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Schreinerin geht „drei kurze Jahre und einen langen Tag“ auf die Walz

Großkötz

Schreinerin geht „drei kurze Jahre und einen langen Tag“ auf die Walz

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    Letzter Blick zurück: Schreinerin Dominique Mayer verlässt ihre Heimat Großkötz und begibt sich auf die Walz.
    Letzter Blick zurück: Schreinerin Dominique Mayer verlässt ihre Heimat Großkötz und begibt sich auf die Walz. Foto: Alexander Kaya

    Es ist ein ungewöhnlicher Anblick, der sich da bietet: Es schüttet in Strömen und eine junge Frau mit schwarzem Hut auf dem Kopf und Gepäck auf dem Rücken sitzt auf dem Großkötzer Ortsschild. Es ist Montagnachmittag und vor dem Ortsende in Großkötz, Richtung Kleinkötz haben sich etwa 30 Menschen versammelt, um der Schreinerin Dominique Mayer vor ihrem Aufbruch zur Walz Glück zu wünschen. Das Klettern über das Ortsschild des Heimatortes ist die letzte von mehreren Traditionen, denen die 22-jährige Gesellin nachkommt, bevor sie 1096 Tage auf Wanderschaft ist. Trotz des schlechten Wetters lassen es sich die versammelten Familienmitglieder, Freunde, ehemaligen Arbeitskollegen und Gesellen nicht nehmen, die junge Frau gemeinsam zu verabschieden.

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    8 Kommentare
    Maja Steiner

    Es gibt Traditionen, die müssten nicht unbedingt aufrecht erhalten werden.

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    Peter Zimmermann

    Wenn einem der Sinn und Hintergrund nicht klar ist kann man das so sehen, es hat allerdings einen wichtigen Hintergrund. In diesen Jahren lernt man andere Betriebe, Werkzeuge und Stiele kennen die einem nur ein Betrieb nicht in der Form bieten kann.

    Maria Reichenauer

    Ich denke, es ist eine schöne Tradition und es freut mich, dass es noch Gesellen gibt, die sie hochhalten. Man sieht viel lernt viel dazu, wenn man "auf der Walz" ist. Mag auch vieles an Drumherum nicht mehr ganz zeitgemäß sein – der Kern der Tradition ist sinnvoll und die Walz sicher lehrreich, für den Beruf und fürs Leben.

    Renate Frey

    Cool ist das schon, und man lernt bestimmt nicht nur andere Arbeitsweisen, sondern auch was für das Leben. Aber dann fängt man halt mit 25 Jahren hier in diesem Fall grad mal "richtig" zum arbeiten und Geld verdienen an. Da haben dann andere schon jede Menge fürs Eigenheim angespart.

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    Martin Dünzl

    Nicht jedermanns und jederfraus Glück allein das Eigenheim!...auch wenn uns das inzwischen im gesellschaftlichen Mainstream als die einzig erstrebenswerte Marschrichtung vorgelebt und gepredigt wird...

    Maria Reichenauer

    Berufs- und Lebenserfahrung sind mehr wert als ein schickes Haus. Heute spart eh keiner mehr fürs Eigenheim, jammert aber, wenn man mit zwanzig noch nicht die eigene Hütte dastehen hat. Aber runterbeißen kann man davon auch nicht, von einer guten Berufsausbildung kann man deutlich länger zehren.

    Martin Dünzl

    @Dominique Mayer: Wünsche prächtige Wanderjahre - das Hamsterrad kann warten!

    Thomas Keller

    Das ist eine fähige Handwerkerin die sehr viel noch lernen, und eine große Menschenkenntnis bekommen wird. Ich finde es mutig auf die Tippelei zu gehen und wünsche ihr gute Erfahrungen.

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