Startseite
Icon Pfeil nach unten
Günzburg
Icon Pfeil nach unten
Lokalsport
Icon Pfeil nach unten

Regionalliga Handball: Günzburgs Niederlage gegen Bayreuth

Handball

Handball-Schlacht: Günzburg unterliegt Bayreuth im Regionalliga-Duell

    • |
    • |
    Da ist Feuer drin: David Pfetsch (rotes Trikot) vom VfL Günzburg sucht gegen die Gäste aus Oberfranken den Torabschluss.
    Da ist Feuer drin: David Pfetsch (rotes Trikot) vom VfL Günzburg sucht gegen die Gäste aus Oberfranken den Torabschluss. Foto: Ernst Mayer

    Nach ihrer ein wenig hilflos wirkenden Niederlage aus der Vorwoche bei Aufsteiger HSG Lauf/Heroldsberg waren die Bayreuther mit einer gehörigen Portion Wut im Bauch nach Günzburg gereist. Es galt für die Gäste, die Kräfteverhältnisse in der Handball-Regionalliga wiederherzustellen und den eigenen Fans eine neue, erfreuliche Geschichte des einmaligen Ausrutschers zu schreiben. Durch einen aus Günzburger Sicht 25:29-Erfolg (11:17) sollte dies am Samstagabend in der Rebayhalle gelingen.

    Noch vor Spielbeginn feilte der VfL Günzburg an seiner Einlaufzeremonie: Der leibhaftig gewordene Günzel puschte die Fans erneut, während die Lichterorgel diesmal keinen hellen Glanz versprühte. Dafür war die Cheerleadergruppe „Joy of Life“ aus Niederstotzingen am Start. Zu Spielbeginn noch eher zurückhaltend, sollten sie später in der Halbzeit ihr ganzes Können zeigen. Ihre fein abgestimmte, leichtfüßige Akrobatik riss mit und demonstrierte besonders zum eher festen Athletiktyp der Günzburger Kreisläufer Daniel Jäger und Alexander Prechtl die herrlichen Gegensätze des Sportes. „Es ist wichtig, dass jeder seinen Sport findet, ein Rollentausch wäre nicht komplett ungefährlich“, gab Cheftrainer Hofmeister zum Besten und freute sich.

    Spektakuläre Halbzeitshow erhellt die Rebayhalle

    Endlich ging es los. Jonathan Cremer eröffnete den Torreigen. Schnell ging es von West nach Ost und wieder zurück. Meist legten die VfL-Spieler eines vor und die Franken zogen wuchtig nach. Beim 9:8 gelang Beni Telalovic, der durch seinen Einsatz sehr auffiel eines der wenigen Günzburger Gegenstore. Es sollte die letzte Führung der Schwaben sein. Mats Renfordt mit 10 Toren der beste Spieler seiner Farben gelang in Fußballsprache ein lupenreiner Hattrick zum 9:11. In dieser Phase erhielt Beni Telalovic eine seiner drei Zeitstrafen, die jeweils das Verteidigen sehr erschwerten. Da das Spiel der Schwaben sehr konstruiert ist, kamen nun Manuel Scholz und Noah Heisch. Eine Formation, die Vorteile hat, aber eben auch Nachteile. Noah Heisch gelang gleich der direkte Anschlusstreffer zum 10:11. Spielte der HaSpo-Keeper zunächst keine große Rolle, hielt er nun. Das warf die Bayreuther Gegenstoßmaschine an. Ein weiterer Dreierpack und von der Anzeigentafel leuchtete ein 10:14. 

    Die VfL-Spieler duckten sich plötzlich vor der körperlichen Präsenz der Siegfriede aus der Wagnerstadt und machte sich klein und das auch noch zu Hause, wo man stolz auf eigene Riesen sein will. Geht gar nicht! Manuel Scholz traf noch einmal. Wieder ein Dreierpack, arg wurde nun in der Vorweihnachtszeit eingeschenkt, so hieß es zum Halbzeitpfiff 11:17. In der Halbzeitpause war von einem Klassenunterschied die Rede. Das hört man im Foyer der Günzburger Sporthalle gar nicht gerne „Joy of life“ tat der geschundenen Zuschauerseele gut.

    Günzburg: VfL zeigt Kampfgeist gegen Bayreuth

    Vielleicht wäre es besser gewesen, wenn die Spieler beim Cheerleaderauftritt zugeschaut hätten, um sich von der Bewegungsfreude anstecken zu lassen, der Torhunger der Gäste war nämlich noch nicht gestillt. 11:19 durch Mats Renfordt und Sven Goeritz. Mitten in der Adventsstimmung wurde auf der Tribüne an „keinen Pfifferling“ gedacht. Doch es ist Handball und der Günzburger an sich stellt sich zwischendurch zwar dumm an, kämpfen kann er aber. Sascha Langhans, in der ersten Halbzeit für den glücklosen Patrick Bieber gekommen, hielt ein paar schwere Bälle. Die Abwehr begann hart zu rackern. Und vorn im Angriff verschaffte sich „Nicolai-Jensen-Und-Daniel-Jäger-Gala“ Freiräume. Sieben Tore erzielten sie in dieser Phase. Bereits in der 41. Minute war der 19:21-Anschluss geschaffen. Die Halle tobte, körperlich war plötzlich alles gleichwertig. Beim 21:22 und 22:23 war der direkte Anschluss geschafft. Sicher war verwandelt worden, plötzlich verwarfen jedoch die Sichersten. Nicolai Jensen, der insgesamt 10 herrliche Treffer erzielte, warf zwei Fahrkarten und Routinier Manuel Scholz vergab den möglichen Ausgleichstreffer nach herrlicher Einzelaktion völlig frei.

    Das waren einfach zu viele Einladungen für den schwächelnden Favoriten. Nach dem 24:26 in der 55. Minute durch Nicolai Jensen, der nach dem Spiel völlig zu Recht zum „Man of the Match“ erkoren wurde, war Entscheidungsreife: Timo Böker und zweimal Johannes Reif. 24:29 bei 58.03 - da gibt selbst Handball Ruhe. Am Ende stand ein 25:29 auf dem Spielbericht.

    HaSpo Bayreuth gewann verdient. Der VfL ließ sich unverständlicherweise vor der Halbzeit 10 Minuten lang beeindrucken und versäumte es in der zweiten Hälfte, das Spiel zu kippen. Also selbst schuld. Die Schiedsrichter Rainer Böhme und Frank Sand bemühten sich wie immer um eine angenehme Kommunikation zwischen Spielern und Schiedsrichter. Nach dem Spiel überwog beim VfL die Meinung einer wackligen Linie, ob dem so war, wird die Videoanalyse zeigen. Unverhältnismäßige Schiedsrichterkritik ist angesichts der Schwere des Amtes zu Recht verpönt. Gar keine Kritikmöglichkeit aber auch keine Lösung. (AZ)

    Regionalliga Männer Handball; VfL Günzburg (rot) - HaSpo Bayreuth (dunkelgrau weis); hier der VfL Günzburg Spieler und Fans   -   -
    Icon Galerie
    28 Bilder
    Günzburg muss sich in der Handball-Regionalliga gegen HaSpo Bayreuth nach einem packenden Match geschlagen geben. Eine Bildergalerie vom Heimspiel in der Rebayhalle.
    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare

    Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.

    Registrieren sie sich

    Sie haben ein Konto? Hier anmelden