Es scheint am Montag wieder alles normal zu laufen auf der Zugstrecke zwischen Günzburg und Krumbach. Erneut ist es Ende vergangener Woche zu kurzfristigen Ausfällen gekommen, von denen vor allem Pendlerinnen und Pendler der RB78 betroffen waren. Grund sei laut Deutscher Bahn eine eingeschränkte Fahrzeugverfügbarkeit gewesen. Jetzt folgt der nächste Dämpfer. Wie aus einer Anfrage des Landtagsabgeordneten Maximilian Deisenhofer (Grüne) an das Plenum hervorgeht, soll es in der Mittelschwabenbahn vorerst, anders als in anderen Regionalzügen, kein kostenloses Internet geben.
Die Staatsregierung habe das Ziel ihres Wlan-Konzepts – bis Ende 2023 mindestens 75 Prozent der Fahrgäste im bayerischen Schienennahverkehr Wlan anbieten zu können – erreicht. Mit Beginn des Jahres 2025 wird kostenloses Wlan für mehr als 80 Prozent der Fahrgäste in bayerischen Regionalbahnen zur Verfügung stehen. Nur eben nicht im Kreis Günzburg.
„Grundsätzlich ist darauf hinzuweisen, dass die Verfügbarkeit eines flächendeckenden Wlan-Angebots in den Zügen des Schienenpersonennahverkehrs (SPNV) in Bayern immer auch von der Qualität des Mobilfunknetzes entlang der Strecken abhängt“, schreibt das Bayerische Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr in seiner Stellungnahme. Wlan-Systeme im Zug könnten zwar mehrere Mobilfunknetze bündeln und somit Versorgungslücken einzelner Netzbetreiber abmildern, der entscheidende Einflussfaktor bleibe jedoch die Netzabdeckung. Auf den Ausbau und Betrieb dieser hätten der Freistaat und die Eisenbahnverkehrsunternehmen keinen Einfluss.
Kein kostenloses Wlan vor 2032 auf der Mittelschwabenbahn
Aus dem Bericht des Verkehrsministers geht hervor, dass es auf der Mittelschwabenbahn vor 2032 kein kostenloses Wlan geben wird. „Die Strecke zwischen Günzburg und Mindelheim dürfte bayernweit mit die letzte in der Kette sein“, so Mathias Endres, Referent von Maximilian Deisenhofer. Die Bayerische Eisenbahngesellschaft habe vermutlich aus Kostengründen noch gar keine Umrüstung beauftragt und warte stattdessen den Ausgang der neuen Ausschreibung ab. „In vielen Fällen ist es bei genutzten Gebrauchtwagenfahrzeugen nicht vertretbar, sie noch umzurüsten – vor allem dann, wenn in wenigen Jahren die Umstellung auf Neufahrzeuge oder andere Fahrzeuge geplant ist“, so Staatsminister Christian Bernreiter in seiner Antwort auf Deisenhofers Anfrage.
In der Stellungnahme des bayerischen Verkehrsministeriums heißt es, dass Fahrzeuge mit kostenlosem Fahrgast-Wlan auf der Strecke der RB78 ab 2032 mit der Neuausschreibung der Verkehre eingesetzt werden. „Die derzeit eingesetzten Fahrzeuge der Deutschen Bahn auf der Mittelschwabenbahn sind nicht mit mobilfunkdurchlässigen Scheiben ausgestattet.“ (mit AZ)
Sicherlich keine schöne Sachlage, aber auch kein Weltuntergang. Die Schülerinnen und Schüler werden es verkraften, auf dem Weg von und zur Schule auf Tiktok verzichten zu müssen. Unpassend finde ich den einleitenden Satz des Artikels "Die Regionalbahn zwischen Günzburg und Krumbach steht auf dem Abstellgleis" - das weckt komplett falsche Assoziationen und ich frage mich, weshalb man eine solche Formulierung wählt.
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