Die traditionelle Freikarten-Aktion in den Herbstferien hat alle Hoffnungen erfüllt: Die Nord-Tribüne in der Rebayhalle war rappelvoll, an die 1000 Fans wollten sich das Regionalliga-Handballspiel des VfL Günzburg gegen die HSG Lauf/Heroldsberg anschauen. Und sie wurden bestens bedient. Angespornt von der in der vierten Liga einmaligen Kulisse, boten die Weinroten eine große Show und siegten 36:24 (17:14). Der VfL Günzburg entfernt sich damit in der freilich noch jungen Saison aus der unteren Tabellenregion. Dennoch warnt Chefcoach Stephan Hofmeister vor Übermut: „Es gibt weiterhin viel zu tun, viele dicke Brocken kommen erst noch.“
Bärenstarke Abwehrleistung von Beni Telalovic
Groß war der Respekt vor der HSG Lauf/Heroldsberg. Zwar hatten die Mittelfranken erst zwei Punkte auf der Habenseite, allerdings auch zweimal nur sehr knapp und höchst unglücklich verloren. Besonders der letztlich elfmalige Torschütze Jens Schindler war kaum in den Griff zu bekommen - außer vom besten Abwehrspieler auf dem Feld, Beni Telalovic. Der schnelle und trickreiche Rückraum-Allrounder war es auch, der die einzigen Gäste-Führungen in dieser Auseinandersetzung erzielte. 3:4 (8.) und 4:5 (9.) stand‘s in der Anfangsphase.
Die VfL-Defensive war im ersten Durchgang nicht immer hellwach und vorn wurden anfangs zu viele Fahrkarten gezogen. Ein Dreierpack der beiden zunächst besten VfL-Angreifer David Pfetsch und Daniel Jäger ließ ein 7:5 von der Anzeigentafel leuchten. Nach dem 7:7, mal wieder durch Jens Schindler, folgte ein Günzburger Vier-Tore-Lauf zum 11:7 (21.9.
Die Hereinnahme von Nico Schmidt wirkte sich auf das Angriffsspiel, insbesondere auf den Gegenstoß, positiv aus. Der Spielmacher zündete den Turbo. Insgesamt zehn Tore sollte er in einer Dreiviertelstunde erzielen. Völlig zu Recht wurde er nach dem Spiel zum besten Spieler erkoren.
Spielentscheidend absetzen konnten sich die Schwaben trotzdem noch nicht. Gewechselt wurde ergebnisoffen bei einem gerechten 17:14.
Beim 29:20 ist das Spiel entschieden
In der zweiten Hälfte sollte die VfL-Defensive zum spielbestimmenden Faktor werden. Trotz permanenter Tempoverschleppung blieben die Weinroten in der Abwehr länger aufmerksam als zu Spielbeginn. Nach dem 22:19-Gästetreffer durch Daniel Langner zog der VfL binnen zwei Minuten auf 25:19 davon. Die Günzburger bestimmten aus einer vielarmigen Abwehr heraus sehr zur Freude ihrer Zuschauer nun die Spielgeschwindigkeit. Mal hielt Torwart Patrick Bieber, mal wurde ein Anspiel herausgefangen und irgendein Spieler auf die schnelle Gegenstoß-Reise geschickt. Ruck-zuck wurde aus dem 25:20 ein 29:20. Das Spiel war entschieden.
Trainer Sandro Jooß gab in der Schlussphase noch den Youngsters Luca Christl und Leo Spengler Einsatzzeiten. Zu seiner Freude tat dies dem Spielfluss keinen Abbruch. Anders als in der Vorsaison wussten die VfL-Spieler, was sie den Fans schulden. Sie rasten bis zum Schluss durch die Halle und erzielten durch Nico Schmidt, Nico Jensen und Gabriel Scholz die letzten drei Treffer der Begegnung. Das 36:24 erschien auch in der Höhe verdient. In der zweiten Halbzeit dominierten die Günzburger mit einem 19:10 den starken Aufsteiger.
So haben sie gespielt
VfL Günzburg: Bieber, Lohner; Pfetsch (7), M. Jahn, Christl, Prechtl (2), Spengler, A. Jahn, Jensen (3), Heisch (2), Telalovic, Schmidt (10), Jäger (6), G. Scholz (3/2), M. Scholz (3), Cremer
Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.
Registrieren sie sichSie haben ein Konto? Hier anmelden