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Fußball: Abschiedsspiele mit Knalleffekt

Fußball

Abschiedsspiele mit Knalleffekt

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    Verlässt den FC Günzburg nach nur einem Jahr: Tim Paulheim (links, hier gegen Fabian Miehlich, TSV Rain II).
    Verlässt den FC Günzburg nach nur einem Jahr: Tim Paulheim (links, hier gegen Fabian Miehlich, TSV Rain II). Foto: Ernst Mayer

    Geplant war ein leiser Abschied. Es steht ja auch schon seit geraumer Zeit fest, dass Christoph Bronnhuber (FC Günzburg) und Michael Porstendörfer (VfR Jettingen) nach der aktuellen Saison ihre Trainerposten bei den heimischen Fußball-Bezirksligisten aufgeben; beide haben das selbst so gewollt. Nicht geplant war, dass der sportliche Erfolg über weite Strecken der Frühjahrsrunde 2024 ausbleibt. Und ebenfalls nicht wirklich nach Wunsch gelaufen ist die Nachfolger-Suche. Der vom FC Günzburg als Mann für die Zukunft vorgestellte Sven Müller ist dieser Tage kurzfristig abgesprungen. Der FC-Vorsitzende Slawomir Sigmund hat schnell gehandelt, präsentiert nun einen Mann, der im Auwald bereits Fußspuren hinterlassen hat.

    Vier Jahre lang, bis 2016, war Robert Nan schon einmal Trainer des FC Günzburg, er führte das Team in die Bezirksliga. Jetzt kehrt er zurück an seine alte Wirkungsstätte, nachdem er zwischenzeitlich unter anderem den Kreisligisten FC GW Ichenhausen gecoacht hatte. Über Inhalte der Vereinbarung möchte Sigmund zu diesem Zeitpunkt nicht sprechen, aber er ist erkennbar froh über die schnelle Zusage des 43-Jährigen. 

    Kehrt als Trainer der Bezirksliga-Fußballer zum FC Günzburg zurück: Robert Nan.
    Kehrt als Trainer der Bezirksliga-Fußballer zum FC Günzburg zurück: Robert Nan. Foto: Ernst Mayer

    Wenige Tage zuvor war Sigmund - und nicht nur er - aus allen Wolken gefallen, als Sven Müller von seinem Ja-Wort zurücktrat. Dabei kam das gar nicht mal aus heiterem Himmel. Müller hatte den Verein mehrfach aufgefordert, ihm einen größeren und stärkeren Kader hinzustellen, als sich das abzuzeichnen begann. Sigmund zufolge hatte der Verein mit der Verpflichtung des früheren Bundesliga-Profis die Hoffnung verbunden, dass der dank seiner Prominenz und seines Rufs als Coach selbst junge Spieler in den Auwald locken könnte. Ein Missverständnis? Heute sagt Müller nüchtern, manches sei nicht so eingetreten, wie man es sich zusammen vorgestellt hatte. Streit habe es aber nicht gegeben.

    Aber die Trainerfrage ist ja längst nicht der einzige Knalleffekt vor dem anstehenden Liga-Finale. 

    FC Horgau - FC Günzburg

    Seit 2006 hat der FC Günzburg kein Pflichtspiel mehr gegen den FC Horgau gewonnen. Für Bronnhuber gilt die schwarze Serie sogar vereinsübergreifend, denn auch in seiner Zeit beim TSV Offingen hat er nie einen Dreier gegen Horgau eingefahren. Das allein ist für ihn Motivation genug, es jetzt noch einmal wissen zu wollen. Obendrauf kommt ja sein persönliches Abschiedsspiel. Sechs Jahre war er Trainer des FC Günzburg. Gemeinsam mit seinem besten Kumpel und Co-Trainer Uli Bunk, der in

    Das wird nicht leicht, jetzt, da der Klassenerhalt endlich in trockenen Tüchern und jeglicher Druck weg ist. Fraglich ist zudem, ob jeder Günzburger so heiß auf Fußball ist wie der Spielertrainer. Ein Grund für die unerwartet schlechten Resultate der vergangenen Wochen und Monate war ja zweifellos, dass einige wichtige Spieler den Verein verlassen wollen und andere entsprechend eine ungewisse sportliche Zukunft im Auwald vor sich sehen. Offiziell schon länger verabschiedet haben sich Christoph Wachs (FC Gundelfingen), Uli Bunk (Karriereende) und Christoph Bronnhuber (SV Aislingen). Seit dieser Woche ist amtlich, dass ihnen drei weitere Fußballer folgen werden. Moritz Rettenberger kann aus beruflichen Gründen nicht länger den für die Bezirksliga nötigen Aufwand betreiben. Ade sagen zudem Abwehrrecke Stefan Smolka (er könnte zurück zum TSV Offingen gehen) und Angreifer Tim Paulheim (er wird in Verbindung mit dem SC Bubesheim gebracht - falls der Kreisligist denn in die Bezirksliga aufsteigt). Anstoß: Freitag, 17. Mai, 18 Uhr

    VfR Neuburg/Donau - VfR Jettingen

    Im Hinspiel handelten sich die Jettinger eine Jenseits-Klatsche ein. 0:6 verloren sie auf heimischem Terrain gegen die Oberbayern; Nikolai Krzyzanowski erzielte damals vier seiner zehn Saisontreffer. Dieser Stachel sitzt immer noch tief im Fleisch der Schwaben, die sich unbedingt sportlich revanchieren wollen.

    Ein Erfolgserlebnis würde auch aus diversen weiteren Gründen guttun. Die nun zu Ende gehende Spielzeit lief maximal mittelprächtig, niemand in Jettingen kann mit dem Erreichten wirklich zufrieden sein. Immerhin: Die Stimmung im Kader und auch im unmittelbaren Umfeld ist dem Vernehmen nach richtig gut. Das macht den Verantwortlichen Hoffnung, dass es 24/25 besser laufen könnte.

    Großes Pech: Heiko Pflieger vom VfR Jettingen (links, hier gegen den Ecknacher Michael Eibel) zog sich einen Kreuzbandriss zu.
    Großes Pech: Heiko Pflieger vom VfR Jettingen (links, hier gegen den Ecknacher Michael Eibel) zog sich einen Kreuzbandriss zu. Foto: Ernst Mayer

    Was Verletzungen angeht, kann es ja auch kaum noch schlimmer werden. Das aktuellste Beispiel gibt Heiko Pflieger, der zuletzt beim 0:2 gegen Hollenbach bereits nach 20 Minuten vom Feld musste. Inzwischen ist die niederschmetternde Diagnose seiner Blessur da: Kreuzbandriss. Sein Trainer nahm es fassungslos entgegen und kommentierte: "Ich wünsche der Mannschaft, dass das endlich aufhört und sie in der neuen Saison auch mehr Spielglück hat."

    Dass Porstendörfer den VfR nach dieser Runde verlassen wird, war von Beginn an so ausgemacht gewesen. Dennoch wird der Abschied mit Emotionen verbunden sein. "Es ist schade, dass es vorbei ist", sagt Porstendörfer, der einen guten Draht zu den Aktiven und zu den Funktionären aufgebaut hat. Sein Fazit: "Es war unheimlich viel Arbeit und sportlich war es auch nicht gut, aber menschlich war es echt toll." 

    Die Fahrt nach Neuburg werden die Jettinger, die während der Woche nur einmal trainiert haben, mit dem Bus absolvieren. Das klare Ziel ist, ordentlich zu spielen und auch zu punkten. Und so sehr der Teamerfolg im Vordergrund steht: Der eine oder andere Fußballer im VfR-Kader könnte einen Anschub fürs eigene Selbstvertrauen gut brauchen. Porstendörfer nennt Angreifer Benedikt Ost als Beispiel. "Für ihn wäre es einfach schön, wenn er noch mal eine oder zwei Kisten macht." Anstoß: Samstag, 18. Mai, 14 Uhr

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