Am Samstag um 18 Uhr treten die VfL-Handballer in der Regionalliga beim Tabellenzweiten HT München an. Zwar hat man sich in Günzburg an die vielen Fahrten nach Franken gewöhnt und schätzt die Sportfreunde dort sehr, allerdings ist die Freude groß, endlich mal im bayerischen Handballsüden spielen zu dürfen. Da der Männerhandball in Schwaben schwächelt, kann man mit etwas gutem Willen von einem Südderby in der bayerischen Eliteliga schreiben.
HT München gegen VfL Günzburg: Kampf um Punkte in Regionalliga
Die Rollen sind dabei klar verteilt. HT München ist mit einem sehr breiten Kader, als Drittliga-Absteiger und Tabellenzweiter Favorit der Begegnung. Die Schwaben sind Außenseiter. Die Mannschaft aus dem Hachinga Tal, die vor einigen Jahren aus den Traditionsvereinen DJK Taufkirchen und TSV Unterhaching ungewohnt erfolgreich fusionierte, verlor bislang nur zweimal: Daheim mit 22:26 gegen HaSpo Bayreuth und knapp mit 36:35 beim TV Erlangen/Bruck. Außerdem konnte die SG Regensburg durch ein 29:29 einen Heimpunkt entführen. Ergibt 19:5 Zähler in der Gesamtbilanz und damit fünf Punkte Rückstand auf die Überflieger aus Erlangen. Da die Runde noch lang ist, in Mannschaftssportarten die verrücktesten Dinge passieren können, werden die Schützlinge von Johannes Borschel die Rückkehr in die dritte Liga noch nicht ganz abgeschrieben haben. Fehler dürfen sich die „Münchner Kindl“ bei der Erlanger Dominanz aber nicht mehr erlauben, auch nicht gegen den VfL Günzburg.
Am vergangenen Wochenende gewann HT vor den eigenen Fans das Oberbayern-Derby gegen den Anzinger SV 27:20. Obwohl die Löwen versuchten mit gewohnt stilprägender Härte ihre Unterlegenheit auszugleichen, fiel die Entscheidung gleich nach der Halbzeit als die Taufkirchener und Unterhachinger von 15:12 auf 18:12 davonzogen. Die Münchner spielen nicht mehr so angriffslustig wie in ihrem Aufstiegsjahr, dafür wirken sie nach dem einen Jahr Stahlbad 3. Liga viel durchdachter und erledigen ihre Aufgaben beim Rückzug und in der Abwehr unangenehm gewissenhaft. Die meisten Treffer erzielen nach wie vor die Außen Fynn-Bjarne Junior (63 Tore) von rechts und Philipp Steuck (50) von links, wobei sich dieser mit dem ebenfalls torhungrigen Quentin Rodriguez die Position teilen muss.
VfL Günzburg fordert HT München heraus
Im Hinspiel unterlagen die Günzburger mit 23:31 (15:15) nach starker erster Halbzeit. Bis zum 18:18 waren die Schützlinge von Sandro Jooß dran. Als der HT-Express in der 50. Minute von 21:25 auf 21:27 enteilte, war die Vorentscheidung endgültig gefallen. Nach einer sehr schwierigen Saisonvorbereitung, erst ohne Halle, dann ohne Jakob Hermann und zu Saisonbeginn auch noch ohne Daniel Jäger, half die Begegnung bei der Selbsteinordung. Mannschaft und Trainer haben daraus die richtigen Schlüsse gezogen und führen mit 14:10 Punkten nun das Mittelfeld an. Das ist eine gute Ausgangsposition für die am Samstag beginnende Rückrunde.
Mit der Außenseiterrolle kennen sich die Günzburger gut aus und so ist die Freude auf das ewige Duell entsprechend groß. Da die Fahrt kurz und die Anspielzeit früh ist, hofft Mannschaftskapitän Nicolai Jensen auf möglichst viele mitreisende Fans. Schließlich habe sein Team mit zuletzt drei Siegen, darunter dem schweren Auswärtsspiel in Coburg und dem Husarenstreich gegen die Adler aus Regensburg allerbeste Werbung in eigener Sache betrieben. Wer im Mannschaftsbus mitfahren möchte, kann sich wie gewohnt bei Dieter Pohl anmelden. (AZ)
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