Spannend haben sie es gemacht, am Ende aber haben sie es geschafft: Die A-Jugendhandballer des TSV Niederraunau und des VfL Günzburg haben sich in den Turnieren der letzten Chance Startplätze für die Bayernliga-Runde 24/25 erspielt. Den Einzug in diese Spielklasse, die künftig unter der Bezeichnung Regionalliga firmiert, schafften auch die B-Junioren sowie die männliche C-Jugend der Weinroten. VfL-Chefcoach Stephan Hofmeister und TSV-Spartenchef Bernd Maisch freuten sich unisono über diese aktuellen Erfolgsgeschichten ihrer Talentschuppen - und auf eine große Zahl Schwaben-Derbys.
Die Nachwuchs-Regionalligen 24/25 im bayerischen Handball
TSV Allach 09
SG DJK Rimpar II
HC Sulzbach-Rosenberg
TG Landshut
VfL Günzburg
TSV Ismaning
SG Kempten-Kottern
SC Vöhringen
TSV Niederraunau
HC Erlangen II
ESV 27 Regensburg
TSV Haunstetten
TSV Ottobeuren
TG Landshut
SG DJK Rimpar
HC Erlangen II
VfL Günzburg
TSV Ismaning
TuS Fürstenfeldbruck
HG Kempten-Kottern
VfL Günzburg
TSV Allach 09
HC Erlangen
SG DJK Rimpar
MTV Stadeln
SV Anzing
HT München
TSV Friedberg
TSV Ottobeuren
HSC 2000 Coburg
Los ging's für die Günzburger A-Jugendlichen mit der Partie gegen Gastgeber TuS Fürstenfeldbruck. Hier spielte das Team zunächst wie aus einem Guss. Die Mannschaft um die Leiter der Defensivabteilung, Luca Christl und Lukas Lerner, führte schon zur Halbzeit 10:4. Beim 17:8 bahnte sich für die Panther ein Debakel an. Energiesparende Auswechslungen, mehrere Zeitstrafen und eine sehr offensive Brucker Deckung beendeten die weinrote Handball-Herrlichkeit. Am Ende stand ein viel zu knapper, wenn auch ungefährdeter 19:16-Sieg.
Der TSV Niederraunau gewinnt das Derby
Der Leistungsabfall verhieß nichts Gutes, denn die Spielzeiten waren mit 2x25 Minuten sehr lang und gleich danach ging es gegen den Dauerrivalen TSV Niederraunau. Bis zum 9:10 konnten die Günzburger mit hohem Angriffsrisiko das Spiel ausgeglichen gestalten, während die Defensivleistung sehr zu wünschen übrig ließ. Danach setzte sich die einsatzfreudigere Spielweise und Frische der Raunauer Jungs durch. Innerhalb von fünf Minuten entfleuchten sie auf 9:15. Für müde Günzburger Handballer war das eine zu schwere Hypothek. Immerhin kamen die Weinroten durch den zehnmaligen Torschützen Joseph Stotz noch einmal auf 17:19 heran (38.). Der Rest war Kampf pur - wie man sich ein Derby vorstellt. Am Ende setzten sich die Schützlinge von Erich Liedel aber völlig verdient 27:24 durch.
Da die TSV-Spieler trotz einer Roten Karte und mehrerer angeschlagener Spieler ebenfalls gegen den TuS Fürstenfeldbruck gewannen (26:24), waren sie sicher in die Bayernliga aufgestiegen. Erfolgreichster Werfer war hier Ben Weindl, der sieben Treffer markierte. Er besorgte kurz nach dem Seitenwechsel auch das 16:11 und das 17:12, die beiden deutlichsten Führungen der Mittelschwaben.
Der VfL musste auf die frohe Kunde noch einen Tag warten. Erst als fest stand, dass HT München in die 2. Bundesliga aufsteigt, war sicher, dass der VfL Günzburg mit seiner A-Jugend wieder in der Bayernliga spielt.
Kritik an verkürzten Spielzeiten
Die abschließende Bayernliga-Qualifikation der B-Jugend fand in Ismaning statt. Neben dem VfL Günzburg waren TSV Niederraunau, TSV Trudering, TSV Ismaning und TuS Fürstenfeldbruck am Start. Drei der fünf Mannschaften sollten in die höchste bayerische Liga aufsteigen. Wegen der vielen Mannschaften betrug die Spielzeit nur 2x12 Minuten. Hofmeister kritisierte das mit den Worten: "Das erhöht den Spielstress erheblich, Fehler werden in der Kürze nur schwer verziehen."
Bei den B-Junioren konnten sich die Niederraunauer nicht durchsetzen. Das abschließende 18:16 gegen den TSV Trudering genügte nicht, um die drei zuvor erlittenen Niederlagen zu korrigieren. die Mittelschwaben erbten Platz vier in der Fünfer-Gruppe und die Zuordnung in die Landesliga.
Der VfL Günzburg startete gegen TuS Fürstenfeldbruck. Die Vorentscheidung fiel ab der 16. Minute , als die Panther von 10:10 auf 10:13 davonzogen. Zwar gelangen den stärksten VfL-Angreifern David Birnthaler und Levi Cremer noch Anschlusstreffer, die Brucker ließen sich aber die Butter nicht mehr vom Brot nehmen und gewannen 15:12.
Verlieren verboten
Für die nächste Zeit hieß es aus Sicht der Günzburger nun: Verlieren verboten. Den Druck merkte man den VfL-Talenten im Derby gegen Niederraunau an. Nervös agierte die Mannschaft um BHV-Auswahlspieler Lenny Wulz. Mit einem 4:5-Rückstand ging es die Halbzeit. Trainer Hofmeister setzte das didaktische Mittel des Kabinen-Donnerwetters ein und brachte den C-Jugend-Linkshänder Mateo Christl. Er ließ es vorne krachen und Torwart Nicola Tomaskovic machte hinten das Tor zu. Am Ende leuchtete nach einem gewohnt fairen Spiel gegen den TSV Niederraunau ein 13:8 von der Anzeigentafel.
Die Entscheidung um den Einzug in die Regionalliga fiel gegen den TSV Trudering. Die weinrote Innenverteidigung um Dejan Hoke, Lenny Wulz, David Birnthaler und Levi Cremer leistete Schwerstarbeit. Keine Mannschaft konnte sich irgendwann mit mehr als zwei Toren absetzen. Der zweite C-Jugend-Linkshänder Felix Maier warf wichtige Tore und ganz am Ende hatte der VfL mit 12:11 knapp die Nase vorn.