Freikarten-Aktionen haben gute Tradition bei den Handballern des VfL Günzburg. Die Abteilung beherzigt dabei den Stadtslogan „Glücklich in Günzburg“ und möchte zudem ihre Verbundenheit mit hiesigen Vereinen und Freunden bekunden. Im Nebeneffekt würden sich die Verantwortlichen natürlich über ein außergewöhnlich gut besuchte Halle freuen. Die Regionalliga, das betont Chefcoach Stephan Hofmeister immer wieder, ist eine ordentliche sportliche Herausforderung, bei der farbenprächtige und lautstarke Unterstützung von der Tribüne nicht nur Antriebsfeder für die Spieler, sondern auch wichtige Hilfe in Spielkrisen-Situationen ist. Und die könnte es durchaus geben im anstehenden Heimspiel gegen die HSG Lauf/Heroldsberg. Anwurf ist am Samstag, 2. November, um 19.30 Uhr.
Das ist der Gegner
Lauf und Heroldsberg? Das klingt beim ersten Hören vielleicht unbekannt. Beide Orte befinden sich 14 Kilometer voneinander entfernt in Mittelfranken. Im Handball stehen dahinter zwei Traditionsvereine. Der TV Lauf spielte vor vielen Jahren in der Regionalliga (damals dritthöchste Spielklasse), zuletzt in der Saison 1997/1998. Danach wurden die ehemals Erfolgsverwöhnten bis in den Bezirk durchgereicht. Tuspo Heroldsberg gewann zur Günzburger Bundesliga-Hochzeit einmal gegen den VfL ein Endspiel um die bayerische A-Jugend-Meisterschaft. Seit sich beide Vereine zusammentaten, ging es steil bergauf. Der Aufstieg in die Männer-Regionalliga setzte dem Erfolgsmodell nun ein Ausrufezeichen.
Die Schützlinge von Trainer Sebastian Wilfing mussten nur bei der hohen 31:39-Niederlage in Rothenburg Lehrgeld an die neuen Anforderungen bezahlen. Seither spielen sie auf Augenhöhe mit der Konkurrenz. Beim TSV Lohr unterlag man bitter mit einem Tor Differenz, darauf folgte ein nie erwarteter 24:23-Sieg bei den Routiniers in Waldbüttelbrunn. Daheim gegen Anzing ging es wieder nur um das eine Törchen. Drunter und drüber ging es in diesem Spiel, ehe der Anzinger Löwe Florim Hoxha 20 Sekunden vor Schluss das 29:30 erzielte und die HSG nach tollem Kampf ins Tal der Tränen stieß.
2:6 Punkte lautet das kalte Gesamtergebnis, das den gezeigten kämpferischen Leistungen nicht gerecht wird. Am Ende zählt aber nur das eine Tor mehr oder eben weniger. Es ist harter Leistungssport.
Der VfL Günzburg steht mit 4:4 Zählern wenig besser da. Beruhigend ist der Abstand nach unten keineswegs. Für die Weinroten geht es wie immer in einer jungen Saison um viel. Nur mit einem Sieg kann der VfL sein Visier Richtung obere Tabellenregion einstellen. Das ist das Ziel und verdeutlicht die hohen Ambitionen. Keine der beiden Mannschaften hat irgendetwas zu verschenken. Es droht packender Handball-Kampf bis zur letzten Sekunde, bläut Hofmeister seinen Jungs ein.
Unterdessen äußern die Weinroten Unzufriedenheit mit dem Spielplan. Zum einen geht die Runde bis 31. Mai 2025, zum anderen sind ständig große Spielpausen eingeplant. So findet im Dezember gerade mal ein Spiel statt, im März und April kommenden Jahren sind es jeweils nur zwei. Immerhin erwiesen sich die zurückliegenden zwei handballfreien Wochen im Nachhinein als Glücksfall. Wild wüteten die Viren im Kader der Weinroten. Pünktlich zu dieser Trainingswoche meldeten sich die Spieler aber kerngesund und voller Tatendrang zurück.
Es also angerichtet. Nach einem Trainingsbesuch berichtet Abteilungsleiter Martin Frey: „Die Mannschaft wird sich zerreißen, da bin ich mir sicher“. (AZ)
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