Die Bayernliga-Handballer des VfL Günzburg freuen sich in diesen Frühlingstagen auf jedes Spiel. Kein Wunder: Es läuft gerade prächtig, ausgenommen den Langzeitverletzten Jakob Hermann sind alle Akteure top-fit. Das nun ins Auge gefasste Ziel ist der zweite Platz. Zwei Auswärtsspiele und vier Heimspiele dürfen auf dem Weg dorthin noch gespielt werden. Den Auftakt zu dieser Serie macht ein Nachholspiel, um dessen Absage es im Winter ein bisschen Wirbel gab: Am Samstag um 19.30 Uhr gastiert der TSV Rothenburg 2000 in der Rebayhalle.
Die Feuerwehr hilft
Die Begegnung fiel Anfang Dezember 2023 dem massiven Wintereinbruch zum Opfer. Zur höchsten Vorsorge musste die Rebayhalle wegen der Schneemassen auf dem Dach gesperrt werden. Oberbürgermeister Gerhard Jauernig versuchte, das Handball-Wochenende noch zu retten, indem er die Freiwillige Feuerwehr beauftragte, das Dach von Schnee und Eis zu räumen. Das Spiel hätte anschließend angepfiffen werden können. Da aber den Rothenburgern bereits abgesagt war und für sie eine Rolle rückwärts organisatorisch nicht mehr möglich war, wurde die Begegnung neu angesetzt – auf diesen Karsamstag.
Die Günzburger stehen auf Platz fünf, haben von ihren 20 Begegnungen vier mehr gewonnen als ihre Gäste. Selbst auswärts wird neuerdings triumphiert, zunächst beim früheren Angstgegner TSV Allach und nach einer wahren Tempohatz am vergangenen Wochenende beim TSV Simbach. Dabei beeindruckten die Schwaben besonders in den Schlussphasen. Das macht die Brust breit. Die Rothenburger stehen auf dem guten achten Platz und sind mit 20:20 Punkten weit weg von den Abstiegsrängen. Das ist erwähnenswert, denn VfL-Cheftrainer Stephan Hofmeister hält fest: „Die Bayernliga war noch nie so stark wie in dieser Saison. Da kann jedes Team erst einmal froh sein, wenn das Abstiegsgespenst nicht in der eigenen Halle herumspukt.“
Starke Werfer bei den Rothenburgern
Vor zwei Spieltagen verloren die Schützlinge des scheidenden Trainers Bernd Becker zu Hause gegen den Klassenprimus TG Landshut 23:31. Am vergangenen Wochenende wurde die Dritte des HC Erlangen dann 39:36 besiegt. Beste Torschützen waren dabei der Rechtsaußen und Siebenmeterwerfer Illicsin Szrgyen mit zwölf, die beiden Rückraum-Asse Anton Ehrlinger mit sechs und Patrick Schneider mit fünf Toren, sowie Linksaußen Abdul Aziz Allwish mit ebenfalls fünf Erfolgen. Auf sie alle wird auch in Günzburg sehr zu achten sein.
Spiele zwischen den Mittelfranken und den Schwaben waren stets sehr umkämpft. Die Spieler ob der Tauber agieren aus einer zupackenden 6:0-Deckung, hinter der starke Torwarte auf ungenaue Bälle warten. Das Umschaltspiel verlangt vom Gegner bedingungsloses Rückzugsverhalten. VfL-Coach Sandro Jooß warnt zu Recht: „Das wird eine knifflige Aufgabe.“ (AZ)