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Schießsport: Fans beflügeln den Luftpistole-Bundesligisten SV Waldkirch

Schießsport

Fans beflügeln den Luftpistole-Bundesligisten SV Waldkirch

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    Der Dank der Waldkircher geht an die treuen Fans. 320 Zuschauende verfolgten die Bundesliga-Wettkämpfe in Burgau. Sie trugen ihren Teil zum guten Ergebnis des Teams bei.
    Der Dank der Waldkircher geht an die treuen Fans. 320 Zuschauende verfolgten die Bundesliga-Wettkämpfe in Burgau. Sie trugen ihren Teil zum guten Ergebnis des Teams bei. Foto: Ernst Mayer

    Da war was los in der Turnhalle der Grundschule Burgau: Beim Heimkampf des Luftpistole-Bundesligisten SV sorgten die Fans für ein Mordsspektakel. Die einheimischen dankten es mit guten Leistungen. Waldkirch holte mit einem glatten Sieg und einer knappen Niederlage exakt das Ergebnis, das die Vorleistungen hatten erwarten lassen.

    Kuhglocken und Rasseln

    Schon beim Einmarsch der Akteure dröhnten die Kuhglocken. Während der Wettkämpfe kamen unermüdliches Rasseln, rhythmisches Klatschen und lautes Singen dazu. Ruhige Minuten gab es kaum für die Präzisionsakteure an den Ständen – die diese Umgebung freilich gewohnt sind und sie äußerst schätzen.

    Wie sehr das Publikum hinter den Schützen stand, zeigte sich untrer anderem an zwei Szenen. Lautstark angefeuert wurden sowohl der Waldkircher Michael Holderried, der im bereits verlorenen Mannschaftskampf gegen Weil am Rhein ins Stechen musste, als auch seine Teamkollegin Lea Kleesattel, die am längsten am Stand geblieben war und deren Duell im längst gewonnenen Teamvergleich mit München sich erst mit dem letzten Schuss entschied. Beide Asse bedankten sich, indem sie die Nervenlast erfolgreich bewältigten.

    2:3 gegen Weil am Rhein

    Der erste Teamkampf der Waldkircher gegen Tabellenführer ESV Weil am Rhein endete auf den ersten Blick denkbar knapp, nach den Duellergebnissen aber doch eindeutig 2:3.

    Alexander Kindig holte den ersten Punkt für Waldkirch. Er trat auf Position zwei an und nicht wie in den Wettkämpfen davor auf der eins. Das machte für ihn aber keinen Unterschied, wie er erzählte. Zumal er so gegen seinen alten Kumpel aus der Nationalmannschaft, Michael Schwald, antreten konnte. „In diesem Duell kann alles passieren“, prophezeite der frühere Waldkircher Teammanager Peter Weigelt. Diesmal endete es klar zugunsten von Kindig, der nach dem 385:378 berichtete: „Ich bin gut reingekommen und konnte mein Niveau halten.“

    Spannend machte es Waldkirchs Michael Holderried auf Position fünf. Sein Gegner war Sylvain Garconnot. „Ich musste gegen einen französischen Nationalschützen schießen. Am Anfang habe ich gedacht, ich habe keine Chance, aber in der ersten Serie habe ich dann gemerkt, dass ich doch eine habe“, erzählt der Waldkircher grinsend. So stand am Ende der regulären 40 Schuss ein Gleichstand bei je 368 Ringen auf der Anzeigentafel. Im ersten Stechschuss hatten beide eine 9, den zweiten konnte Holderried 9:8 für sich entscheiden.

    Ohrenbetäubendes Tribünenspektakel im Präzisionssport Schießen: Mit Rasseln, Tröten, ja sogar Kuhglocken gaben die begeisterten Fans in der Sporthalle in Burgau Vollgas.
    Ohrenbetäubendes Tribünenspektakel im Präzisionssport Schießen: Mit Rasseln, Tröten, ja sogar Kuhglocken gaben die begeisterten Fans in der Sporthalle in Burgau Vollgas. Foto: Ernst Mayer

    Auf Position eins trat für Waldkirch der norwegische Nationalschütze an. Ein Einbruch in der zweiten Serie bedeutete für ihn magere 380 Ringe und die deutliche Duell-Niederlage gegen Kevin Venta (387). Waldkirchs Matthias Holderried und Patrick Meyer lagen die meiste Zeit eng beieinander. Entscheidend für den Punkt für Weil am Rhein war wohl die dritte Serie, in der Holderried fünf Ringe zurücklag (94:99). Sebastian Kugelmann hatte in der ersten Serie einen Ring Vorsprung, blieb danach aber immer knapp hinter seinem Gegner. So stand es am Ende 2:3.

    5:0 gegen die HSG München

    Der zweite Wettkampf der Waldkircher gegen die HSG München endete 5:0. Doch so klar, wie es aussieht, war der Sieg nicht. Die meisten Duelle entschieden sich erst gegen Ende.

    So lagen Ole-Harald Aas und Antoaneta Kostadinova in den ersten beiden Serien gleichauf. In der zweiten Hälfte konnte sich Waldkirchs neue Nummer eins dann einen Vorsprung erarbeiten. Glänzend und entscheidend war seine vierte Serie mit 98:92.

    Alexander Kindig lag gegen Aleksandar Todorov in der ersten Serie einen Ring zurück. Danach hatte er immer knappe Vorsprünge und gewann mit fünf Ringen Differenz. Matthias Holderried konnte sich durch klare Vorteile in der zweiten und dritten Serie von seinem Gegner Dominikus Lindner absetzen. Eng beieinander dagegen lagen Waldkirchs Susanne Neisinger und Münchens Mariia Polishchuck. Elf Minuten vor Schluss der erlaubten 50 Minuten schoss Polishchuck aus und legte 365 Ringe vor. Bis fast zur letzten Sekunde ließ sich Neisinger Zeit – und konterte mit 367.

    Waldkirchs Susanne Neisinger (im Vordergrund) schoss gegen Münchens Mariia Polishchuk bis fast zur letzten Sekunde ihrer 50 Minuten Wettkampfzeit – und gewann 367:365.
    Waldkirchs Susanne Neisinger (im Vordergrund) schoss gegen Münchens Mariia Polishchuk bis fast zur letzten Sekunde ihrer 50 Minuten Wettkampfzeit – und gewann 367:365. Foto: Ernst Mayer

    Auf Platz fünf trafen Lea Kleesattel und Andreas Martin aufeinander. Drei Minuten vor Schluss hatte er ausgeschossen und legte 367 vor. Kleesattel aber machte mit 373 Ringen auch den fünften Punkt für Waldkirch.

    Ein begeisterter Fan sagte zusammenfassend: „Das war super. Am besten hat mir das 5:0 gefallen. Aber es hätten ruhig ein paar Zuschauer mehr sein können.“

    Vor der nicht enden wollenden, pandemiebedingten Pause hatten die Gastgeber über die beiden Wettkampftage bis zu 600 Gäste begrüßen dürfen. Diesmal planten sie alles eine Nummer kleiner. Mit Recht. Am Samstag waren ungefähr 120 Personen im Publikum, am Sonntag um die 200. Unter diesen treuen Fans befanden sich auch Funktionäre des Schützengaues Burgau und des Schützenbezirks Schwaben. Dessen Präsident Ernst Grail sagte: „Die Wettkämpfe waren spannend, die Stimmung fantastisch. Der Schützenbezirk Schwaben ist stolz auf seine Bundesligisten aus Waldkirch und Vöhringen.“

    Elfriede Weigelt: "Fans waren Gold wert"

    Waldkirchs Trainerin Elfriede Weigelt bilanzierte zufrieden: „Ich hatte erwartet, dass der erste Wettkampf ausgeht, wie er ausgegangen ist. Im zweiten Wettkampf wollten wir gewinnen, und das haben wir geschafft.“ Außerdem fand sie lobende Worte für die Fans: „Die waren Gold wert, unser sechster Mann. Am meisten hat mich gefreut, dass unter den Zuschauern viele Mitglieder benachbarter Schützenvereine waren.“

    Fachgespräch: Trainerin Elfriede Weigelt und Manager/Schütze Sebastian Kugelmann.
    Fachgespräch: Trainerin Elfriede Weigelt und Manager/Schütze Sebastian Kugelmann. Foto: Ernst Mayer

    In der Tabelle der Süd-Gruppe stehen die Holzwinkler jetzt auf Platz vier von zwölf Teams. Wenn es über die nächsten Wettkämpfe dabei bleibt, würde es für die Qualifikation zum Finalturnier reichen, das Anfang Februar 2023 in Neu-Ulm stattfindet.

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