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Verfolgerduell: Laufen als Erfolgsrezept

Verfolgerduell

Laufen als Erfolgsrezept

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    Die Fans des SV Ettenbeuren sorgen auch auswärts für großartige Stimmung.
    Die Fans des SV Ettenbeuren sorgen auch auswärts für großartige Stimmung.

    Bubesheim So soll ein Derby sein. Große Spannung, atemberaubendes Tempo, ein schwankender Favorit, dazu umstrittene Szenen und entsprechend viel Interpretationsspielraum. Das alles bot das Nachbarschaftsduell in der Fußball-Bezirksliga zwischen dem SC Bubesheim und dem SV Ettenbeuren, das die Gastgeber 2:0 gewannen.

    In der Gesamtbetrachtung war der sechste Saisonsieg der Elf um Spielertrainer Ömer Koc verdient. In der ersten Halbzeit jedoch hätte die Sache eine andere Richtung einschlagen können. Hier nämlich zeigte das Topteam (passend zum Oktoberfest-Auftakt) eine ziemlich laxe Einstellung. Der läuferische Aufwand der Bubesheimer hielt sich jedenfalls in sehr engen Grenzen. Die Gäste dagegen wirkten hellwach und top motiviert. Die Kammeltaler stellten sich kein Stück hinten rein, gestalteten die Partie mutig und untermauerten so ihre im Vorfeld geäußerten Ambitionen. Zwei ganz dicke Chancen gab’s obendrauf. Nach einem schönen Spielzug über die rechte Seite stand Simon Grüner plötzlich allein im Strafraum und schlenzte den Ball Richtung Giebel, doch für den bereits geschlagenen Torwart Simon Zeiser hielt der auf der Torlinie postierte Marco Wasner den Kopf in die Flugkurve (21.). Kurz danach kam der SVE dem Führungstreffer erneut nah: SCB-Verteidiger Dejan Zajic köpfte den Ball beim Klärungsversuch an den Pfosten des eigenen Gehäuses (30.).

    Aus dem Nichts stand’s dann 1:0 statt 0:1. Der Kammeltaler Manndecker Holger Spring rempelte Jochen Huber im Strafraum, der nahm das Angebot dankend an und Michael Wende verwandelte den von Schiedsrichter Florian Stöckl gnädig gewährten Strafstoß sicher (36.). Für SVE-Spielertrainer Mark Hugel war dieser Pfiff der Knackpunkt der Begegnung. „Meines Erachtens war der Schiri der entscheidende Mann auf dem Platz“, fasste er im Rückblick zusammen und hatte dabei gleich die nächste Szene für Gesprächsstoff vor Augen: In der senste Wasner den an ihm vorbei laufenden Spring an der Seitenauslinie und wurde dafür nur verwarnt (38.). „Da muss er Rot zeigen“, wetterte Hugel in Richtung Unparteiischer.

    So kann, so darf man das beurteilen als Trainer des SV Ettenbeuren. Rückstand statt Führung, Elf gegen Elf statt Überzahl. Das ergab selbstverständlich eine neue Konstellation. Und doch ist diese Sicht nur eine Seite der Wahrheit. Die andere nämlich lautet, dass die Gäste nach dem Seitenwechsel viel Ballbesitz ohne Wert hatten, ihnen kaum noch Konstruktives einfiel und sie (abgesehen von einer guten Chance für Lars Bernhardt) nie mehr ernsthaft in die Nähe eines Erfolges kamen. Jetzt nämlich waren die Bubesheimer am Drücker. Mit veränderter Taktik (das 4-2-3-1 anstelle des 4-4-2 kreierte Überzahl im Mittelfeld) und augenfällig verbesserter Laufleistung rissen die Gastgeber die Sache an sich. Die so erschlossenen Räume nutzte der SCB im Stile einer Spitzenmannschaft clever. Ein weiter Diagonalpass von Huber erreichte Torsten Frank und der wuchtete die Kugel aus zehn Metern halbrechter Position technisch fein ins Netz (57.). Der Rest war Verwalten, zumal sich nun auch immer klarer bemerkbar machte, dass der SCB (wenn er denn will) konditionell absolutes Top-Niveau in dieser Liga darstellt. Genau das war, wie Hugel mit ein wenig Abstand einräumte, „das Stückchen Klasse, das uns Bubesheim voraus hat.“

    Bubesheim Zeiser - Wasner, Krez, Zajic, Streit - Frank, Koc, Berisha, R. Wende (79. Pfitzner) - M. Wende (53. Mehic), Huber

    Ettenbeuren Vogele - Hugel (65. Maidorn), Keller, Spring - Vogler (61. König), Belusic, B. Grüner, S. Grüner, Buss (78. Fink) - Streitel, Bernhardt

    Schiedsrichter Stöckl (Gruppe Neuburg)

    Tore 1:0 M. Wende (36./FE), 2:0 Frank (57.)

    Zuschauer 200

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