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Handball: Der VfL Günzburg verliert das Bayernliga-Heimspiel

Handball

Was der VfL Günzburg aus der Heimniederlage lernen kann

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    Bis hierher und nicht weiter: Günzburgs Michael Jahn wird von der Abwehr des TSV Lohr gestoppt. Die Weinroten verloren ihr Bayernliga-Heimspiel.
    Bis hierher und nicht weiter: Günzburgs Michael Jahn wird von der Abwehr des TSV Lohr gestoppt. Die Weinroten verloren ihr Bayernliga-Heimspiel. Foto: Ernst Mayer

    Nach 60 Minuten stand fest: Der TSV Lohr darf auch in der kommenden Saison in der Handball-Bayernliga spielen. Hoch motiviert und fantastisch unterstützt von ihren mitgereisten Fans hatten die Unterfranken verdientermaßen beide Punkte aus Schwaben entführt. Tabellarisch war die 25:28-Heimniederlage des VfL Günzburg eher eine Überraschung. Aber die Weinroten dürfen mildernde Umstände geltend machen.

    Schwierige Personalsituation

    Die Günzburger Personalsituation gestaltete sich kurzfristig schwierig. Dass Yannick Meye wegen einer Knieverletzung nicht mitwirken konnte, war den Verantwortlichen die ganze Woche bekannt gewesen. Am Spieltag musste dann auch noch Kilian Weigl wegen einer Grippe absagen und so ergab es sich, dass sich Günzburger ohne ihre beiden feststehenden Abgänge nach Fürstenfeldbruck noch in der alten Saison unter besten Wettkampfbedingungen auf die neue Saison vorbereiten konnten. 

    Für den erhofften Heimsieg reichte es in diesem Test vor allem deshalb nicht, weil das strukturelle Gleichgewicht besonders im Angriff nachhaltig gestört war. Für Chefcoach Stephan Hofmeister kein Grund zum Trübsalblasen: "Die in der kommenden Saison anstehenden Probleme scheinen lösbar", sagte er.

    Grübeln auf der Trainerbank: Die Günzburger Coaches Sandro Jooß und Stephan Hofmeister.
    Grübeln auf der Trainerbank: Die Günzburger Coaches Sandro Jooß und Stephan Hofmeister. Foto: Ernst Mayer

    Zunächst spielten die Weinroten wie aus einem Guss. Michael und Alexander Jahn erzielten die ersten beiden Tore der Begegnung. Die Lohrer Handballer hatten sich gegen die erwartete Günzburger Startformation einen komplizierten Matchplan mit etlichen antizipativen Elementen zurechtgelegt, der allerdings ungewollt sowohl beim Tempospiel als auch im 6:6-Angriff riesige Räume öffnete. Als Beni Telalovic mit einem Gegenstoß das 8:3 erzielte (8.), war der furiose Start perfekt. 

    Das Spiel kippt

    Doch die Schützlinge von Spielertrainer Maximilian Schmitt lernten aus dieser Phase, dass weniger Defensivrisiko das Gebot der Stunde war und rührten fortan fränkischen Abwehrbeton an. Auch ein Torwartwechsel zeigte nachhaltig Wirkung. Mit der Günzburger Angriffsherrlichkeit war es damit vorbei. Der insgesamt achtmalige Torschütze Maximilian Drude traf zum 11:9 (14.) und Lorenz Schmitt glich zum 14:14 (23.) aus. Gewechselt wurde beim 15:17. Das Spiel war gekippt.

    Gleich nach Wiederanpfiff unterstrich der TSV seine Nichtabstiegsambitionen. Durch Tore von Jannik Schmitt, Jakob Röder und Maximilian Drude entfleuchten ihre Farben auf 15:20. Auch wenn der Vorsprung zwischenzeitlich auf fünf Treffer anwuchs, muss man den Gastgebern zugute halten, dass sie sich mit aller Macht gegen die Niederlage stemmten und in der Abwehr eine vorzeigbare Leistung zeigten. Auffälligster Akteur war dabei Youngster Beni Telalovic, der auf der schwierigen Position des Vorgezogenen zupackend und nahezu fehlerfrei agierte. 

    Beim 22:24 durch David Pfetsch (52.) waren die Spieler um den aufopferungsvoll kämpfenden Daniel Jäger wieder auf Tuchfühlung und durchaus zuversichtlich, denn der TSV Lohr hatte schon oft erst ganz am Ende verloren. Diesmal nicht. Jannick Schmitt traf postwendend zum 22:25. Das war die Vorentscheidung. Hofmeister kommentierte: "Im Angriff wurden insgesamt zu wenig Lösungen gefunden und zwischendurch wurden freie Wurfmöglichkeiten sträflich vergeben."

    Die VfL-Verantwortlichen haben nach ihrer Darstellung wertvolle Erkenntnisse für die Saisonvorbereitung gesammelt. Zum Beispiel kamen mit Junior Leo Spengler und Routinier Raphael Groß zwei Bezirksoberliga-Meister zum Einsatz. Da beide permanent bei der Ersten traineren, konnten sie problemlos mithalten. 

    Zwei Spieltage vor Schluss sind die meisten Entscheidungen in der bayerischen Eliteliga gefallen. Die TG Landshut feierte nach einem 39:27-Erfolg bei der HSC Coburg den ersehnten Aufstieg in die 3. Liga. Abgestiegen sind der HBC Nürnberg und der TSV Simbach. Der vermutlich dritte Absteiger wird zwischen dem HC Erlangen III und der DJK Rimpar II ermittelt, die aktuell beide 14 Pluspunkte auf dem Konto haben. 

    Die Landesliga-Meister SV Anzing und die HSG Lauf/Heroldsberg steigen direkt in die Bayernliga auf. Der dritte Aufsteiger wird aktuell zwischen dem TSV Ottobeuren und dem TSV Roßtal ermittelt. Das Hinspiel gewannen die Roßtaler 27.25. 

    Wird das Heim-Finale verlegt?

    Für das am 4. Mai geplante Heim-Finale der Günzburger haben die Gäste aus Erlangen um eine Verlegung gebeten. Ein möglicher neuer Termin wäre Mittwoch, 8. Mai, 19 Uhr. Die Entscheidung soll zeitnah fallen. (AZ)

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