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Handball: Die Handballer des VfL Günzburg verlieren auf ganzer Linie

Handball

Die Handballer des VfL Günzburg verlieren auf ganzer Linie

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    Chefcoach Stephan Hofmeister kann es nicht fassen. Zum zweiten Mal in dieser Bayernliga-Spielzeit hat der VfL Günzburg ein Spiel gegen HT München verloren.
    Chefcoach Stephan Hofmeister kann es nicht fassen. Zum zweiten Mal in dieser Bayernliga-Spielzeit hat der VfL Günzburg ein Spiel gegen HT München verloren. Foto: Ernst Mayer

    Das unerwartet deutliche 34:40 (18:22) war nach vielen Fehlern in den entscheidenden letzten zehn Minuten der Partie leistungsentsprechend. Doch die Handballer des VfL Günzburg verloren gegen HT München nicht nur - wie noch in der Vorrunde - ein Bayernliga-Spitzenspiel. Sie unterlagen vielmehr auf ganzer Linie.

    Heimnimbus ist dahin

    Dahin ist nun auch der mühsam erarbeitete Heimnimbus, der immerhin in einer Klassenverbleibsrunde in der 3. Liga aufgebaut wurde und seither Bestand hatte. Außerdem müssen sich die Weinroten nun in der Tabelle nach unten orientieren. Als Tabellenzweite dürfen die Schützlinge von Chefcoach Stephan Hofmeister und Trainer Sandro Jooß zwar weiter auf die Teilnahme an der Aufstiegsrunde hoffen, der Tabellenfünfte TSV Ismaning ist mit 9:9 Punkten aber nicht mehr allzu weit entfernt.

    Fans des Tempohandballs kamen während des Bayernliga-Hits auf ihre Kosten. 74 Tore in einem Spiel der vierten Liga sind kein Handball-Alltag; es war schon fast unglaublich, wie beide Mannschaften durch die alt-ehrwürdige Sporthalle in der Rebayhalle fegten. Mit seiner Angriffsleistung durfte der VfL dennoch nicht zufrieden sein. Zum zweiten Mal hintereinander war eine schwache Wurfeffektivität oder umgekehrt ein zu starker gegnerischer Torwart ein Schlüssel zum späteren Misserfolg.

    Besserer Start für die Weinroten

    Den besseren Start erwischten die Weinroten aber. Gestützt auf einen gut aufgelegten Torwart Patrick Bieber zogen die Gastgeber durch ein Siebenmeter-Tor von Alexander Jahn zunächst auf 6:3 davon. Beide Abwehrformationen waren in dieser Phase überwiegend mit Zurückrasen beschäftigt und wurden dem Offensivgeist des jeweils ballbesitzenden Teams kaum Herr. Wenn die Abwehr einmal stand, bauten die Spieler aus dem Hachinger Tal deutlich ruhiger auf. Das hielt die Fehlerquote niedrig, während die Günzburger den Wechsel von Tempospiel in den durchdachten Positionsangriff oftmals versäumten und dafür Bälle im Kleinstgruppenspiel verschenkten, was postwendend mit einem Gegenstoß-Tor oder erzwungenen, auf Dauer kraftraubenden Sprints nach hinten bestraft wurde.

    Die Oberbayern gewannen erstmals die Oberhand. Nach neun Minuten prangte ein 6:7 auf der Anzeigentafel. Beide Mannschaften kämpften verbissen, Yannick Meye brachte seine Farben in der 20. Minute noch einmal mit 13:12 in Front.

    Fünf HT-Tore in Folge, drei davon durch Fynn-Bjarne Junior, bedeuteten die Wende. Bei einer derartigen Hetzjagd ist so etwas immer nur eine Momentaufnahme. „Irgendwann muss man halt mir gleicher Tempowaffe zurückschlagen“, sagte Hofmeister hinterher. Das aber sollte den Seinen nie gelingen. Die Münchner waren konsequenter.

    In Rückstand, aber auf Augenhöhe

    Immerhin besann sich der VfL Günzburg auf den Kampf. Das Spiel fand nun mit Rückstand, aber weiter auf Augenhöhe statt.

    Nach der Pause hatte Sascha Langhans im Tor des VfL seine stärkste Phase und hielt einige Versuche aus der Nahwurfzone. Schwäbische Kampfkraft schien beim 22:23 durch Noah Heisch (37.) ein geeignetes Mittel zur Wende. Doch nun steigerte sich der Münchner Keeper, wurde selbst mit mehreren Paraden gegen frei vor ihm auftauchende Günzburger zum Erfolgsfaktor. „Kein Tor bedeutet nämlich nicht nur kein Tor, sondern auch den Gegenstoß-Nachteil“, sinnierte Hofmeister im Rückblick.

    Doch dank erheblicher Anstrengung bleiben die VfL-Innenverteidiger in dieser Spielphase kampfstark. Als Alexander Jahn das 29:33 erzielte (51.), war das Spiel trotz aller Defizite immer noch offen. Dann aber schlug der Gast, namentlich vor allem Johannes Behm, bis zur 55. Minute unbarmherzig zu: 29:37 stand es nach dem Viererpack, der teilweise in doppelter Überzahl erzielt wurde. Hier erreichte die Günzburger Fehlwurf-Orgie ihren Höhepunkt. „Chancen zu einem anderen Ergebnis gab es genug“, kritisierte der Chefcoach.

    Ausgezeichnete Leistungen boten die Unparteiischen Markus Spegele und Daniel Weineck. (AZ)

    So haben sie gespielt

    VfL Günzburg Bieber, Rösch, Langhans; Baur, Pfetsch, Meye (3), S. Jahn (5), Hermann (5/1), A. Jahn (5/3), Jensen (4), Heisch (6/1), Dragicevic (4), Schmidt, Jäger (2)

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