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Handball: Die Derby-Taktik des VfL Günzburg geht voll auf

Handball

Die Derby-Taktik des VfL Günzburg geht voll auf

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    Stark, entschlossen und wurfgewaltig: Der Günzburger Jakob Hermann (hier ein Archivbild) erzielte beim Bayernliga-Heimsieg gegen Friedberg zwölf Treffer.
    Stark, entschlossen und wurfgewaltig: Der Günzburger Jakob Hermann (hier ein Archivbild) erzielte beim Bayernliga-Heimsieg gegen Friedberg zwölf Treffer. Foto: Ernst Mayer

    Nicht alle Derbys haben ihre eigenen Gesetze. Das Schwaben-Duell zwischen dem VfL Günzburg und dem TSV Friedberg wurde diesmal zum Spiegelbild jener Kräfteverhältnisse, die in der Tabelle der Handball-Bayernliga belegt sind. Nach Anlaufschwierigkeiten hatten die Weinroten die Sache im Griff und siegten am Ende klar 35:26 (18:14). Neue Erkenntnisse brachte das Spiel dennoch.

    Sorgenfalten im Vorfeld

    Tiefe Sorgenfalten waren bei den VfL-Verantwortlichen im Vorfeld zu erkennen gewesen. So stand etwa der Einsatz von Noah Heisch stand auf der Kippe. Letztlich konnte er ran. Und der junge Mann aus der Talentschmiede des TSV Niederraunau unterstrich mit acht Treffern abermals, dass er ein wertvoller Neuzugang ist. Seine erneut hundertprozentige Ausbeute vom Strich (diesmal waren es fünf verwandelte Strafwürfe) zeigt, dass die Weinroten ihr Siebenmeter-Trauma aus der Drittliga-Saison überwunden haben.

    Dass Stephan Jahn wegen einer Studienveranstaltung fehlen würde, war ebenfalls bekannt – und machte die Vorbereitung kompliziert. Denn er erfüllt in allen vier situationsabhängigen Formationen des VfL wichtige Aufgaben. Ob Angriffs-, Abwehr-, Gegenstoß- oder Tempospielverhinderungs-Aufstellung: Stephan Jahn ist immer eingebunden und das Trainerteam bemühte sich, seinen Part nun auf mehrere Schultern zu verteilen. Das warf unter anderem Auswechsel-Fragen auf. Nach dem Schlusspfiff hielt Chefcoach Stephan Hofmeister zufrieden fest: „Genau dieses Wechselspiel passte insgesamt.“

    Patrick Bieber ein starker Rückhalt

    Die Friedberger kamen zwar formell als Tabellenletzte in die Rebayhalle, sie hatten wenige Tage zuvor aber eine famose Leistung gegen die TG Landshut geboten. Das freilich sollte ihnen über 60 Minuten betrachtet kein zweites Mal in Folge gelingen. Was natürlich auch an den über weite Strecken richtig starken Günzburgern lag. Die hatten nur zu Beginn erkennbare Schwierigkeiten. Äußerst wichtig war deshalb, dass Torwart Patrick Bieber von Anfang an nur die wirklich unvermeidbaren Gegentreffer zuließ. Er hatte deshalb so viel zu tun, weil die Defensive zunächst auf arg tönernen Füße stand.

    Der TSV Friedberg freute sich über das breit angelegte Raumangebot, spielte frech auf und wandelte das frühe Günzburger 2:0 in einen Drei-Tore-Vorsprung. 11:8 (16.) und 13:10 (17.) führten die Gäste zwischenzeitlich. An der Spielweise war in dieser Phase nicht zu erkennen, wer von weit oben und wer von ganz unten auf die Tabelle blickt.

    Günzburgs Trainer Sandro Jooß reagierte auf der Bank und brachte nun Yannick Meye in die Defensive. Das gab dem ganzen Team Sicherheit. Mit der Friedberger Handball-Herrlichkeit war es danach vorbei. Ganze 13 Wurferfolge sollten den Gästen in den verbleibenden 43 Minuten noch gelingen.

    Jakob Hermann trifft zwölf Mal

    Fortan fetzte Günzburg zur Begeisterung seiner Fans durch die Halle. Besonders Jakob Hermann mit zwölf gewaltigen Würfen ins Netz war grandios. Schnell, groß, stark und entschlossen ist der Günzburger – für jede Deckung eine unheilsame Mischung. Oft schepperte es furchtbar im Kasten der Gäste.

    Und so dominierte fortan der VfL. Zur Halbzeit stand es 18:14 im Tempospiel.

    Doch der Torhunger der Weinroten war noch nicht befriedigt. Nach dem 21:17 erzielten Jakob Hermann und Michael Jahn zwei weitere Treffer zum 23:17 (35.). Hannes Baur auf Rückraum-rechts befand sich erneut im Aufwind und steuerte vier Treffer bei. Die Tore fielen weiter einseitig und wie reife Früchte. 30:21 durch Daniel Jäger (53.), 32:22 durch Noah Heisch (55). Längst waren die Sorgenfalten aus den Günzburger Mienen gewichen. Vieles war besser gegangen als erwartet. Das 35:26 war ein gerechtes Ergebnis.

    Rot gegen Yannick Meye

    Eine ausgezeichnete Leistung bot das Allgäuer Schiedsrichtergespann Stefan Schaub und Philipp Seidel. Dass sie Yannick Meye beim Stand von 24:18 mit Rot vom Feld schickten (40.), konnte dem Spielverlauf nichts anhaben.

    VfL Günzburg Bieber, Rösch; Baur (4), Pfetsch (1), Meye, M. Jahn (2), Grimm, Hermann (12), Jensen (1), Heisch (8/5), Dragicevic, Schmidt (1), Jäger (6)

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