Als der TSV Offingen Anfang Januar bekannt gab, dass sein Spielertrainer Julian Riederle zum Saisonende den Kreisliga-Verein verlassen und sich dem Bezirksligisten VfR Jettingen anschließen wird, löste das eine Welle aus. Denn Jettingens Trainerteam Konrad Nöbauer und Melanie Einberger wussten bis dato nichts davon, erfuhren den Trainerwechsel über unsere Zeitung und beendeten sofort die Zusammenarbeit mit dem VfR. „Was in Jettingen passiert ist, tut mir leid“, sagt Manfred Schuster, Abteilungsleiter Fußball beim TSV Offingen im Gespräch mit unserer Redaktion. Sein Blick richtet sich nach vorn. Schuster suchte nach Riederles Entschluss nach einem Ersatz für die kommende Saison und wurde nun fündig.
Fabian Knötzinger kommt vom BC Schretzheim bei Dillingen
Offingens neuer Trainer heißt Fabian Knötzinger und kommt vom BC Schretzheim aus der Kreisklasse Nord 2. Schretzheim ist ein Stadtteil von Dillingen, in der Tabelle liegt der Verein nach 14 Spielen und 31 Punkten auf dem vierten Rang. Für den 39-jährigen Spielertrainer wird Offingen seine bisher höchstklassige Wirkungsstätte sein. Es wird sich für den 185 Zentimeter großen Stürmer noch mehr verändern. „Fabian wird an der Seitenlinie stehen, wir und die Mannschaft wollen jetzt bewusst auf einen reinen Trainer setzen, der von außen Einfluss aufs Spiel nimmt“, sagt Manfred Schuster. Ein verlängerter Arm des Trainers, der auf dem Platz steht, werde noch intern festgelegt.
Der Abteilungsleiter kennt Knötzinger noch aus seiner aktiven Zeit und beschreibt seinen neuen Trainer als einen „sehr bodenständigen Typen“, der eine „klare Vorstellung davon hat, wie er Fußball spielen lassen möchte“. Es habe nur zwei Gespräche gegeben, dann sei die Zusammenarbeit gemeinsam beschlossen worden. Knötzinger bringe neben dem B-Schein zwar auch noch einen Spielerpass mit, würde aber nur im Notfall auf dem Spielfeld aushelfen.
Chance, sich in der Kreisliga zu beweisen
Schuster hält große Stücke auf den Familienmenschen Fabian Knötzinger, der Vater zweier Kinder ist. „Wir sind beide Fußball-Verrückte. Fabian legt viel Wert auf Trainingsleistungen, Disziplin in der Mannschaft und Pünktlichkeit, das hat mir sofort imponiert“, erzählt Offingens Abteilungsleiter. Diese Werte seien genau solche, die der Verein schon immer verkörpert hat. „Fabian favorisiert das Offensivspiel, das ist für uns wichtig. Dort haben wir noch Defizite, wir schießen zu wenig Tore.“ Knötzinger wolle etwas im Verein bewegen, sagt Manfred Schuster, der seinem neuen Coach die Chance geben möchte, sich in der Kreisliga zu beweisen.
Und wer weiß, vielleicht spielt der TSV Offingen ab Sommer in der Bezirksliga. Mit 30 Punkten nach 15 Spielen und dem fünften Tabellenplatz ist das Team von Noch-Trainer Julian Riederle in Schlagdistanz zum Aufstiegsplatz. Der Abstand zum ersten Platz (Ziemetshausen) beträgt vier Punkte, zum zweiten Platz drei Punkte, wobei Offingen ein Spiel weniger als der Zweitplatzierte, TSG Thannhausen, absolviert hat.
Schuster vertraut in der Rückrunde auf den scheidenden Riederle, der am Freitag mit dem Training begann. „Julian Riederle macht die Saison fertig und arbeitet mit vollem Engagement und nach bestem Gewissen, das hat er mir versichert“, sagt Manfred Schuster. „Den Aufstieg in die Bezirksliga nehmen wir, wenn möglich, gerne mit, da sind wir nie abgeneigt.“