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Eishockey: Ausschreitungen der Burgauer Ultras in Sonthofen sind Thema im Landtag

Eishockey

Ausschreitungen der Burgauer Ultras in Sonthofen sind Thema im Landtag

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    Max Deisenhofer, sportpolitischer Sprecher der Grünen in Bayern (rechtes Bild), fordert eine lückenlose Aufklärung.
    Max Deisenhofer, sportpolitischer Sprecher der Grünen in Bayern (rechtes Bild), fordert eine lückenlose Aufklärung. Foto: Ernst Mayer (Symbol), Mathias Endres (Archiv)

    Die Ausschreitungen beim Auswärtsspiel der Burgauer Eisbären in Sonthofen am Freitagabend (wir berichteten) beschäftigt nun auch die Politik. Max Deisenhofer, Landtagsabgeordneter und sportpolitischer Sprecher der Grünen in Bayern, hat im Bayerischen Landtag eine Anfrage zum Plenum gestellt. Etliche Male schon habe sich Deisenhofer Eishockeyspiele angesehen, weil er großer Fan nicht nur von der Sportart selbst, sondern auch vom Erlebnis auf den Rängen ist, heißt es in einer Pressemitteilung seines Büros. Als Abgeordneter aus dem Landkreis Günzburg verfolge er seit Langem den Weg des ESV Burgau und blicke mit Sorge auf die jüngsten Ausschreitungen beim Spiel in Sonthofen am vergangenen Freitagabend.

    Ausschreitungen im Eisstadion Sonthofen: Polizei ermittelt

    Was genau am Freitagabend auf den Rängen des Sonthofener Eisstadions passiert ist, ermittelt noch die Polizei. Die Darstellungen von Beteiligten und Beobachtern gehen auseinander. Sicher ist: Es gab eine Schlägerei, bei der die Burgauer Ultragruppe "Hurricanes" beteiligt war. Im Gespräch mit unserer Redaktion erklärten die Hurricanes, zuvor provoziert und mit vollen Bierbechern beworfen worden zu sein. Wie berichtet, geben sich die Ultras, selbstkritisch. Unmittelbar nach dem Vorfall hat der ESV Burgau seinen Ultras ein Stadionverbot für den Sportpalast ausgesprochen und begründet dies, Gewalt unter keinen Umständen zu tolerieren. 

    Gewalt im Sport, eine Entwicklung, wie sie auch Deisenhofer nicht gutheißt: „Zu einem solchen Sporterlebnis gehört die Fankultur meiner Meinung nach immer dazu, aber zu Gewalt darf es dabei niemals kommen“, betont der ehemalige Handballer, der laut Pressemitteilung um die hochkochenden Emotionen beim Sport weiß.

    Bayerischer Landtag: Deisenhofer stellt Anfrage zum Plenum

    Deisenhofer hat nach dem Vorfall eine parlamentarische Anfrage an das Innenministerium gestellt, um bei folgenden Fragen noch einmal Transparenz zu schaffen: Hat sich der Heimatverein ERC Sonthofen ausreichend um die Sicherheit der Fans vor Ort gekümmert? Gegen wie viele Personen laufen die Ermittlungen? Wie viele Personen waren an dem Vorfall beteiligt? Fragen, die es schnell zu klären gelte – vor allem, um solche Ausschreitungen künftig vermeiden zu können.

    Die Staatsregierung muss Deisenhofers Anfrage bis Donnerstag beantworten. Unabhängig von der Antwort des Innenministeriums wünscht sich Deisenhofer für die Zukunft: „Motivierte Fans, die ihre Mannschaft unterstützen, und ein friedliches Stadionerlebnis sollten sich weiterhin nicht ausschließen.“

    ERC Lechbruck verhängt ebenfalls Stadionverbot für Burgauer Ultras Hurricanes

    Unterdessen hat auch der ERC Lechbruck den Hurricanes ein Stadionverbot erteilt, dies gilt bereits ab dem kommenden Burgauer Auswärtsspiel am Freitag. In einer Mitteilung seitens des gastgebenden Vereins heißt es: "Bereits in den vergangenen Jahren bis einschließlich dieser Saison, erforderten Heimspiele im Lechparkstadion gegen den ESV Burgau erhöhte Polizeipräsenz, den Einsatz eines privaten Sicherheitsdienstes, eine erhöhte Anzahl an Ordnern und besondere Sicherheitsvorkehrungen im Ablauf innerhalb des Eisstadions. Die zusätzlichen Kosten dafür hat stets der ERC getragen. Dennoch kam es wieder zu Zwischenfällen, die durch die gute und besonnene Zusammenarbeit der genannten Einsatzkräfte im Guten gelöst werden konnten."

    Nach den Vorkommnissen in Sonthofen ziehe der ERC Lechbruck Konsequenzen. Der ERC Lechbruck toleriere keine Gewalt im Lechparkstadion. In Lechbruck sollen sich Kleinkinder bis hin zu Rentnern wohl und sicher fühlen. Der ERC habe der Burgauer Ultra-Fangruppierung ein unbefristetes, das heißt auch in die Zukunft gerichtetes, Stadionverbot auferlegt. Jede Zuwiderhandlung würde direkt zur Anzeige gebracht. 

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