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Handball: Der VfL Günzburg feiert eine weinrote Handball-Gala

Handball

Der VfL Günzburg feiert eine weinrote Handball-Gala

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    Erfolgreichster Werfer einer grandiosen Rückraumachse: Michael Jahn erzielte im Heimspiel gegen den TSV Lohr sechs Tore für den VfL Günzburg.
    Erfolgreichster Werfer einer grandiosen Rückraumachse: Michael Jahn erzielte im Heimspiel gegen den TSV Lohr sechs Tore für den VfL Günzburg. Foto: Ernst Mayer

    Dieses Spiel machte allen Freunden des VfL Günzburg Laune. Selbst der sonst eher zurückhaltende Chefcoach Stephan Hofmeister wirkte nach dem 35:23 (15:12) gegen den TSV Lohr ungewohnt zufrieden angesichts der Leistung seiner Regionalliga-Handballer. Nach dem Abpfiff durch die ausgezeichneten Schiedsrichter Cedric Pignot und Tobias Zinn wussten alle Beteiligten: Der wenige Tage zuvor erreichte und noch als überraschend deklarierte Sieg in Rothenburg war kein Zufall gewesen. Die neue Mannschaft steht - „viel früher als erwartbar“, wie der Trainer lobend anmerkte.

    Hofmeister verwies im gleichen Atemzug noch einmal auf die Abgänge von Yannick Meye und Kilian Weigl und die Alptraum-Vorbereitung mit der Renovierung der Rebayhalle, dem verletzungsbedingten Karriereende von Jakob Hermann und der Fußverletzung von Daniel Jäger. „Schlimmer geht eigentlich nimmer“, fasste er zusammen.

    Daniel Jäger wieder voll einsatzbereit

    So schaute die Mannschaft voller Respekt auf die Gäste aus Lohr, körperlich weit überlegen und mit einer ganzen Reihe von Neuzugängen, die auf internationale Erfahrung zurückschauen können. Immerhin war Daniel Jäger wieder voll einsatzfähig. Dessen Aufgaben hatte davor Luca Christl übernommen, der in der vergangenen Saison noch in der B-Jugend-Landesliga spielte. Erstaunlich, wie er bei den Auftaktpartien in der Innenverteidigung aufgeräumt hatte.

    Alexander Prechtl erzielte das 1:0: Nach dem 5:4 durch den nicht nur körperlich auffälligsten Lohrer, Franziskus Gerr, zogen die Weinroten auf 7:4 davon. In dieser Phase kam es gleich zur nächsten Günzburger Schrecksekunde: Spielmacher Nico Schmidt, endlich einmal in der Anfangsformation, erlitt ein Cut im Gesicht und fiel verletzt aus. Viel hatte er bis dahin in der Abwehr und für das Tempospiel geleistet. Für ihn kam Jonathan Cremer (in der Vorsaison noch in der A-Jugend der SG Ulm&Wiblingen). Auch er bestand seine Feuertaufe, erzielte zwischen der 24. und 32. Minute fünf Tore.

    Umschaltspiel wird zum Trumpf

    Routiniert traten die erfahrenen Gäste auf, ließen sich nicht abschütteln. Vukasin Propovic traf zum 7:8-Anschlusstreffer, Lorenz Schmitt zum 11:10. Gestützt auf eine begeisterte Abwehr, hinter der mit Patrick Bieber ein ausgezeichneter Torwart stand, trafen zweimal Jonathan Cremer und einmal der sehr spielfreudige Michael Jahn. Das VfL jagte ununterbrochen über das Handballfeld. Das Umschaltspiel nach vorn und hinten wurde zum Trumpf.

    Es war lange Zeit ein spannendes und sehr intensives Hin und Her. Die Mainfranken waren mit einem Bus angereist, ihre Fans trugen lautstark zur fantastischen Stimmung in der ehemaligen Europapokalhalle bei.

    Mehr zu jubeln hatten die Anhänger der Einheimischen. Daniel Jäger zeigte sich von seiner Verletzung bestens erholt und netzte unnachahmlich zweimal zum 23:20-Zwischenstand ein. Noch in der 46. Minute, als der siebenmalige Torschütze David Walaszczyk zum 23:21 traf, rechnete jeder mit einer „Materialschlacht“ bis zum Ende. Zumal plötzlich auch der Lohrer Keeper hielt und sich einzelne technische Fehler bei den Weinroten einschlichen.

    Doch es kam anders. Die Schwaben drückten dem Spiel mit Höchstgeschwindigkeit ihren Stempel auf, außerdem stand die Abwehr wie eine Eins. Die erfahrene Rückraumachse Michael Jahn, Nicolai Jensen und Manuel Scholz hielten die Spielfäden fest in der Hand. Die TSV-Spieler ließen abreißen, mussten den Torwart wechseln. Ganze zwei Treffer sollten den Gästen noch gelingen. Und jeder ihrer Fehler wurde unbarmherzig mit Tempohandball beantwortet. So brachen die Lohrer Abwehrdämme.

    Alex Prechtl erzielte die letzten vier Tore der Begegnung. Mittlerweile ist er auch beim Gegenstoß zu einer echten Waffe geworden. Auf der Kreisläuferposition ist der VfL Günzburg mit Daniel Jäger und Alex Prechtl top besetzt und hat mit Luca Christl ein Riesentalent dahinter.

    Nichts davon ist Zufall, alles ist hart erarbeitet. Hofmeister darf auch mit sich selbst ein bisschen zufrieden sein.

    So haben sie gespielt

    VfL Günzburg: Bieber, Lohner; Pfetsch (5), Christl, Prechtl (4), A. Jahn, Jensen (5), Heisch, Telalovic, Schmidt, Jäger (3), G. Scholz (2/1), M. Scholz (5), Cremer (5), M. Jahn (6)

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