Als klare Außenseiterinnen waren die Handballerinnen des VfL ins Bayernliga-Heimspiel gegen Tabellenführer TSV Schwabmünchen gestartet, am Ende schrammten sie haarscharf an einer Riesenüberraschung vorbei. Das 29:30 in der Rebayhalle ist absolut als Achtungserfolg zu werten. Andererseits zementierte die knappe Niederlage den Platz der Günzburgerinnen in der Abstiegsrunde.
Der Aufsteiger aus Schwabmünchen dagegen ist in dieser sehr ausgeglichenen Süd-Staffel auf dem besten Weg Richtung Play-offs. Bereits das Hinspiel hatten die Schwabmünchnerinnen für sich entscheiden können – und das deutlich.
Die Gäste starten überlegen
Auch dieses Mal erwischte das TSV-Team den besseren Start. Günzburg um Spielmacherin Sina Schütte konnte sich gegen die offensive Deckung zwar immer wieder in gute Wurfmöglichkeiten bringen, diese wurden jedoch reihenweise nicht verwertet. Die Werferinnen scheiterten ein ums andere Mal an der starken Gäste-Torhüterin. Das junge Team aus Schwabmünchen bestrafte die Nachlässigkeiten des VfL eiskalt durch schnelle Gegentore. Allerdings fehlte in der Günzburger Abwehr oft auch die letzte Konsequenz. Folgerichtig stand es nach 15 Minuten 5:10.
Dann stabilisierte sich das VfL-Team, die Torchancen wurden besser genutzt und die Partie wurde ausgeglichener. Alena Harder sorgte nach 20 Minuten für das 8:11 und die sechsmalige Torschützin Nina Porkert konnte kurz vor dem Halbzeitsignal gar auf 14:16 verkürzen.
Zweite Halbzeit auf Augenhöhe
Der zweite Abschnitt verlief dann auf Augenhöhe. Die Günzburger Abwehr hatte sich nun besser auf die Schwabmünchnerinnen eingestellt und wirkte aggressiver. VfL-Torhüterin Eileen Beck bot wieder eine enorm starke Leistung und brachte die Werferinnen reihenweise zur Verzweiflung. Nach 39 Minuten konnte Martina Jahn per Siebenmeter erstmals zum 18:18 ausgleichen.
Nun freilich häuften sich technische Fehler bei den Günzburger Frauen; andernfalls wäre in dieser Phase des Spiels eine Führung durchaus möglich und auch verdient gewesen. So aber lag das Momentum wieder auf der Seite des Gegners.
Ein Remis war drin
Als Schwabmünchen zwei Minuten vor Spielende das Tor zum 27:30 erzielte, schien die Partie endgültig entschieden. Doch wiederum Martina Jahn sorgte mit einem Doppelpack innerhalb einer Minute für den 29:30-Anschluss. Der VfL sollte 20 Sekunden vor Schluss sogar noch einmal in Ballbesitz kommen, doch der letzte Strafwurf wurde Beute der TSV-Torhüterin und Schwabmünchen durfte jubeln. (AZ)
So haben sie gespielt
VfL Günzburg Schlund, Beck; Harder (3), Abmayr (1), Bosch (1), Leis, Schütte (5/2), Sperandio (2), Pfetsch (2), Jahn (9/6), Porkert (6)