Mit einem klaren 5:0-Erfolg gegen den SV Hubertus Hitzhofen-Oberzell hat der SV Waldkirch seinen Platz unter den besten vier Mannschaften der Luftpistole-Bundesliga Süd gefestigt. Die zweite Mannschaft des Vereins dagegen konnte den Heimvorteil im Zweitliga-Wettkampf nicht nutzen. Den Singoldschützen Großaitingen und der SG Thumsenreuth unterlag die LP zwo jeweils 1:4.
Extra-Motivation
Für das Kräftemessen mit Hitzhofen-Oberzell hatten die Waldkircher einen Schuss Extra-Motivation mit nach Paffing gebracht. Laut Co-Trainer und Schütze Sebastian Kugelmann hatte man mit dem Kontrahenten „noch eine Rechnung offen wegen der Niederlage in der vergangenen Saison“. Das Unternehmen sportliche Revanche gelang dann überaus deutlich, wenngleich Kugelmann einräumt: „Trotz der klaren Punkteausbeute war der Wettkampf auf einigen Positionen recht eng.“
So lag Waldkirchs Alexander Kindig in der ersten Serie drei Ringe hinter seinem Gegner Paul Fröhlich. In den folgenden Serien hatte er aber immer knappe Vorsprünge. So endete das Duell 380:377. Eng ging es auch auf Position fünf zu. Etwa zehn Minuten vor Schluss hatte Hitzhofens Kilian Gruber ausgeschossen und legte Susanne Neisinger 366 Ringe vor. Kurz darauf antwortete sie freilich mit 367 Ringen.
Zwei Serien mit Gleichstand gab es auf Position zwei zwischen Nils Strubel und Waldkirchs Matthias Holderried. Letztlich lag Holderried mit vier Ringen vorn (381:377).
Deutlich konnten sich Klaudia Bres (384:377) und Sebastian Kugelmann (369:361) von ihren Gegnern absetzen, wobei Kugelmann mit Tabea Ocker in der ersten Serie noch gleichauf gelegen hatte.
5:0 gewonnen - und dennoch ein Ziel verfehlt
Auf den Positionen vier und fünf haben die Waldkircher laut Kugelmann ihr selbst gestecktes Ziel verfehlt, mindestens 370 Ringe zu erreichen. Durch den 5:0-Sieg und die Ergebnisse der anderen Schützen konnten die Waldkircher in der Tabelle jedoch um einen Platz auf Rang drei aufrücken. Damit ist die Teilnahme am Bundesliga-Finalturnier, das im Februar 2023 in Neu-Ulm stattfindet, ein Stück näher gerückt. Dafür braucht es eine Position auf den ersten vier Plätzen der Süd-Gruppe.
Heim-Atmosphäre zum Genießen
Für die Waldkircher Zweite bot diesmal allein die Atmosphäre ein gutes Gefühl. „Es war schön, wieder vor Publikum zu schießen. Zwischen den Schützen herrschte eine gute Geselligkeit, es gab viele nette Gespräche“, beschreibt Trainer Johannes Lanzendörfer die Stimmung beim ersten Heimkampf der Saison. Sportlich sah es weit weniger rosig aus. Dennoch ist der Trainer mit der Leistung seiner Mannschaft zufrieden: „Wir haben die Duelle nicht haushoch verloren, haben immer hart gekämpft.“
Gegen Großaitingen lag Waldkirchs Andreas Schlahsa aufgrund eines Einbruchs in der zweiten Serie deutlich hinter seinem Gegner Fabian Sauter (341:348). Daniel Schlaier hatte 16 Minuten vor Schluss ausgeschossen und legte Großaitingens Wilhelm Hämmerle 351 Ringe vor. Der konterte erfolgreich mit 357. Waldkirchs Larissa Böck lag in allen vier Serien knapp hinter ihrem Gegner Ralf Wieler (361:375). Der Holzwinkler Simon Rogg lag in der ersten Serie mit seinem Gegner gleichauf, in der dritten fünf Ringe vor ihm. Letztlich aber rettete Tobias Gsöll zwei knappe Vorsprünge in der zweiten und vierten Serie ins Ziel (361:362). Genauso spannend machte es Sebastian Schulz, diesmal mit glücklichem Ausgang für Waldkirch. Auf einen knappen Vorsprung in der ersten Serie folgten ein Gleichstand in der zweiten und ein leichter Rückstand in der dritten. Die vierte Serie endete ebenfalls unentschieden. Dennoch konnte Schulz einen Ring ins Ziel retten (369:368).
Andreas Schlahsa holt den Ehrenpunkt
Gegen Thumsenreuth blieb Sebastian Schulz, der am Arm verletzt war, in den meisten Serien wenige Ringe hinter seinem Gegner Andreas Köppl und musste den Punkt abgeben (375:382). Das Duell zwischen Larissa Böck und Jakob Tretter entschied sich erst mit dem letzten Schuss (368:369). Mit einem Zehner hätte Böck das Duell gewonnen. Sie leistete sich aber eine Acht und verlor. Simon Rogg schoss zur Mitte des Wettkampfs im Duell mit Sonja Weiß einen Fünfer und konnte diesen Lapsus nicht mehr aufholen (364:372). Daniel Schlaier hielt sein Duell gegen Andreas Heinz lange unentschieden, lag in der dritten Serie sogar einen Ring voraus. Ein starker Einbruch in der letzten Serie kostete ihn den Duellsieg (353:359). Den Ehrenpunkt für Waldkirch holte ein nervenstarker Andreas Schlahsa, der sich im Vergleich zum ersten Wettkampf stark steigerte. Eine Viertelstunde vor Schluss legte er seinem Gegner 354 Ringe vor, der blieb mit 352 knapp dahinter.
In der Tabelle stehen die Holzwinkler jetzt auf Platz neun unter zwölf Teams. Die beiden schwächsten Teams steigen am Saisonende ab. Das Punkte-Polster dorthin ist aus Waldkircher Sicht nicht mehr allzu üppig.