Inmitten des überschwänglichen Jubels im Auwaldstadion fand sich nach diesem 2:1 gegen den FC Maihingen der eine oder andere Fußball-Fan, der sich verwundert die Augen rieb ob dieses Erfolgs des FC Günzburg. Nach einer überragenden Herbstrunde überwintert die Mannschaft um Spielertrainer Christoph Bronnhuber als Tabellenführer der Bezirksliga Nord. Und das, so räumt der Coach selbst ein, „kommt für alle überraschend.“
Erfolg kommt nicht von ungefähr
Doch es kommt nicht von ungefähr. Der Kreiserfolg im Totopokal und der souveräne Klassenerhalt in der Spielzeit 2021/22 bildeten die Basis für ein gesundes Selbstvertrauen, ein im Sommer nur in Sommersprossengröße verändertes Gesicht der Mannschaft festigte intakte Strukturen. Ebenfalls schon vor Rundenbeginn schufen die Günzburger einen Teamgeist, der das gesamte Unternehmen bis heute trägt. Bronnhuber ist voll des Lobes für die Seinen und sagt: „Ich muss den Jungs von Nummer 1 bis Nummer 25 ein Riesenkompliment machen. Wir sind eine Mannschaft, die im Training und in den Spielen sehr viel investiert. Diesen Weg geht jeder mit.“
Und auf diesem Weg begann es irgendwann, spätestens Anfang September nach dem krachenden 1:5 im Pokal gegen den VfR Jettingen, fast wie von selbst zu laufen. Rädchen griff fortan in Rädchen, alle kämpften für alle – und vorne stand in Person des zu Saisonbeginn noch verletzten Maximilian Lamatsch einer, der fast immer traf, zur Not auch zweimal und aus praktisch allen Lagen. Bubesheims Trainer René Hauck meinte unlängst mit etwas verkniffener Miene, eine ganze Mannschaft müsse als Gegner schon immer ein Tor mehr erzielen als Lamatsch allein, wenn man den FC Günzburg schlagen wolle. Zumal der als Team „nach hinten auch gut steht“, wie Bronnhuber unterstreicht.
Blitzstart: 2:0 nach fünf Minuten
Im abschließenden Spiel des Jahres legten die Günzburger einen Blitzstart hin. Erst erreichte ein schöner Pass von Philipp Fuchs durchs Zentrum Matteo Komm, der verwertete (2.). Dann flankte Barbaro Casamayor-Bell auf Maximilian Lamatsch, der einnetzte (5.). Anschließend gaben die Platzherren die Sache aus der Hand, fühlten sich angesichts der Maihinger Ungefährlichkeit wohl schon als Sieger. Letztlich zu Recht, denn lediglich einmal, recht spät, durften die Gäste jubeln. Jürgen Liebhard verwandelte einen Elfmeter (80.). Schön war das alles nicht für die 150 Zuschauenden; „vielleicht ging das zu Beginn ein bisschen zu leicht“, sagt Bronnhuber im Rückblick.
Die nun erreichte Position des Bezirksliga-Spitzenreiters beurteilt Günzburgs Spielertrainer weiterhin als Momentaufnahme. „Aber es ist schon ein geiles Gefühl; die Jungs haben sich das verdient.“ Umso weniger Anlass sieht Bronnhuber, über den Winter personelle Änderungen vorzunehmen. „Wir sind mit dem Kader hochzufrieden und gehen damit ab 1. Februar in die Vorbereitung auf die Frühjahrsrunde 2023.“ An den Mai und an ein Was-wäre-wenn denke dabei noch niemand, versichert der Coach.
So haben sie gespielt
FC Günzburg: Möhnle, Megyes (54. Böhm), Bergmair, Bunk (54. Bandlow), Hepp, Casamayor-Bell, Wahl (92. Tress), Fuchs (54. Güzel), Komm (83. Bronnhuber), Lamatsch, Bunk
FC Maihingen: Fischer, Stimpfle, Taglieber, Göck, Götz, Liebhard, Stimpfle (46. Haas), Haas (92. Öttl), Göck, Stimpfle, Steger
Schiedsrichter: Berger (Höchstädt)
Tore: 1:0 Komm (2.), 2:0 Lamatsch (5.), 2:1 Liebhard (80./Foulelfmeter)
Zuschauer: 150