Ulm Gleich und Gleich gesellt sich gern, sagt der Volksmund. Und die Glücksfee hielt sich daran, als die jeweils aus einer Turnerin und einem Turner bestehenden elf Zweier-Teams für den vom Turngau Ulm zum insgesamt 25. Mal ausgerichteten Wettkampf Gymixed ausgelost wurden. Das Los wollte es, dass mit der für den SSV Ulm 1846 startenden Bubesheimerin Janine Berger und dem für den TSV Pfuhl gemeldeten Litauer Rokas Guscinas die beiden Olympiateilnehmer von London 2012 zum Duo zusammenkamen. Und beide wurden dann auch in den drei im K.o.-System geturnten Runden ihrer Favoritenrolle mehr als gerecht.
Berger und Guscinas waren vor 2000 Zuschauern, die in der Ulmer Kuhberghalle für eine tolle Stimmung sorgten, nicht zu schlagen. Mit 26,45 Punkten siegten sie vor dem Team Lisa-Katharina Hill (Stuttgart) und Rachid Moussa (Marokko), die im Finale auf 24,90 Punkte kamen.
Für Berger war es bereits der dritte Erfolg bei dieser Veranstaltung. Die 17-Jährige durfte ihn deshalb „volle Kanne“ (so formulierte sie es selbst) auskosten, weil sie nach ihrem im Frühjahr erlittenen Innenbandriss im linken Knie heuer auf fast alle nationalen und internationalen Höhepunkte verzichten musste. Nun befindet sie sich zielstrebig auf dem Weg zurück zur Weltspitze, in der sie 2012 schon einen Stammplatz hatte – unter anderem als Olympiavierte in London.
In Ulm glänzte Berger mit ihrem Partner schon auf dem Weg ins Finale der vier besten Zweier-Teams. Den Grundstein zum Gymixed-Gesamterfolg legte Berger dann mit einer blitzsauberen Boden-Übung, die mit 13,1 Punkten in die Wertung einging. Hinterher war die 17-Jährige schier aus dem Häuschen und sagte: „Das war eine Wahnsinnsstimmung und eine Supershow für das Spitzenturnen.“ (hlb)