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Sein Traum heißt NHL

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Sein Traum heißt NHL

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    Stefan Bacher trainiert jeden Tag. Konditionstraining ist ebenso wichtig wie Eistraining, das ihm aber wesentlich mehr Spaß macht. Foto: Bernhard Weizenegger
    Stefan Bacher trainiert jeden Tag. Konditionstraining ist ebenso wichtig wie Eistraining, das ihm aber wesentlich mehr Spaß macht. Foto: Bernhard Weizenegger Foto: Bernhard Weizenegger

    Stefan hat es gut gefallen in Kanada: "Es hätte gerne noch länger gehen dürfen." Das Training dort war härter und besser als er es bislang in Deutschland kennengelernt hat, die Trainer hatten mehr Ahnung, berichtet er. Bei einem Tryout, einer Art Sichtungsturnier, in Basel waren kanadische Scouts auf ihn aufmerksam geworden. Zunächst war er wegen seines Alters nur unter Vorbehalt, erst mal für eine Woche, nach Bradford eingeladen worden. Doch schnell wurde klar, dass Stefan bleiben durfte, die vollen zwei Monate.

    Stefans Eishockey-Karriere begann im Alter von vier Jahren in Burgau. Nach drei Jahren wechselte er zum Augsburger Eishockey Verein (AEV). Mit zehn Jahren besuchte er dann für ein Jahr ein Eishockeyinternat in Iserlohn. Länger bekam er das Stipendium nicht, weshalb er anschließend zum AEV zurückkehrte und mit diesem auch in der Schüler-Bundesliga gespielt hat.

    Die Deutsche Eishockeyliga (DEL) ist für Stefan nicht interessant, wie er sagt. Schon immer wollte er NHL-Profi werden und er denkt erst gar nicht darüber nach, dass das nicht klappen könnte. "In der NHL verdienst du zwischen 500 000 und zwölf Millionen Dollar im Jahr", lautet seine einfache Erklärung.

    Ein Vorbild hat Stefan nicht. Anderen beim Eishockey zuzusehen ist ohnehin nicht seine Sache, er will selber spielen. Das Problem hatte er auch während seiner Zeit bei der Nationalauswahl: "Ich war im Kader, aber der Trainer hat mich nicht spielen lassen. Dann wollte ich auch nicht mehr." Grundsätzlich würde er aber schon gerne für Deutschland spielen - als zweites Ziel, nach der NHL.

    Für die nahe Zukunft hat Stefan mehrere Möglichkeiten. Die beste davon wäre das Elite-College Peac in Kanada, wo er einen Platz bekommen würde. Momentan wird noch über die hohen Kosten diskutiert. Ohne Stipendium kann Stefans Vater, Thomas Bacher, die 30 000 Dollar im Jahr kostende Ausbildung dort nicht finanzieren. "Eishockey ist ein teures Hobby", sagt Thomas Bacher. Vor allem das viele Einzeltraining in speziellen Torwartschulen kostet viel Geld, erklärt er. Er unterstützt seinen Sohn bei der Verwirklichung seines Traums in jeder Hinsicht. Unendlich viele Stunden saß er am Steuer und hat Stefan zu Camps und Trainings in ganz Deutschland gefahren. Er bedauert, dass im Landkreis Günzburg der Stellenwert der Sportart Eishockey nicht sehr hoch sei und es so wenig Menschen gebe, die sie unterstützen.

    Sollte es in diesem Jahr noch nichts werden mit dem Sprung nach Amerika, könnte Stefan auch auf ein Eishockeyinternat nach Krefeld. Der SC Riessersee ist die dritte Option, die Stefan und sein Vater momentan erwägen.

    Hauptsache, der Weg führt am Ende in die NHL. Thomas Bacher weiß, wie schwer das wird: "Der Druck ist hart. Es gibt nicht viel Kredit. Der Konkurrenzkampf ist groß und jeder wartet nur, bis einer schwächelt." Er sieht das trotzdem entspannt: "Wenn es nicht klappt, kann er immer noch etwas anderes machen." Es sei trotz allem eine Schule fürs Leben. Durchsetzen müsse man sich schließlich überall können.

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