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Handball: Was der VfL Günzburg aus der Heimniederlage lernen kann

Handball

Was der VfL Günzburg aus der Heimniederlage lernen kann

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    Abgedrängt wird in dieser Offensivszene der Günzburger Nico Schmidt. Insgesamt zeigte der Youngster - und auch andere Spieler im weinroten Trikot - eine bemerkenswerte Steigerung gegenüber der vergangenen Saison.
    Abgedrängt wird in dieser Offensivszene der Günzburger Nico Schmidt. Insgesamt zeigte der Youngster - und auch andere Spieler im weinroten Trikot - eine bemerkenswerte Steigerung gegenüber der vergangenen Saison. Foto: Ernst Mayer

    Nach einer derart klaren Heimniederlage wäre man in früheren Handball-Tagen hart ins Gericht gegangen mit dem VfL Günzburg. Zum Start in die Regionalliga-Runde setzte es gegen HT München ein 23:31 (15:15). Doch die Realitäten am schönen Donaustrand haben sich verändert. Zu ihnen zählt, dass der Drittliga-Absteiger aus dem „Hachinga Tal“ als eindeutiger Favorit in der Rebayhalle antrat und dieser Rolle auch jederzeit gerecht wurde. Zu ihnen zählt ferner, dass der VfL Günzburg für die nun laufende Saison deutlich bescheidenere Ziele formuliert hat, als das in den Vorjahren der Fall gewesen war.

    Eine Säule bricht weg

    Chefcoach Stephan Hofmeister hatte wenige Tage vor dem Start noch bekräftigt: „Nach einem verpassten ersten Vorbereitungsteil und unglücklichen Personalentwicklungen wird die Mannschaft kleinere Brötchen backen müssen“. Da wusste er bereits von einer weiteren Hiobsbotschaft: Daniel Jäger musste für das Eröffnungsspiel wegen einer Sprunggelenksverletzung absagen. Das warf das innere Gleichgewicht des sensiblen Handball-Gefüges noch einmal komplett aus dem Lot. Vieles musste neu organisiert werden. Und tatsächlich hat sich bis zum Saisonstart manches verbessert. Für Hofmeister war es eine „erstaunliche Erkenntnis, dass nicht alles schlecht war und man auf die erste Halbzeit gut aufbauen kann.“ Und Daniel Jäger wird ja auch in Bälde ins Team zurückkehren. Bis dahin vertritt ihn übrigens der A-Jugendliche Luca Christl, gerade zum Spiel 17 Jahre alt geworden. „Erwartungsgemäß machte er seine Sache gut“, lobte der Coach.

    Von Anfang an tat sich der VfL schwer gegen die im 3. Liga-Abstiegskampf gestählte Defensive der Oberbayern. Erst in der sechsten Minute erzielte Nicolai Jensen - er sollte insgesamt neun Treffer erzielen und später von den Juroren zum „Spieler des Tages“ erkoren werden - den Auftakttreffer seiner Farben in die neue Saison. Da die Günzburger Deckung beherzt zu Werke ging und Patrick Bieber in der ersten Hälfte hielt, was zu halten war, wogte das Geschehen hin und her. Zunächst mit leichten Vorteilen für die Gäste. Beim 6:6 war der Ausgleich geschafft.

    Riesen-Fortschritte

    Riesen-Fortschritte machte die Weinroten in der neuen Personalsituation bei der Gegenstoßverhinderung. Die HT-Tempobolzer kamen nicht so zur Entfaltung, wie man das als Gegner generell befürchten muss. Als Günzburgs Turbo David Pfetsch vor der 17. Minute zweimal zündete führten die Schwaben gar 9:7. Der fröhliche VfL-Fan dachte womöglich schon: „Alles wie früher, ist ja prima“.

    Es folgten drei Tore der Oberbayern: 9:10. Ein umkämpftes Handball-Gefecht erlebten die gut 500 Zuschauer nun. Der VfL konterte erneut: 13:11 leuchtete es fast ein wenig weinrot von der Anzeigentafel. Beim 15:15 wurde gerecht gewechselt. Die VfL-Spieler hatten alles rausgehauen.

    „Kein Grund zur Zufriedenheit, auch wenn eine deutliche Leistungssteigerung zu den Testspielen zu erkennen war“, lautete der Kabinen-Tenor. Im Angriff war zwar vieles Stückwerk, doch die Weinroten führten noch einmal 18:17 (38.), weil Michael Jahn drei Treffer erzielte. Hofmeister leitete im Rückblick die Forderung ans Team ab: „Er muss zukünftig deutlich besser ins Spiel gebracht werden, weil er mittlerweile nicht nur der Größte, sondern auch der Schnellste im VfL-Rückraum ist.“

    Nur drei Tore in einer Viertelstunde

    Es sollten allerdings die einzigen drei VfL-Tore in der dritten Spiel-Viertelstunde sein. So gab HT München in der 45. Minute beim 18:22 bereits deutlich den Ton an. 

    Obwohl der VfL alle Feldspieler zum Einsatz brachte, kostete das permanente Zurückrennen und die aufwendige Abwehrarbeit viel Kraft. Im Angriff wurde es zusehends schwerer, beherrschbare Durchbrüche zu erzielen und der Keeper der Oberbayern gewann ebenfalls die Oberhand. Das Pulver war verschossen. HT machte weiter entschlossen seine Hausaufgaben und entführte am Ende deutlich beide Punkte aus der herrlich hergerichteten Rebayhalle.

    Fortschritte sind erkennbar

    Trotz allem waren in der neuen Personalsituation auch deutliche Fortschritte zu erkennen: Nico Schmidt, Joni Cremer und allen voran die neue „Maschine“ Beni Telalovic, die vergangene Saison in der Deckung kaum zum Einsatz gekommen waren, agierten nun als vollwertige Innenverteidiger, ohne deren Leistungsentwicklung die erste Halbzeit nie und nimmer möglich gewesen wäre. Ein starkes Spiel zeigte in allen Teilbereichen Neuzugang Alexander Prechtl. Besonders beim Tempospiel steigerte sich der Friedberger immens.

    So haben sie gespielt

    VfL Günzburg: Bieber, Lohner, Langhans; Pfetsch (4), M. Jahn (4), Christl, Prechtl (2), Jensen (9), Heisch (1), Telalovic, Schmidt (1), G. Scholz (1/1), M. Scholz, Cremer (1)

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