viel ändern. Allenfalls Nuancen werde er verändern. Vorabendgottesdienst und zwei Sonntagsgottesdienste verteilt auf die Pfarrkirchen in Behlingen, Ettenbeuren und Wettenhausen werden bleiben. Die Kirchen in den kleineren Kammeltal-Gemeinden sind unter der Woche an der Reihe. "Mir ist es ein Anliegen, dass die Kirchen offen sind. Gott soll schließlich jederzeit besucht werden können. Doch es ist schwierig, Ehrenamtliche zu finden, die auf- und zusperren."

    Johannes Reiber gefällt "die Fülle des Barock" in Kammeltal

    Ins Schwärmen gerät Johannes Reiber, wenn er über die reiche Fülle des Barocks in der Pfarreiengemeinschaft Kammeltal spricht. "Ich spüre die Anwesenheit Gottes, von Jesus und des Heiligen Geistes. Es gibt auch Kirchen, die sind kunsthistorisch perfekt saniert, aber sie sind zu kühl zum Beten. Barock, das ist Licht und Geborgenheit, Harmonie und Fülle, das Erleben des Himmels."

    Reiber ist begeistert von den wertvollen liturgischen Geräten in der Sakristei in Behlingen. In einem Schrank im Pfarrhaus Wettenhausen fiel ihm eine Mappe mit Authentiken, die die Echtheit von Reliquien bestätigen, in die Hände. Einmalig in seinen Augen ist der Kalvarienberg und vor allem das Kloster Wettenhausen. "Die Pfarrei ist mit dem Kloster eng verzahnt." Tritt Reiber aus seinem neuen Wohnort im Pfarrhaus, blickt er auf Kloster und Kirche, einen Rückzugsort für Gebet und Kräftesammeln. Allein zu leben, gehört für den jungen Mann zum Lebensstil als Priester dazu. "Ich könnte den Anforderungen nicht gerecht werden, wenn Frau oder Kinder da wären."

    Der blinde Fleck Ökumene

    Gefragt nach seiner Einstellung zur Ökumene gibt Reiber zu, den Großteil seines Lebens in katholischem Umfeld verbracht zu haben. Es habe wenig Berührungspunkte mit Evangelischen gegeben. "Römisch-Katholisch ist die schönste Entfaltung des christlichen Glaubens. Ja, ich bin konservativ im Sinne von Aufrechterhalten von Schönem, von menschlicher Wertschätzung und gegenseitigem Respekt." 

    Eine wichtige, sogar "die wichtigste Frauengestalt in meinem Leben" ist die Gottesmutter Maria, sagt der neue Pfarrer. Auf seinem Schreibtisch steht eine Figur der Maria von Medjugorje, einem Marienwallfahrtsort in Bosnien-Herzegowina. Dorthin wird im März 2024 eine Pfarrwallfahrt der Pfarreiengemeinschaft führen. 

    An der Orgel in Wettenhausen hat er schon alle Register gezogen

    Wallfahrten, Kirchen, Reliquien – Pfarrer Johannes Reiber kann sich dafür begeistern. Im Kammeltal hat er sein Trekkingbike dabei, die Berge seiner Heimat sind "gerade noch so" in erreichbarer Entfernung, im Sommer war er auf der Höfats im Allgäu, und natürlich hat er als Orgelspieler an der Orgel in der ehemaligen Stiftskirche Wettenhausen schon alle Register gezogen. "Ich habe die Devise, fromm und froh zu sein. Ich bin Pfarrer, um Gott die Ehre zu erweisen." 

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